Nachdem Rovio seinen erfolgreiche Vogelschar kürzlich erst in den Weltraum geschickt und auf selbstgezimmerte Seifenkisten gesetzt hat, wird es nun episch: Ihr dürft euch (bald auch in Deutschland) bei Angry Birds Epic in rundenbasierten Kämpfen mit wilden Ritter-Vögeln in ihren Rüstung stürzen…

Mit dabei auf den zahlreichen bunten Insellandschaften und in den dunklen Dungeons sind natürlich wieder die grünen Schweine als Gegner, denen man eins auf die Mütze den Helm geben darf. Die Kämpfe laufen dabei rundenbasiert und sehr einfach ab: Vögel und Schweine stehen sich gegenüber. Man zieht den gewünschten Vogel auf einen Gegner und der Angriff wird ausgeführt. Danach ist der Gegner am Zug, währenddessen man selbst nicht reagieren kann.

Doch schon bald wird das Gameplay komplexer: Auf dem Story-Weg befreit man neue Freunde, mit denen man auch gemeinsam angreifen kann – hier kommt es auf die richtige Auswahl an. Schon bald stehen sich kleine Truppen gegenüber. Statt einem Angriff kann man aber auch taktisch klug seinen Zug nutzen, um zu verteidigen oder zum Beispiel mit dem Zauberer-Vogel einen Kollegen zu verzaubern und so zu stärken. Auch die Angriffsarten sind bei jedem Charakter unterschiedlich. Der Ritter greift pro Zug einen Gegner an, der Zauberer kann mit Blitzen aus Gewitterwolken alle Gegnern auf dem Schlachtfeld treffen.

Später schaltet man im Hauptmenü noch einen Kochtopf für Zaubertränke und einen Amboss zum Schmieden und Verbessern von Waffen und Ausrüstung frei. Und hier kommen die Rohstoffe ins Spiel, die man dazu benötigt… Je nach Kampfausgang bekommt man bis zu drei Sterne als Wertung und je Stern bekommt man per Zufallsrad einen Rohstoff spendiert. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

Da Rovio das Spiel kostenlos in den AppStore stellt, sind natürlich wieder InAppKäufe und Spielwährungen enthalten. Auch mit Werbung im Lade- und Pausenbildschirm muss man leben. Auf der Landkarte gibt es einen Ort, der direkt zum Online-TV-Sender des Entwicklers linkt – nur bedingt etwas für junge Spieler. Hier empfiehlt es sich vorher den Flugzeugmodus zu aktivieren… Eins muss man Rovio anrechnen: Nur ganz langsam kommt man in die Verlegenheit überhaupt noch etwas investieren zu müssen oder zu wollen. Vor allem in der ersten Stunde im Spiel kommt man gut voran und merkt fast nichts von der Absicht des Entwicklers. Die Möglichkeiten steigern sich dann aber bis zum Höchstbetrag von 89,99€.

Derzeit ist das Spiel nur als Softlaunch in einigen wenigen Ländern zur Anpassung der InAppKäufe und des Balancings erschienen. Wann der genaue Release für Deutschland geplant ist, wurde bis jetzt noch nicht von Rovio benannt.

Rovio ist mit Angry Birds Epic alles in allem wieder einmal ein solides Stück Spielsoftware mit ihren Vögeln gelungen: Die Grafik ist gewohnt süß und bunt, auch der Sound steht dem in Nichts nach. Die Kämpfe im Fantasy-Gewand sind taktisch und bleiben durch ihre Kurzweiligkeit motivierend und fesselnd. Im Laufe der ersten Spielstunde schaltet man viele neue Features frei, doch dann wird die Luft langsam dünn – ab hier heißt es auch mal Kämpfe zu wiederholen und so nach neuen Rohstoffen zu spielen – oder eben echtes Geld zu investieren. Lobenswert bleibt dabei, dass man die InAppKäufe nicht aggressiv unter die Nase gerieben bekommt und das man auch so – bei ausreichend Motivation und Gefallen am Spiel – lange Zeit Spaß haben kann.