Website-Icon appgemeinde

Guardian Tales: Modernes Oldschool-Rollenspiel

Guardian Tales sieht aus wie ein Best-of alter JRPGs. Was das Mobile-RPG taugt, erfahrt ihr in unserem Appchecker. 

Seven Deadly Sins Grand Cross Meliodas

Der südkoreanische Publisher Kakao Games, den ihr vielleicht als Publisher von Black Desert kennt, hat mit Guardian Tales ein JRPG im App Store und Google Play Store im Angebot, das stark an die Rollenspiele aus Japan der 90er Jahre erinnert. Die Entwickler vermischen eine moderne 3D-Grafik mit dem sogenannten Pixelart-Stil und setzen auch sonst auf die volle Nostalgie-Dröhnung. 

Alien-Invasion in Kanterbury

Die Handlung des Spiels bringt euch nach Kanterbury. Dort lasst ihr euch zu einem Wächter ausbilden, um das Königreich vor Gefahren zu beschützen und die lassen nicht lange auf sich warten. Der Himmel verdunkelt sich und legt einen bedrohlichen Schleier über Kanterbury. Es folgt eine Invasion durch Aliens, die prompt alles in Schutt und Asche legen. Mittendrin euer Held, wahlweise männlich oder weiblich, der versucht, aus dieser Lage irgendwie heil wieder rauszukommen. Der Weg aus der Stadt stellt gleichzeitig das Tutorial, das angenehm kurz ausfällt und euch durch die wichtigsten Mechaniken führt.

Finstere Aliens greifen das Königreich an!

Nach der Flucht aus Kanterbury bleibt das Tempo hoch. Gerade in Sicherheit, rettet die Prinzessin euer Leben, indem sie die Aufmerksamkeit eurer Verfolger auf sich richtet und schließlich im Wald verschwindet. Die Story von Guardian Tales bleibt stets auf einem unterhaltsamen Niveau und kann als Hommage an die alten JRPGs der 90er Jahre verstanden werden. Sie erzählt eine klassische Heldengeschichte, ohne sich dabei selbst allzu ernst zu nehmen. Eben ganz im Stile alter JRPGs. Allerdings weicht das Kampfsystem etwas von den Titeln vergangener Tage ab. Die Kämpfe in Guardian Tales laufen in Echtzeit ab. Ihr müsst eure Gegner aktiv angreifen und ihnen auch durch Bewegungen in die entsprechenden Richtungen ausweichen. Neben normalen Angriff stehen euch auch Spezialfähigkeiten zur Verfügung, die mehr Schaden anrichten. 

Achtung, Mini-Spoiler: Sobald ihr die erste größere Welt erfolgreich abgeschlossen habt, krempeln die Entwickler das Gameplay noch einmal gehörig um. Neben den bereits bekannten Missionen lässt euch die App von nun an eine eigene kleine Stadt auf- und ausbauen. Zwar setzen die Entwickler hier keine neuen Maßstäbe, lockern mit dem Städtebau das Spiel aber deutlich auf.

Das Lager wird bald gegen eine größere Basis getauscht.

Abseits der Wege

Die Entwickler haben den Fokus klar darauf gelegt, dass ihr der Hauptstory folgen sollt. Nur so schaltet ihr neue Helden, Fähigkeiten und Gegenstände frei. Allerdings gibt es abseits der Story-Quests auch jede Menge zu entdecken. Schon im ersten Gebiet, dem Kanterbury-Wald, stoßt ihr auf zahlreiche Nebenmissionen, die immer irgendwie in den momentanen Stand der Geschichte eingewoben sind und dadurch das Gefühl einer lebendigen Welt vermitteln. Bei uns kam das Gefühl auf, dass die Ereignisse in der Hauptstadt auch Auswirkungen auf die normalen Bürger des Königreiches haben. Die ergänzenden Nebenquests tragen enorm zu einem überzeugenden World-Building bei. Natürlich darf auch der obligatorische PvP-Modus in Form einer Arena nicht fehlen. Die Arena hat das Potenzial, sich zu einem großen Zeitfresser in Guardian Tales zu mausern. 

