Gameloft kündigte vor Kurzem den Nachfolger der Rennspiel-Serie namens GT Racing 2 an und hat das Spiel bereits als Softlaunch in kanadischen AppStore als Freemium-Version veröffentlicht. Ein gute Gelegenheit das Konkurrenz-Spiel für Real Racing 3 schon einmal für euch anzutesten…

Hier erst einmal die harten Fakten zum Einstieg: In dem realistischen Autorennspiel dürft ihr euch hinter das Lenkrad von rund 70 lizensierten Wagen klemmen, mit denen ihr über 13 verschiedene Strecken rasen könnt – von der Stadtstrecke bis zur bekannten Laguna Seca Rennstrecke bei Tag und Nacht, Sonne und Regen. Derzeit gibt es 1.400 verschiedene Renn-Events, die von normalen Rennen über K.O. Rennen, Duelle bis hin zu Überhol-Aufgaben reichen. Dazu kommen noch wöchentliche Renn-Events.

Grafisch kommt das Spiel auf den ersten Eindruck an Real Racing 3 heran, vor allem die Wettereffekte und die Spiegelungen auf nasser Strecke sind Eye-Candy – trotzdem läuft es flüssig. Rennfans freuen sich nicht nur über die drei Außenperspektiven, sondern vor allem über die detaillierte Cockpit-Ansicht.

Nach ein paar Runden bestätigte das Spiel den guten Eindruck. Zu Beginn wird man mit einem kleinen Tutorial durch die wichtigsten Funktionen geführt und hat dann die Wahl zwischen ein paar Einsteiger-Wagen wie dem VW Polo, einem Alfa Romeo Mito oder einen Renault Clio. Insgesamt gibt es sechs Fahrzeugklassen, wobei die Traumwagen der höheren Abteilungen im Prinzip nur mit echtem Geld zu finanzieren sind, wenn einem die eigene Zeit irgendetwas wert ist. Dazu kommen noch Klassiker-Wagen in der Gruppe 0, die man nicht kaufen, sondern bei speziellen Renn-Events gewinnen kann.

Die Einzelspieler-Kampagne umfasst derzeit run 4.000 Rennevents, die sich natürlich oft gleichen und meist aus recht kurzen Rennen über eine Distanz von ein bis zwei Runden bestehen. Am Anfang gibt es nur wenig zu tun, die meisten Events schaltet man erst durch Sterne frei, die man durch Siege verdient. Wie schon bei Asphalt 8 kann man bestimmte Renn-Event(gruppen) nur starten, wenn man das passende Start-Auto besitzt – was auf Dauer viel grinden bedeuten wird.

Vor jedem Rennen kann man sich einen Vorteil erkaufen, indem man Boosts für Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit, Bremsen, Handling oder eine bessere Startposition erkauft. Da man in den Rennen permanent gegen die Ghosts echter Spieler fährt, ist also der im Vorteil, der vor dem Rennen mehr investiert. Die Ghosts selber motivieren aber mehr als KI Gegner. Einen echten Mehrspieler-Modus gibt es zusätzlich, in dem man sogar ein Team mit Freunden gründen kann.

Obwohl es ein Schadensmodell gibt, muss man sich aber nicht um Reparaturen kümmern, womit auch lästige Wartezeiten wegfallen. Das hat Gameloft bewusst weggelassen, um sich gegen die Konkurrenz abzuheben. In der Garage darf man seine Wagen optisch mit kostenlosen Lackierungen verschönern und unter der Haube das Höchsttempo, die Beschleunigung, das Handling und die Bremsen dauerhaft aufwerten. Spätestens hier ist bei vielen Teilen Warten angesagt – genau wie beim Kauf vieler Wagen. Für das Einbauen muss man nämlich einen der vielen Mechaniker auswählen, die Spielwährung kosten – je besser (und teuerer) sie sind, desto schneller wird das Upgrade eingebaut.

Für die Kontrolle der Wagen auf der Strecke gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Lenkung ist (derzeit) aber noch nicht zu präzise wie bei Real Racing 3 – hier muss Gameloft noch einmal ran, die Wagen lenken sich noch zu schwammig und abgehackt, unterm Strich zu unrealistisch für die angepeilte Rennart.

Der offizielle Start im deutschen AppStore wurde offiziell noch nicht angekündigt, es dürfte aber sicher bis Ende November sein – der Download wird kostenlos sein und auf der SSD des iGerätes rund 1,1 GB belegen.

Unterm Strich macht GT Racing 2 einen guten Eindruck. Es sieht gut aus und kommt mit vielen originalen Wagen. Die Spielmechanik ist bekannt, nervt aber den Spieler nicht ganz so wie RR3 – trotzdem fährt man den Wagen recht schnell gegen die Paywall, oder man hat Lust die gleichen Rennen immer wieder zu fahren, bis man Verbesserungen erspielt. Leider fühlt sich die Lenkung noch nicht so gut an wie man es sich wünscht – hier muss Gameloft noch einmal ran. Die Rennen motivieren durch die Ghosts echter Gegner und ein richtiger Multiplayer-Modus ist eine willkommene Ergänzung. Wie beim Konkurrent RR3 gilt auch hier: Auch ohne Geld kann man viel Spaß haben, die Frage ist nur wie lange…