Game of Thrones: Conquest – Starke Lizenz, wenig Innovation

Apr 24, 2019 | appchecker, Artikel | 0 Kommentare

In diesem Aufbauspiel geht’s darum, eine Burg zu vergrößern und Westeros zu erobern. Eine Spielidee, so alt wie Maester Aemon.

Wenn die bekannte Musik erklingt und ihr Fans von Game of Thrones (GoT) seid, werden beim Starten der Spiele-App Game of Thrones: Conquest eure Herzen höher schlagen. Die Begrüßung erfolgt durch Daenerys Targaryen und Jon Snow höchstpersönlich, allerdings nur als Standbild mit Text. Publisher WB Games und Entwickler Turbine können auf die volle Lizenz für den Serien-Megahit zugreifen und brachten 2017 dieses Mobile Game an den Start. Aber reicht das schon aus, um zu jubeln?

Game of Thrones: Conquest

  • Generische Aufbaustrategie mit Rollenspielelementen
  • Errichte ein Bollwerk und befehle sogar Drachen
  • Kämpfe als großes Adelshaus um den Eisernen Thron
  • Mehrspielerfunktionen wie Gilden und Ranglisten 

Ein Tutorial mit Gnom

Für die ersten Schritte nimmt euch Tyrion Lennister an die Hand: Er zeigt euch eure Burg, lässt euch den ersten Bauernhof und ein Sägewerk errichten und schüttet im Minutentakt Belohnungen aus. Es geht wie so oft in kostenlos spielbaren Apps: Ressourcen sammeln, Gebäude errichten, eine Armee aufstellen und dann alles wieder von vorne. Natürlich schafft ihr die ersten Level wie von selbst und eure Erfolge sind garantiert. Und Daenerys thront über allem und möchte euch im Shop für Echtgeld diverse Vorteile verscherbeln.

Ohne Verbündete geht gar nichts

Und was ist das Ziel eurer Geduld und Mühen? Der Kontinent Westeros will erobert und der Eiserne Thron bestiegen werden. Dafür müsst ihr aber zunächst sogenannte Machtsitze euer Eigen nennen, darunter so illustre Lokalitäten wie Casterly Rock. Da euch das alleine kaum gelingen dürfte, ist es an euch mit anderen Spielern Allianzen zu schmieden. Ihr könnt einerseits einem Lehnsherren Treue schwören und andererseits selbst Vasallen unter euch versammeln. Schon bald werden sich die ersten Mitspieler bei euch melden und dann entscheidet ihr, mit wem ihr euch verbünden möchtet.

Offizieller Trailer zur „Game of Thrones“-App.

Bekanntes Gameplay und Kämpfe als Zahlenkolonnen

Neben dem Bau- und Ressourcenmanagement, das sich von Spiele-Apps wie Forge of Empires oder Clash of Clans nur unwesentlich unterscheidet, könnt ihr Forschung im Turm des Maesters betreiben und eure Armeen zum Sammeln von noch mehr Ressourcen auf die Reise schicken. Kämpfen dürft ihr in der „Game of Thrones“-App natürlich auch, aber das ist unspektakulär inszeniert: Ihr bekommt einen schnöden Kampfbericht in Form einer Tabelle.

Daenerys und Co begegnen euch in Game of Thrones: Conquest als Standbilder.

Keine Pluspunkte für die Story

Es gibt leider keine Storyline mit diversen Twists, wie es sich für eine Game rund um GoT gehören würde. Die bekannten Charaktere verkommen zu schlichten Stichwortgebern und sind leider nie animiert. Die Grafik spielt auch nicht in der ersten Liga, was ihr sofort merkt, sobald ihr eure Armee über die Karte bewegt. Mal abgesehen vom Thema hat GoT: Conquest keine herausragenden Features, die es von anderen Games unterscheiden oder gar abheben würde.

Ein früherer Trailer zu Game of Thrones: Conquest.

Game of Thrones: Conquest Bewertung

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Gesamt

Leider wurde mit Game of Thrones: Conquest eine große Chance vertan. Wie bei der sehr attraktiven Lizenz ein solches 08/15-Game herauskommen kann, ist uns ein Rätsel. Die Spielmechanik kennt ihr aus hundert anderen Apps: Schon bald geratet ihr in die Tretmühle aus Ressourcen ranschaffen und lange auf die Fertigstellung eurer Ziele zu warten. Oder eben mit Echtgeld nachzuhelfen. Eddard Stark würde sich im Grabe umdrehen.

  • Grafik: 60% 60%
  • Steuerung: 70% 70%
  • Spielspaß: 40% 40%