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Review: Last Inua – Vater und Sohn auf cooler Rettungsmission!?

Eiskalt weht mir der Wind entgegen. Waren dort im Schneegestöber gerade Geister zu sehen? Ich hoffe, mein Sohn Hiko ist noch hinter mir – er ist die letzte Hoffnung für diese Welt! Ich muss ihm helfen Tonrar zu besiegen, sonst sind wir alle verloren und es wird ewige Kälte herrschen. Bei dem Jump&Run Last Inua entwickelt sich schon zu Beginn eine spannende Geschichte über einen Eskimo-Vater und seinen Sohn, der zwar noch schwach und klein ist, aber die Welt vor dem Dämon Tonrar retten kann.

Dem Jungen hilft außerdem ein magisches blaues Licht, dass ihn an bestimmten Stellen emporhebt oder ihm Brücken baut – denn er kann nicht springen. Der starke Vater kann hinderliche Eisblöcke zerschlagen, böse Geister vertreiben, springen und steile Wände mit seinen Eispickeln emporklettern. Jederzeit kann man zwischen Vater und Sohn wechseln, je nachdem welche spezielle Fähigkeit benötigt wird. Zum Glück übernimmt die KI die Steuerung des anderen Charakters, zumindest meistens…

Schon zu Beginn wurde meine Geduld ganz schön auf die Probe gestellt,  als ich von einem großen Yeti verfolgt wurde. Gut, der Vater kann ja ganze Eisblöcke zerschmettern, also auf in den Kampf. Denkste! Bei mehreren Versuchen starb ich sofort – hier hilft nur wegrennen. Leider bekommt man im Spiel viele Dinge nur durch Ausprobieren heraus, was wieder an der Motivation nagt. Ebenfalls nervig: Die Charaktere laufen wirklich wie auf Eis, sprich langsamer als sich ihre Beine bewegen. Wenn man den Sprung-Button des Vaters betätigt, macht er keinen Sprung nach oben, sondern einen Satz nach vorn. Das muss man immer leider mit einplanen, wenn man springen will. Wagt man einen weiten Sprung, kann es sein, dass die KI den Vater die letzten Millimeter auf den Vorsprung zaubert – auch hier nagt die schlechte Programmierung am guten Gesamteindruck.

Für die Steuerung nutzt man das virtuelle Pad und die Buttons, ein Menü oder gar eine Steuerungsalternative gibt es keine. Die mystische Geschichte wird mit kleinen Texten zwischendurch (in Deutsch) erzählt, leider mit einer sehr pixeligen Schriftart.

Die einzelnen Abschnitte der Spielwelt sind kurz und haben meist recht einfache Rätsel – erfahrene Spieler sind hier unterfordert. Das Umschalten der Charaktere funktioniert schnell, ein roter Kreis gibt Auskunft, wo sich der andere gerade befindet. Ist einer von beiden in Gefahr, schwenkt die Ansicht automatisch dahin. Leider lässt sich die Kamera nicht frei verschieben, dadurch fehlt es teilweise an Übersicht. Und leider nervt manchmal das eigenhändige Steuern der Figuren. Ähnlich wie bei The Cave verplempert man so unnötig (und nervend) Zeit im Spiel bei Rätseln, deren einfache Lösung von Anfang an klar ist. Hier hätte die KI etwas mehr unter die Arme greifen können…

Am Bildschirm entsteht eine eiskalte Welt mit liebevoll gezeichneten Details, auch die Animationen der beiden Figuren können überzeugen. Mit der Zeit friert der Bildschirm immer mehr ein, jetzt sollte man schnellstens das nächste Feuer erreichen – eine schöne Art die Lebensenergie ins Spiel einzubauen. Die Soundkulisse mit den eiskalten Stürmen und den sparsam eingesetzten Synthesizern macht die richtige Atmosphäre, weshalb man unbedingt Kopfhörer verwenden sollte. Leider gibt es auch keine Soundoptionen.

Last Inua schafft es Spielerherzen mit cooler Optik und schöner Story zu erwärmen. Allerdings muss man sich mit der furchtbaren Steuerung arrangieren. Die Levels sind recht kurz und bieten oft (nur) einfache Rätsel. Vor allem die handgezeichnete Grafik und die mystische Geschichte motivieren durchaus. Aber es nerven Passagen, wo man unter Zeitdruck steht – und sich die Charaktere alles andere als flüssig steuern. So hinterlässt das Jump&Run in der aktuellen Version einen halbherzigen Eindruck, die Entwickler sollten noch einmal nachbessern. Nur wer sich den Mängeln bewusst ist, sollte derzeit einen Download wagen. Alle andere spielen bis dahin lieber noch einmal LostWinds 2.

[appbox appstore 868259619]
+ schönes Artwork
+ mystische Geschichte
+ komplett deutsch
+ zwei spezielle Charaktere
+ keine InAppKäufe
+ schöner Soundtrack
+ GameCenter-Anbindung
+ Universal-App
– unpräzise Steuerung
– Spielfiguren langsam
– nur zwei Gegnertypen
– keine iCloud Savegames
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