Kann der Plattformer mit der tollen Grafik auch ohne Wii-Steuerung überzeugen?

Gameplay
Worum geht es bei LostWinds?  Der junge Toku wird durch einen Windhauch geweckt. Auf einmal hört er eine Stimme. Oder doch nicht? Doch! Der Wind spricht mit ihm, oder besser gesagt es ist ein Gott des Windes namens Enril. Er erzählt dir, das ein der böse Windgott Balasar einen Fluch auf dein Heimatland Mistralis gelegt hat und du ihm helfen musst…

Im Spiel selbst steuert man mit einer Hand den jungen Toku und mit der anderen Hand kann man dem Kleinen als Wind unter die Arme greifen: große Höhen oder Abgründe werden so zum Kinderspiel. Selbst Gegner werden umgepustet oder Wasser und Steine werden bewegt. Dieses Konzept ist toll, so lässt sich sogar mit der Umwelt agieren. Bäume durchrascheln, Wasserfontänen spritzen oder Kinder mit dem Wind durcheinanderrütteln. Hier lädt LostWinds zum Experimentieren ein.

Die Entwickler Frontier haben auf die Kritik der iOS-Spieler gehört und mit dem letzten Update eine neue Steuerungsart ins Spiel eingebaut, mit der man nun endlich Toku mit einem D-Pad steuern kann – wahlweise links oder rechts. Der Wind Enril wird weiterhin mit einer Touchgeste dort eingesetzt, wo er gebraucht wird. An diese Steuerungsart hatte mich schnell gewöhnt und konnte so präzise steuern.

Am Anfang ist der Windgott Enril noch geschwächt, doch mit seiner Hilfe entdeckt man viele Schreine, denen man Geheimnisse neuer Windkräfte entlockt. Mit fortschreitendem Spiel werden die Aufgaben und Rästel komplexer, der Aufbau der Schwierigkeit ist dabei sehr gut gelungen. Man wird Stück für Stück mit neuen Fähigkeiten betraut und hat Zeit genug diese auszuprobieren.

Die Übersichtskarte erscheint anfangs etwas wirr und unsystematisch, doch nach einiger Eingewöhnungszeit findet man sich gut zurecht  – neue Aufgaben werden als Fragezeichen auf der Karte markiert. Da der Weg dorthin oft noch nicht entdeckt ist, muss man also etwas Zeit einplanen. Auch das beliebte Schnellreise-Feature wie etwas bei Skyrim gibt es nicht. Doch bei der schönen Landschaft hat mich das nie gestört.

 

Grafik / Präsentation

Die grafische Umsetzung des 2.5D Plattformers ist einfach toll. Die fernöstliche Landschaft ist wundervoll gestaltet: An der Oberfläche blühen die Kirschbäume und wenn man als Wind hindurch pustet, wedelt es Blätter herunter. Die Häuser und die Landschaft sind wirklich hübsch und teilweise kreativ gestaltet. Aber auch unter Tage entfaltet sich ein schönes Spiel aus Licht und Schatten. Die Charaktere sind knuffig und gefallen. Hier merkt man, das die ursprüngliche Wii-Produktion doch etwas mehr gekostet haben wird. Hier waren Leute am Werk, die das schon länger machen!

Es läuft auch auf älteren iDevices, wie dem iPad1, flüssig – allerdings mit leicht eckigen Kanten, aber damit kann man leben.

Die Story wird anfangs durch Bilder erzählt, später durch die Figuren am Laufen gehalten, die einem Aufträge geben, so dass ein guter Spielfluss gegeben ist. Wie schnell war eine Stunde in Mistralis vergangen!

 

Sound

Passend zu den malerischen, fernöstlichen Landschaften erklingt eine entspannte Musik, die mich daran erinnert mal wieder eine Rückenmassage zu buchen. Sobald aber Gegner erscheinen, nimmt die Musik in Sekundenbruchteilen Fahrt auf und dient gleichzeitig als Warnung. Auch beim Sound wurden keine Abstriche gemacht, hier werden die Ohren erstklassig verwöhnt – auch hier gibt es wieder eine Kopfhörer-Empfehlung!

 

Fazit

Lost Winds ist definitiv kein laues Lüftchen, sondern spätestens nach dem letzten Steuerungsupdate ein ziemlicher Orkan! Es besticht durch wunderbare Grafiken, einen entspannten fernöstlichen Soundtrack und eine tolle Story, die man gern zu Ende spielen will. Hier bekommt man einiges geboten, während Wii-Besitzer einen dicken Batzen Geld hinlegen, bekommen wir wieder einen super AppStore-Preis. Wer Jump&Run mag sollte unbedingt zuschlagen!

+ wunderbare 2.5D Grafik
+ niedliche Charaktere
+ agieren mit Umgebung möglich
+ gut erzählte Story
+ entspannter fernöstlicher Soundtrack
+ tolle Soundeffekte
+ deutsch
+ Spielhilfe zu Grundlagen wie Steuerung und Spielmechanik
+ Gamecenter-Anbindung
+ Universal-App
– nächste Aufgabe nicht immer klar
– teilweise lange Wege
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