Wenn ihr Musiker*innen seid, kennt ihr sicher diverse Situationen, in denen man spontan Lust hat sein Instrument zu spielen. Gut, wenn man da etwas spielt, dass leise genug ist. Maultrommel zum Beispiel. Doch meist steht man vor dem Problem, dass es zu laut wäre oder der Aufbau zu kompliziert ist, um den passenden Sound zu bekommen. Gerade E-Gitaristen müssten erst den Verstärker aufbauen und den Effekt-Koffer anschleppen. Musik-Experte Apogee hat sich dem Problem mit dem Apogee Jam 96k angenommen, einem Interface zwischen iOS Geräten/Mac und Saiteninstrumenten mit Tonabnehmer… Ich habe mir die überarbeitete Version für euch angesehen und angehört.

 

Die Features des Apogee Jam

apogee jam 95k

Das Apogee Jam 96k ist ein mobiles Audio-Interface, ab sofort mit einem überarbeitetem A/D Wandler mit bis zu 96kHz und 24bit. Es hat einen 6,3mm Klinken-Eingang, an der Seite einen stufenlosen Gain-Regler für bis zu +40dB und einen modularen Steckplatz auf der Rückseite – dort steckt man entweder ein Kabel mit Lightning-Stecker, den alten 30Pin Apple-Stecker oder ein USB-Kabel zum Mac an. Alle Kabel werden mitgeliefert.

Den Strom bezieht das Interface direkt über das angeschlossene iGerät oder den Mac. Eine Status-LED informiert in verschiedenen Farben über den aktuellen Status und Eingangspegel, ein Auto-Soft-Limiter ist ebenfalls verbaut. Es benötigt mindestens iOS Version 6.1 oder einen Mac mit 10.7.5.

 

Der Testeindruck zum Apogee Jam

Die zweite Version des Jam wurde nicht nur im Inneren überarbeitet, sondern kommt nun auch äußerlich mit silbernem Aluminium daher – und Fingerabdrücke schnell inklusive. Im Vergleich zum iRig HD wirkt es auf Grund der Materialien etwas hochwertiger und robuster. Es ist auch etwas größer und schwerer, lässt sich aber mit rund 70g und kompakten 9,5cm x 2cm x 3cm schnell in der Hosentasche verstauen. Die drei verschiedenen Kabel sind rund 50cm lang und rasten fest ein, zum Lösen muss man am Stecker erst mit zwei Fingern einen Schutz lösen.

Einmal ans iGerät gesteckt, fehlt dort nur noch die passende App und ein paar Kopfhörer. Es sind keine Konfigurationen oder Einstellungen nötig, alles wird sofort problemlos erkannt. Den benötigten Strom bezieht das Jam über den Stecker, was aber auch bedeutet, dass man das iGerät in dieser Zeit nicht aufladen kann und mit dem Akku auskommen muss. In einer Stunde Spielen verbrauchte es bei mir am iPhone mit laut aufgedrehten Kopfhörern, mittelgradig beleuchtetem Display und AmpliTube rund 40% vom Akku.

Unterwegs kann man den Jam 96k ans iPhone oder iPad anstecken und dazu nutzen, Ideen aufzunehmen oder mit diversen Apps wie GarageBand zu jammen oder das Set der Band zu üben und mitzuspielen. Natürlich kann man hier auch virtuelle Amps ansteuern. Prinzipiell funktioniert das Interface mit jeder Musik-App, die einen Eingang erlaubt. Und davon gibt es eine ganze Menge im AppStore. Auch an einen Mac lässt es sich mit dem mitgelieferten USB Stecker betreiben, zum Beispiel mit GarageBand, Logic Pro, MainStage oder Pro Tools. An Windows wird es leider nicht erkannt.

Selbst bei maximal Aufgedrehten Gain-Regler war beim Aufnehmen von cleanen Sounds war kein Rauschen oder ähnliche Störgeräusche zu hören. Die Latenz war sehr gering – sie war wahrnehmbar, aber beim Spielen absolut nicht störend. Für meine Ohren ist das Jam 96k in diesem Punkt einen Ticken besser als das iRig HD. Durch die mehrfarbige Kontroll-LED und den Gain-Regler kann man das Signal gut auspegeln.

Hier noch das Produktvideo des Herstellers…

Preis

Der Preis für das überarbeitete Apogee Jam 96k liegt derzeit bei rund 130€ und es ist direkt beim Hersteller oder bei Amazon erhältlich.

Die überarbeitete Version des Jam sieht nicht nur schicker aus, sondern konnte auch in Punkte Latenz und Rauschfreiheit überzeugen. So kann man unterwegs und auf Tour locker ein paar gute Ideen aufnehmen und zu Hause unhörbar leise jammen, während im Kopfhörer die Hölle losbricht. Das Apogee Jam 96K ist superklein und leicht, die Kabelverbindungen sitzen fest und die stufenlose Gain-Regelung ist praktisch. Mit dem kleinen Interface hat man eine mobile Lösung für viele Instrumente wie Bass oder E-Gitarre, die einen Tonabnehmer haben. Zusätzlich funktioniert es noch als Mini-Soundkarte am Mac, mit der man mit guter Auflösung aufnehmen kann. Einzig einen Strom-Anschluss zum gleichzeitigen Laden könnte es geben – was aber der mobilen Ideen widerspricht. Unterm Strich bekommt man hier fürs Geld eine wertige und platzsparende Audio-Lösung, die ihre Sache zuverlässig erledigt.