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Review:  Goat Simulator GoatZ – Tote Ziegen leben länger

Wer auf abgedrehte Spiele steht, wird sicher den Goat Simulator bemerkt haben. Coffee Stain Studios legen zusammen mit Gone North Games nach und veröffentlichen Goat Simulator GoatZ, eigentlich ein DLC für die PC-Version, im AppStore als eigenständige App. Wie die Namensverwandschaft zu dem Survivalgame Day Z nahelegt, geht es hier um Zombies und eine durchgedrehte Ziege.

Grundidee ist – oh Überraschung! – die Apokalypse mit Zombie-Epidemie, welche auch die Wiederauferstehung der Ziege beinhaltet. Neu ist der Survival-Modus mit der Limitierung der LebensEnergie und einer Hungeranzeige, die man immer wieder mit Futter auffüllen muss. Zum entspannten Unfug treiben bietet sich aber eher der Casual-Modus ohne Limitierung an.

Zombies kann man doch töten?!

Die recht fidelen Untoten kann man und muss man (für Futter wie Brains und seine Ruhe) umbringen. Entweder mit dem Hörner-Kick (geht immer) oder man baut sich mit dem neuen Crafting-System eine der sieben verrückten Waffen zusammen. Beispiel gefällig? Man ballert mit tragbaren Kaugummi-Automaten, Armors Bogen oder einer fiesen Säure-Spritze. Natürlich kann man auch die klebrige Zunge der Ziege einsetzen, um bewegliche Gegenstände oder Untote hinter sich herzuschleifen oder irgendwo hineinzuschleudern. Die Zombies kann man dauerhaft töten, allerdings kommen permanent neue Kollegen nachgerückt. Doch wie die KI der Zombies so bestellt ist, stellen sie keine Bedrohung dar, sondern eher Zeitvertreib und willkommene Zielscheibe.

Die offene Spielwelt ist zum Glück deutlich größer ausgefallen als die schmerzlich kleine Scholle des vorhergehenden Simulators und bietet auch mehr Möglichkeiten. Angefangen vom Friedhof des Unheils, geht es über eine Farm in die Stadt, in der man eine Fernseh-Show crashen kann, im Einkaufscenter Verwüstung anrichtet oder im Schwimmbad einen Hindernis-Parcours absolviert. Nebenbei schaltet man neue Ziegen-Outfits mit Spezialfähigkeiten frei. Wo genau man sie freischaltet oder was man dafür tun muss, weiß man leider nie.

Was ist hier loooos?

Treppensteig-Animation? Ach, pffff.

Die Steuerung der Zombie-Ziege ist mit dem virtuellen Pad machbar. Aber ehrlich: Den Entwicklern ging es sicher nicht um eine akkurate Steuerung, sondern um einen möglichst hohen Fun-Faktor. Der beinhaltet auch diverse Clipping-Fehler. Oder es passiert, dass man zum Beispiel gegen ein Hindernis rennt und plötzlich meterhoch in die Luft katapultiert wird. Normalerweise geht so was gar nicht, hier passt es irgendwie. Wer ein ernsthaftes Spiel erwartet, ist hier eh fehl am Platze.

Die Motivation GoatZ zu spielen, besteht zu einem Großteil darin, in der Sandkasten-Spielwelt möglichst viel Unsinn zu treiben. Hilfreich ist dabei die Verlangsamung der Zeit, wodurch sich die schwammige Steuerung etwas ausgleichen lässt und man die Szenen mehr genießen kann. Optional kann man auch den Aufnahme-Button hitten und alles für seine Enkel aufzeichnen. „Kuckt mal, ihr Rotzer, dass hat euer Oppa damals geschafft!“ Oder so ähnlich.

Wer den Goat Simulator mochte, wird auch mit dem verrückten GoatZ seine Freude haben – wobei man nicht grundlegend neue Dinge erwarten darf. Die größere Spielwelt ist eine willkommene Neuerung, auch die Zombies und der Survival-Modus sind nett. Allerdings sollte man sich dieses Spiel nur zulegen, wenn man die schwammige Steuerung und die grausamen Clipping-Fehler in Verbindung mit recht grob gestrickter 3D-Grafik akzeptieren kann. Wer sich darauf einlässt, bekommt hier einen abgedrehten Spielplatz für jede Menge unterhaltsamen Unsinn, der sich mehr lohnt als das Original.

[appbox appstore 968999008]
+ leichte OneTouch-Steuerung
+ verrückt Aktionen
+ Zeitlupe/Aufnahme-Modus
+ zwei Spielmodi
+ verrückte Waffen / Crafting
+ verschiedene Ziegen
+ Tutorial
+ größere offene Spielwelt als beim Original
+ keine InAppKäufe
+ deutsch
+ GameCenter-Anbindung
+ Universal-App
– schwammige Steuerung
– viele Clipping-Fehler
– kein Controller-Support
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