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ToneStack – Der Gitarren-Effekt-Koffer für die Hosentasche

Mit dem virtuellen Effekt-Koffer ToneStack von Yodak bekommen Musiker eine multifunktionale App in die Hand oder für die Hosentasche. Wer seine Gitarre ab und an mit auf Tour nimmt, wer in Ruhe üben will/ muss, unterwegs eine kleine Übungsmöglichkeit sucht oder einfach mal preiswert mit dem Sound herumspielen will, ist hier richtig.

Optisch ist die App logisch aufgebaut: Effekt-Ketten werden von links nach rechts aufgebaut, am oberen Bildschirmrand in der Kurzübersicht, darunter das komplette Gerät, an dem man Einstellungen wie an einem echten Gerät vornehmen kann. Das geht intuitiv, auch das Ändern der Reihenfolge in der Übersicht geschieht durch Drag&Drop sehr einfach. Etwas nervig ist dagegen das Verschieben der groß eingeblendeten Effekte, dass man nicht etwas durch das einfache Anpacken und Ziehen erledigt (da passiert nichts) sondern man muss mit spitzen Fingern einen kleinen Scrollbalken erwischen.

Die App kommt nach dem Kauf mit sechs Amps, die eine gute Bandbreite an Sounds von Clean bis Heavy abdecken und sich soundmäßig als auch optisch an bekannte Vertreter wie den Orange anlehnen. Auch sechs Lautsprecher-Kabinetts sind freigeschalten, vor die sich jeweils eins von drei virtuellen Mikrofonen stellen lassen, das man noch in Position und Abstand variieren kann.

Außerdem finden sich jede Menge virtuelle Bodeneffekte: Je drei Stück in den Bereichen Verzerrer und Equalizer. Einen Pitcher, vier Hall und Reverb-Treter, sechs Stück unter Modulation (Phaser, Tremolo, Chorus), zwei Kompressoren und ein A/B Splitter für zwei getrennte Signalwege.

Der OnStage-Modus ist für den Einsatz der App auf einer Bühne konzipiert, bei dem alle Einstellungen gesperrt sind und sich so nicht aus Versehen verstellen lassen. Hier kann man schnell zwischen 8 verschiedenen vorher festgelegten Effekt-Ketten umschalten, wischt man weiter hat man Zugriff auf insgesamt 32 Presets. Im Studio-Fenster befindet sich einen Mixer, mit dem man eigene Songs aufnehmen kann. Nach dem Kauf der rudimentären App ohne weitere InAppKäufe kann man hier zwei Spuren nutzen.

Mit dem Kassettendeck kann man zu selbst aufgenommener Musik oder Songs aus der Bibliothek spielen. Dazu lädt man sie direkt vom Gerät, per WLAN, iTunes File Sharing oder Audio Paste in die App. Den Song kann man dann noch in Geschwindigkeit und Tonhöhe anpassen oder bestimmte Stellen loopen – ideal zum Üben.

Im integrierten Shop kann man für (derzeit) 4,49€ das Aufnahme-Studio mit 8 Spuren oder Bundles für je 8,99€ mit noch mehr virtuellen Effekten und Amps freischalten. Doch bereits die integrierten Mitgaben sind vielfältig und sollten fürs Erste locker reichen.

Voraussetzung für einen optimalen Betrieb ist natürlich der korrekte Anschluss der Gitarre oder des Basses an das iGerät – dafür benötigt man ein spezielles Interface wie das iRig HD [Review] oder das Apogee JAM [Amazon].

Sicher, die ToneStack App ist nicht billig (für AppStore-Verhältnisse) und kommt nach dem Kauf noch nicht einmal mit allen Inhalten – dennoch ist die leistungsfähige Musik-Software ihr Geld wert und erlaubt mit den vielen Möglichkeiten und Kombinationen einen eigenen Sound zu bauen. So kann man mit ihr bei bestem Sound unter Kopfhörern zu Hause fast lautlos üben, unterwegs mit Gitarre und Smartphone eine ganze Soundwand zusammenbauen oder die App sogar live auf der Bühne einsetzen. Durch die durchdachte Aufmachung kommt man ohne große Tutorials schnell zurecht und kann sich dem Sound widmen. Kleine Funktionen wie ein anpassbarer Songplayer zum Mitspielen oder die Aufnahme-Funktionen sind schöne Beigaben, mit denen ToneStack für Gitarristen mit Smartphone ganz  neue Möglichkeiten eröffnet…

[appbox appstore 870269510]
+ viele User-Presets
+ übersichtliches Layout
+ viele Verstärker
+ viele Boxen mit Mikrofonen
+ verschiedene Signalwege
+ Live-Modus
+ vielfältiger Playback-Modus
+ Metronom
+ Stimmgerät
+ Aufnahme 2 Kanäle (mehr als InAppKauf)
+ MIDI Funktionalität
+ Universal-App
– nicht alle Effekte/Amps/Cabinets im Preis inbegriffen
– fehlende Akku-Anzeige
– Scrolling der Effektstrecke ungewöhnlich
– keine iCloud Speicherung der Presets

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