Nun ist es da. Mit Reckless Racing 3 von den Schweden Pixelbite erschien eins der wenigen Premium-Rennspielen des Jahres 2014, nachdem Real Racing 3 alle Konkurrenten von der Strecke gedrängt und nachfolgende Teams mit seiner Motorstärke verschreckt hatte. Doch statt hier den Neuankömmling zu preisen, muss er sich trotzdem einer strengen Durchsicht unterziehen…

Hauptbestandteil des Rennspiels sind die normalen Rennen, die in einer langen Singleplayer-Kampagne integriert sind. Beim dritten Teil fällt leider der Multiplayer-Modus komplett weg, in den Rennen tritt man nun nur gegen 7 KI-Konkurenten an.

Beim neuen Drift-Modus liegt das Augenmerk auf möglichst langen Drifts, während man beim neuen Gymkhana-Modus einige Male um Hindernisse driftet, ohne das man etwas berührt – sonst gibt es Strafsekunden… Sprich eine Art Hindernis-Kurs. Bei beiden Modi ist man allein auf der Strecke unterwegs. Dazu kommt ein Arcade-Modus, mit dem man schnell auf die Rennstrecke kommt und einige Herausforderungen mit festgelegten Autos, Strecken und Zeitlimits lösen muss.

Wie bei den Vorgängern gibt es wieder einen automatischen Schwierigkeitsgrad, der die Gegner für das nächste Rennen an eurer bisherigen Fahrleistung ausrichtet. Das funktionierte recht gut und ergab ein meist gut ausgewogenes Gameplay mit fordernden Gegnern. Wer mag, kann dies in den Optionen aber auch deaktivieren.

Reckless Racing 3 Tuning Die Wagen lassen sich in der Garage wieder tunen, im dritten Teil aber nur optisch. Durfte man in Teil 1 und 2 auch Motorteile wechseln, ist nun nur noch die Lackierung, Fensterfarbe und Felgen als Option verfügbar. Und dies finde ich auch recht überflüssig, da man im Spiel selbst den Wagen nur sehr klein aus der Vogelperspektive sieht. Gut, die Lackierung geht da noch durch, aber Felgen und Scheibentönung sieht man hier eh nicht. Man tunt sozusagen nur für die Garagen-Ansicht. Das kann man also auch weglassen. Nicht einmal Stoßstangen, Spoiler oder Motorhauben gibt es, um wenigstens diesen Punkt zu rechtfertigen. Schade.

Das Fehlen des echten Tunings wurde übrigens mit der Chancengleichheit der Autos begründet, doch wenn man eh nur gegen die KI antritt, erscheint dieses Argument reichlich sinnlos.

Für die Steuerung stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Für die virtuelle Kontrolle kann man sich verschiedene Buttons oder ein kleines Lenkrad einblenden lassen und nach den eigenen Bedürfnissen in Größe und Position anordnen. Dazu werden iOS Mfi Controller unterstützt.

Die Grafik wurde leicht verbessert. Ich habe mir extra den zweiten Teil noch einmal installiert und muss sagen, dass der aktuelle Teil zwar in Details wie Reifenspuren, Rauch, Schatten oder kleinen beweglichen Objekten nun schöner aussieht – von Weitem betrachtet, sieht er aber zu 90% aus wieder der Vorgänger. Eine tolle Idee ist die Anzeige der nächsten Kurvenrichtung mit einem kleinen Pfeil vor dem Wagen, das hilft bei neuen Strecken..

Der Sound ist vergleichbar und bietet wieder eine schöne Kulisse aus animierenden Songs sowie guten Reifen- und Fahrgeräuschen. In den Optionen kann man wieder alle Parameter stufenlos einstellen.

Tja, mit Reckless Racing 3 ist es so eine Sache: Nüchtern betrachtet ist der dritte Teil immer noch eins der schönsten Rennspiele im AppStore, im Vergleich zum Vorgänger ist spielerisch aber einfach zu wenig passiert. Im Gegenteil: Einige Features sind sogar verschwunden. Es wird einige Spieler ärgern, dass man seine Wagen nicht mehr wirklich tunen kann und es auch keinen Multiplayer-Modus mehr gibt. Dafür darf man nun Hinderniss- und Drift-Rennen fahren, wobei sich die Wagen in allen Rennen eh sehr driftlastig fahren. Die Wagen sind wieder sehr vielfältig, die Spielmodi unterhaltsam, die Strecken detailverliebt und schön gestaltet. Ob man das Spiel nun wirklich empfehlen kann? Ich persönlich stehe auf Tuning und spiele daher lieber den Vorgänger. Wer gern Autorennen fährt und als Grafik-Fetischist mit der neuesten iHardware ausgestattet ist, sollte zu diesem Teil greifen. Ansonsten kann man getrost auf eine Reduzierung warten und solange mit dem Vorgänger fahren… Es ist weiterhin ein richtig gutes Autorennen, bekommt aber nur eine durchschnittliche Wertung, weil nicht viel passiert ist und einige Features sogar fehlen.

[appbox appstore 882453590]
+ schicke Optik
+ schöne Strecken
+ automatischer Schwierigkeitsgrad
+ viele verschiedene Wagen
+ Tuning nur optisch
+ viele Spielmodi
+ zerstörbare Strecken-Objekte
+ InAppKäufe optional
+ guter Soundtrack, viele Songs
+ gute virtuelle Steuerung
+ anpassbare Buttons
+ zwei Kameraperspektiven
+ deutsch
+ iCloud Savegames
+ Mfi iOS Controller Support
+ GameCenter-Anbindung
+ Universal-App
– kein echtes Tuning mehr
– kein Multiplayer-Modus
– nur wenig Verbesserungen zum Vorgänger