Energie = Kaffee

Ohne Kaffee geht nichts. Dieser lebenswichtige Grundsatz gilt auch für alles, was ihr in Guardian Tales anstellen könnt. Für alles benötigt ihr Kaffee. Lasst euch aber hier nicht von einer anderer Bezeichnung und anderen Icons hinters Licht führen. Das Kaffee-System funktioniert genau so wie das Energiesystem, das ihr bestimmt bereits aus anderen Mobile-Spielen der gleichen Art kennt. Allerdings hatten wir nie das Gefühl, dass die benötigte Menge im Verhältnis zur Regenerationsrate des schwarzen flüssigen Goldes unfair ausfällt. Natürlich beschleunigt ihr den Vorgang mit einem Klick in den Ingame-Shop enorm, notwendig ist das aber nicht. Die Wartezeit fällt sehr gering aus.

Kaffee ist auch in Guardian Tales extrem wichtig!

Die komplizierten Helden

Die Helden und die vielen Mechaniken, die sich hinter ihnen verbergen, sind das einzige Manko an Guardian Tales. Die Beschwörungsanimation ist aber noch sehr spaßig anzusehen. Ihr bestellt ein Paket, das anschließend von einer Drohne aus Kamazon geliefert wird. Bevor ihr das Paket mit dem Helden darin entgegennehmen dürft, ist natürlich noch eine Unterschrift fällig. Das Paket muss schließlich noch geöffnet werden und schon haltet ihr euren neuen Helden in Händen. Natürlich handelt es sich immer noch um eine ganz normale Gacha-Mechanik. Der Vorgang ist aber so charmant in Szene gesetzt, dass wir dem ganzen verwirrenden Ärger um die Heldenentwicklung etwas sanftmütiger gegenüberstehen. Denn die Heldenentwicklung ist eine Wissenschaft für sich und leider extrem kompliziert. 

Das Levelsystem in Guardian Tales fällt leider nicht sehr benutzerfreundlich aus.

Die erste Möglichkeit eure Helden in Guardian Tales weiterzuentwickeln, sind die Level-ups. Für die benötigt ihr Erfahrungssteine, die ihr für abgeschlossene Quests oder beispielsweise besiegte Gegner erhaltet. Im Heldenmenü müsst ihr nur noch auf den Button „Level-up“ drücken. Ihr könnt eure Kämpfer aber auch mit der Helden-Evolution aufwerten. Diesen Bereich findet ihr ebenfalls im Heldenmenü. Hier benötigt ihr keine Erfahrungspunkte, sondern bestimmte Evolutionssteine, von denen jeder Held seine eigenen braucht. Die findet ihr entweder im Evolutionsdungeon oder im Echtgeld-Shop. In Guardian Tales existieren fünf Evolutionsstufen, für die ihr unterschiedlich viele Steine benötigt. Um einen Helden bis auf Stufe 5 zu leveln, braucht ihr 840 Steine und seid damit aber noch nicht am Ende der Heldenaufwertungskette angekommen.

Jetzt geht es weiter unter dem Punkt „Limitbrecher“, mit dem ihr die Maximalstufe eures ausgewählten Charakters um jeweils ein Level anhebt. Um beispielsweise die Maximalstufe von 30 auf 31 zu erhöhen, 50 Heldenkristalle nötig. Sobald ihr euch in Guardian Tales mit dem Thema „Wie level ich meine Helden?“ beschäftigt, erwartet euch ein System, das leider nicht wirklich transparent ist und nicht aufzeigt, von welchen Methoden ihr welche Vorteile bekommt. Außerdem werdet ihr hier mit verhältnismäßig vielen Währungen konfrontiert. An dieser Stelle hätten ein paar Mechaniken weniger sicher nicht geschadet.

appchecker Wertung und Fazit

Guardian Tales

GESAMTWERTUNG

Guardian Tales ist spielerisch ein modernes JRPG, das von den Entwicklern geschickt hinter einer oldschooligen Fassade versteckt wurde. Das macht aber nichts, ganz im Gegenteil. In ihm ist vielmehr das Beste aus zwei Welten vereint. Der Charme alter JRPGs aus den 1990er Jahren, versetzt mit aktuellen Gameplay-Mechaniken. Auch mit der Story überzeugen die Entwickler und streuen an den richtigen Momenten immer wieder eine Prise Humor ein. Einzig die vielen Mechaniken zur Heldenaufwertung sorgten bei uns für einige Fragezeichen und Kopfschütteln.

Grafik

Steuerung

Spielspaß

Guardian Tales:

  • Nostalgisches Oldschool-JRPG.
  • Baut eure eigene Siedlung auf und verfolgt eine spaßige Story.
  • Charmanter Pixelart-Stil.

Bildquellen:

Screenshots aus der App

Die mobile Version verlassen