Mit ihrem Debüt Bladeslinger haben Kerosene Games einen gutaussehenden Mix aus Western-Atmosphäre und übernatürlichem Grusel hinbekommen, in dem ihr euch als Pistolenheld und Haudegen durch die Story boxen könnt. Die Steuerung wird als innovativ beschrieben – wirklich? Lohnt ein Kauf?

Gameplay

Als Westernheld William Glaston in seine Heimatstadt Hammers Peak zurückkehrt, scheint irgendetwas verändert. Schon nach kurzer Zeit merkt er auch was es ist: Statt durch Einwohner wird die Stadt nun durch übernatürliche, unansehnliche Wesen bevölkert – die ihn noch nicht einmal freudig empfangen. Also macht ihr euch auf die Suche nach Familie und Antworten, beides eine schwere Aufgabe…

Bei den Kämpfen geht es heiß her…

Derzeit beinhaltet die erste Episode von Bladeslinger sechs Kapitel mit etlichen Kämpfen gegen die Monster in kurzen Abschnitten der Level. Hat man die Gegner besiegt, wird der Weg zum nächsten Levelabschnitt freigegeben.

Ein wichtiger Bestandteil ist der Spiel-Shop, in dem man Gesundheitswässer, Zaubermittel, neue Kampftechniken und allerlei Zauberkram kaufen, um die Kämpfe zu vereinfachen. Die Erfahrung zeigt, dass man pro Kampf meist nur halb soviel Geld einnimmt, wie ein Gesundheitstrank kostet. Dabei sind die Kämpfe so gestrickt, dass es wirklich schwer wird ohne auszukommen. Zwischenfazit: Bladeslinger ist klar auf Nachhilfe mit InAppKäufen ausgelegt. Das wäre bei einem Freemiumtitel okay, hier aber eher schade.

Die Steuerung wurde als innovativ angepriesen und geht wirklich neue Wege – allerdings scheint sie mir nicht intuitiv, im Gegenteil. Statt virtuelles Steuerkreuz bekommt man nichts dergleichen zu sehen. Bewegt wird der Charakter mit Wischgesten, die man auch im Kampf einsetzt. Wischt man über Gegner attackiert man mit Schlägen oder Schwerthieben, tippt man auch Gegner, wird das Feuer eröffnet. Mit zwei Fingern kann man sich umsehen, aber auch zur Seite springen oder auf einen Gegner gerichtet einen Schlag ausüben. Gerade diese starke Doppelbelegung macht die Steuerung unnötig kompliziert und das Gameplay schwer. Kämpfe geraten so schnell so wilden Wischerei ohne Koordination – eine alternative Steuerung fehlt.

Wem das Spiel zu einfach ist, wählt einen höheren Schwierigkeitsgrad – doch schon bei Normal hat man (ohne InAppKäufe) schwer zu tun. Das Spiel ist komplett in Englisch, das Tutorial wird aber bebildert und sollte so den Einstieg für Spieler mit wenig Sprachkenntnissen erleichtern.

Grafik / Präsentation

Grafisch ist Bladeslinger eine wahre Augenweide und Beweis dafür, dass es nicht immer die Unreal Engine sein muss, um eine atemberaubende und flüssig dargestellte Umgebung zu zaubern- die Entwickler nutzten in diesem Fall die beliebte Unity-Engine. Die Areale sind dabei schön gestaltet, die Monster und Charaktere haben viele Details und wirken glaubwürdig. Auch die Animationen können sich sehen lassen. Besitzer neuerer iGeräte schalten und den Optionen die Tiefenunschärfe ein, um die Grafik weiter aufzubohren. Auch diesem Spiel kann mein ein konsolenähnliches Auftreten bescheinigen.

Die eigentliche Story ist recht schnell erzählt und wird merklich durch willkürliche Gegner gestreckt, so dass man ab dem zweiten Kapitel schon mit der Motivation zu kämpfen hat. Im Gameplay-Video zeige ich euch kurz die Steuerung und ein paar Kämpfe…


http://youtu.be/90FFOq7YxO0

Sound

Der Soundtrack ist episch orchestral und streut ausreichend oft dissonante Zwischentöne ein, um so eine gut funktionierende Grusel-Atmosphäre zu erzeugen. Auch die englischen Sprecher und die Soundeffekte sind richtig gut produziert und unterstützen die tolle Grafik bestens. In den Optionen kann man alle Parameter vorbildlich stufenlos regeln.

Fazit

Tobi meint:

Bladeslinger sieht gut aus, hat eine interessante Story und schafft es, eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen. Allerdings macht sich mit der Steuerung schnell Frustration breit, die durch die stark auf InAppKäufe ausgerichteten Kämpfe noch verstärkt wird. Wem Gameplay a la Infinity Blade und eine Mischung aus Western und Grusel gefällt, sollte aber ein paar Kämpfe wagen.

+ äußerst gute Grafik
+ läuft flüssig
+ guter Soundtrack / Effekte
+ schöne Grusel-Atmosphäre
+ Universal-App
– englisch
– stark auf InAppKäufe ausgerichtet
– Steuerung bei Hektik ungenau
– keine alternative Steuerung
[app 578097213]