Irgendwie hatte ich diesen Aspekt bisher nicht auf dem Schirm – für Weltraumschlachten braucht man aber anscheinend solide Kopfrechen-Skills. Der Todesstern wurde sicher auch nicht auf einem Notizblock in der Kaffeepause entworfen und ein TieFighter fliegt auch nur mit den korrekten Koordinaten zum Ziel. Auch hier waren also schlaue Köpfe am Werk. Daher solltet ihr auch für Calculords von Entwickler Ninja Crime ebenfalls einfache Rechenaufgaben im Kopf lösen können. Beziehungsweise lässt sich dies hiermit schön nebenbei trainieren… Und das macht Spaß?
Dem Strategie-Spiel mit Karten hat eine einfache und gleichzeitig erfrischende Spielidee: Während man mit Karten auf drei Kampfebenen seine Einheiten und PowerUps gegen einen fiesen Widersacher einsetzt, muss man sie vorher ausrechnen. Dazu nutzt man Zahlen-Karten, deren Werte man addieren, subtrahieren und multiplizieren kann. Damit rechnet man den Wert der gewünschten Einheiten-Karte zusammen, um sie dann einzusetzen.
Interessant wird die Geschichte durch den Fakt, dass man noch einmal viele Bonus-Karten bekommt, wenn man es schafft in einem Zug des rundenbasierten Spieles alle Karten “wegzurechnen” sprich aufzubrauchen. Damit hat man dann also einen doppelten Zug und einen großen Vorteil, hier sind also Voraussicht und Strategie gefragt. Strategie ist übrigens auch für den richtigen Einsatz der über 200 Einheiten nötig. Vorher sollte man sich etwas mit den Eigenheiten jeder Karte beschäftigen, da manche Einheiten eher besser im Angriff sind, andere Vorteile in der Verteidigung haben oder gar nur einen einmaligen Effekt ausüben.
Das derzeit kostenlose Spiel (ab und an war es schon für 2,99€ zu haben) hat keine Werbung oder nervt nicht mit anderen Dingen. Aber: Es ist richtig schwer. Schon beim zweiten Gegner habe ich ganz schön zu tun gehabt. Damit will der Entwickler den Spielern wohl die zusätzlichen Karten-Packs mit kräftigeren Einheiten zu je 1,99€ schmackhaft machen. Doch an dieser Stelle gibt es von mir Entwarnung. Man braucht diese zusätzlichen Karten nicht wirklich und auch so macht das Spiel richtig Laune. Da sich das eigentliche Gameplay nicht ändert, sondern nur durch immer neue Karten besiegter Gegner erweitert wird, gibt es dadurch keine Abwertung.
Optisch wird das ganze Spiel in einem charmanten Retro-Pixelstyle präsentiert – wenn man es mag. Es ist minimalistisch und wirkt poliert. Dabei sind vor allem die Einheiten und Gegner mit einem angenehmen Humor versehen. Auch der Sound passt zum Erscheinungsbild. Um die Feinheiten des Spiels schnell zu erlernen, sollte man schon etwas besser Englisch verstehen, denn davon wird hier ausführlich Gebrauch gemacht.
Übrigens noch eine Entwarnung für Mathematikphobiker: Wirklich Kopfrechnen muss man hier nicht können, aber es hilft für ein schnelleres Spiel. Calculords rechnet jeden Rechenschritt vor, präsentiert das Ergebnis und ermöglicht auch ein erneutes Rechnen. Unterm Strich rechnet man aber nebenbei doch viel im Kopf und trainiert so diese heutzutage oft zu selten eingesetzte Fähigkeit. Noch nebenbei: Der Entwickler hat zu Beginn des Jahres den Nachfolger Calculords 2 angekündigt, der dann PvP haben und etwas moderner aussehen soll.
Und das macht Spaß? Ja! Das kleine Calculords ist mit seiner genialen Spielidee ein echter Zeitfresser, denn es hält den Spieler mit seinen spannenden Kämpfen lange bei der Stange. Auch wenn ich das zwei Jahre nach dem Release merke. Die Kämpfe sind zwar im Grunde immer gleich, doch durch zufällig generierte Karten, einen strategischen Einsatz der Einheiten und dem geschickten Rechnen hat es viele tolle Faktoren an Bord, die einen Download rechtfertigen. Zumal es kostenlos ist.
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+ frische Spielidee + charmante Retro-Optik + Kopfrechen-Training + kein Zeitdruck + tolle Einheiten + viele PowerUps + Deck-Editor + keine InAppKäufe nötig + keine Werbung + motiviert auf lange Zeit + wenig Speicherbedarf + GameCenter-Anbindung + Universal-App |
– schnell sehr schwer – englisch – keine iCloud Savegames |