Nach den einschlägigen Brückenbau-Simulationen auf PC und iOS gab es vor einiger Zeit mit Bridgy Jones einen erfrischenden Vertreter mit neuen Ideen. Nun wagen sich ClockStone Studios & HeadUp Games erneut an das Spielprinzip mit neuem Konzept: Bei der aktuellen Bridge Constructor Ausgabe namens Bridge Constructor Mittelalter konstruiert ihr Brücken im Mittelalter, wobei ihr euch mit den damaligen Problemen und Materialien arrangieren müsst.

Zu Beginn startet man mit einem kleinen Tutorial, bei dem man vom königlichen Berater als Handlanger angeheuert wird, dass zerstörte Reich wieder aufzubauen. In vier Kapiteln mit je sechs Leveln darf man sich mit seinen statischen Fähigkeiten beweisen. Obwohl es eine kleine Story gibt („Baue eine Brücke, um Fisch zur Burg zu liefern„), merkt man beim Gameplay kaum einen Unterschied zum Vorgänger – meist wird einfach nur eine Brücke gebaut. Klar, das sagt ja schon der Name… Doch mal sehen, was die Mittelalter-Ausgabe nun für neue Spielideen mitbringt!

Als Baumaterial verwendet man passend zur Zeitepoche nur Stein, Holz, Seile und schützt die Brücke mit einem Dach. Interessanteste Neuerung ist die Verbesserung von Brücken, die von den gegnerischen Urks mit Steinen beschossen werden: Zu Beginn des Level hat man schon eine fertige Brücke stehen, die man dann noch einmal optimieren muss, eine tolle Idee! Auch wenn Nachschub geliefert wird, der für die bestehenden Bauwerke zu schwer ist, muss man noch einmal Hand anlegen und die Konstruktion überdenken.

bridgeconstructormedieval_2 Außerdem neu sind die Level ab Kapitel 3, in denen man Brücken gezielt zum Einstürzen bringen muss: Und zwar genau dann, wenn die gegnerischen Urks darauf sind. Im Idealfall so, dass unser Konstrukt erst dann einstürzt, wenn sich alle Gegner darauf befinden, damit keiner die Flucht antreten kann. Eine schöne Spielidee, die wieder einiges an unterhaltsamer Konstruktion mit sich bringt.

Das es immer mehrere Lösungsmöglichkeiten gibt, ist das Abspeichern von bis zu fünf eigenen Varianten ein willkommenes Feature. Die Steuerung ist gut und lässt sich präzise mit den Fingern bedienen: Bauteile zieht man einfach von A nach B, ein Doppeltap löscht es wieder. Mit der bekannten Geste kann man stufenlos zoomen.

Wer mag, kann die Baumaterial-Beschränkungen als InAppKauf deaktivieren: Wer mit echtem Geld nachlegt, kann ohne Limitierung bauen, sprich kann cheaten. Auch häppchenweise Lösungen gibt das Spiel auf Wunsch, die man für Goldmünzen freischalten und natürlich auch für echtes Geld erwerben kann. Doch das Spiel nervt nicht damit, alle Level sind auch so lösbar, womit es in diesem Punkt ganz gut abschneidet und fair bleibt.

Das Gameplay und die Grafik setze auf der Engine des Vorgängers auf, leider sieht es immer noch etwas unscharf auf Retina-Displays aus. Immerhin wurden der Mittelalter-Variante die passenden Umgebungen mit Schlössern, kleinen Dörfern, tiefen Schluchten und nicht zuletzt den Bewohnern verpasst. Auch der heldenhafte Soundtrack versprüht eine passende Atmosphäre, bei dem sich vor dem inneren Auge ganze mittelalterliche Städte auftun.

Eine schöne Idee die Brückenbausimulation ins Mittelalter zu verlegen: Der Bridge Constructor Mittelalter ist ein gelungenes Spiel geworden, dass auf den ersten Blick im Vergleich zum Vorgänger nur wenig neuen Spielideen bietet – man baut weiterhin Brücken. Doch mit der Zeit zeigen sich neue und unterhaltsame Modi, die aus dem Spiel mehr als eine Erweiterung machen. Brücken dürfen nun auch mal einstürzen, manchmal müssen sie es sogar – die Gegner sind eine schöne Abwechslung. Als Pluspunkte darf die Mischung aus Physik- und Denkspiel die schöne Umgebung, die passenden Materialien, die neuen Spielmodi, eine kleine Story und die gute Bedienung verbuchen. Wer noch kein Spiel der Reihe hat oder Brückenbau-Fan ist, kann hier beruhigt zuschlagen.

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+ mittelalterliche Umgebung
+ ausführliches Tutorial
+ kleine Story
+ passende Baumaterialien
+ verschiedene Ziele
+ Brücken mit Gegnern einstürzen lassen
+ vorhandene Brücken optimieren
+ InAppKäufe nicht notwendig
+ deutsch
+ GameCenter-Anbindung
+ Universal-App
– man baut immer noch ’nur‘ Brücken
– leicht verwaschene Grafik
– Sound nur komplett deaktivierbar
– keine iCloud Savegames