Kann man das Gameplay von Angry Birds mit der Idee von Shadow of the Colossus mischen? Versucht haben das mit David. in groben Zügen die Texaner von Fermenter Games. Hier tretet ihr mit einem kleinen Pixel namens David gegen große Monster an, ein Vergleich mit der biblischen Geschichte in Bezug auf die Größenverhältnisse der Gegner liegt nah.

Der kleine David tritt gegen insgesamt acht riesige Monster in kleinen Arenen an. Natürlich werden die Gegner immer größer und haben alle ihre eigenen Angriffsmuster und Strategien – die Shadow of the Colossus Komponente. Für jeden Gegner stehen zwei Schwierigkeitsgrade bereit, die sich darin unterscheiden, dass man im leichten Modus mit acht Lebenspunkten antritt, im schweren Modus schon bei der ersten Berührung des Monsters stirbt. Dabei atmet das Spiel Arcade-Luft – es wollen Strategien gefunden und viele kurze Kämpfe bestritten werden. Eine Geschichte wird nicht erzählt.

In den Kämpfen kann man bugsiert man David mittels der virtuellen Buttons an die richtige Stelle, kurz neben den Gegner und wechselt mit den Daumen zu David selbst – hält den Finger auf ihn und lädt so seine magische Kanone auf und ziegt dann den Finger in die gewünschte Schussrichtung – die Angry Birds Komponente. Zum Glück wird dabei die Zeit stark verlangsamt (und auch die Musik) so das man in Ruhe zielen kann. Der Schuss hat aber keine große Reichweite, weshalb man sich immer etwas in Gefahr begeben muss. der Wechsel von den Tasten zu David ist gewöhnungsbedürftig, gelingt aber nach einer Weile gut – zwei freie Hände und etwas Bewegungsdrang braucht man dringend.

Gesteuert wird der quadratische David mit virtuellen Tasten, was am besten funktioniert hat – alternativ kann man auch über den Neigungssensor steuern. Auf dem iPhone gut proportioniert, sind die Buttons auf dem großen iPad ein Stück zu weit auseinander und können auch leider nicht selbst angeordnet werden. David rutscht auf dem Boden flutschig hin- und her und kann auch in der Luft noch weiter bewegt werden – als würde er in einer Art Flüssigkeit schwimmen. So kann man auch in hohen Arenen noch bequem nach oben ausweichen.

Hat man alle Monster im leichten Modus besiegt, wird ein Arena-Modus freigeschaltet. Erledigt man die Monster noch im hohen Schwierigkeitsmodus, darf man gegen den Endgegner antreten. Dafür solltet ihr aber jede Menge Frustration aushalten, denn schon der fünfte Gegner ist im leichten Modus eine echte Herausforderung. Und es wird nicht leichter…

Grafisch ist Pixel-Minimalismus in 2D angesagt, die größte Zeit in farbarmen Tönen gehalten – nur die Schüsse bieten bunte Prismenfarben und damit angenehme Abwechslung. Großartig ist der elektronische Soundtrack, den man unbedingt mit Kopfhörern anhören oder an eine kräftige Analge weiterleiten sollte.

Wer sich mit David. in den Kampf begibt, sollte eine extra Portion Frustrationsresistenz einpacken und auf Retrografik stehen. Der Vergleich mit Shadow of the Colossus hinkt, denn die epische Nachwirkung bleibt aus. Trotzdem wird man in der fluffig zu steuernden Mischung aus Plattformer und Arena-Shooter kurzweilig unterhalten und ist arschschwer. Da das Spiel nur den Minimalpreis kostet und keine InAppKäufe hat, kann der geneigte Spieler hier beruhigt zuschlagen.

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+ gute Steuerung
+ minimalistischer Retro-Style
+ 9 Gegner
+ zwei Schwierigkeitsstufen
+ zusätzlicher Arena-Modus
+ toller elektronischer Soundtrack
+ zwei Steuerungsalternativen
+ präzise Steuerung
+ keine InAppKäufe
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– Buttons nicht frei platzierbar
– kurz und schwer
– keine iCloud Spielstände