Review: Day of the Viking – An die Geschütze, die Wikinger kommen!

Publisher [adult swim] hat sich in letzter Zeit zu einem echten Garant für richtig tolle iOS Spiele mit einem guten Schuss Beklopptheit entwickelt. So auch bei Day of the Viking von Vorax Studios, bei dem vor allem Freunde von Angry Birds mit gutem Reaktionsvermögen auf ihre Kosten kommen. Und für mich wird es Zeit, euch von diesem guten Spiel zu berichten, dass ich den letzten Tag so oft gespielt habe!

Als Burgherr müsst ihr eure Burg(en) und die Prinzessin vor heranstürmenden Wikingern beschützen, indem mit Bogenschützen und einem Katapult auf die Nordmänner zielt. Und das möglichst noch, bevor an euer Burgtor gelangen und es versuchen einzutreten – dann endet das Spiel. Dabei mischen die Entwickler verschiedene Spielmechaniken: Während ein Touch auf einen Wikinger es an dieser Stelle Pfeile von den Bogenschützen regnen lässt, zielt man mit dem Katapult wie bei Angry Birds – nur das man unter Zeitdruck steht. Die Wikinger kommen nämlich in Echtzeit angerannt.

Begeistert hat mich das Spiel zuerst mit seinem grandiosen Humor. Während die ersten Spielwelten als kleines Tutorial fungieren und man immer neue Features bekommt, führt die Prinzessin durch das Spiel. Die deutsche Lokalisation ist hervorragend gelungen und die Dialoge sind einfach nur Bombe!

Als nächstes hat mich die Abwechslung begeistert. In jedem neuen Level müsst ihr auch eine neue Burg beschützen, wobei nicht nur der Look der Umgebung anders ist, sondern auch die landschaftlichen Begebenheiten sind unterschiedlich. Eben noch war eure Burg auf einem Berg und ihr konntet die Felsen den Angreifern als kleine Begrüßung entgegenrollen lassen, im nächsten Level habt ihr eure Burg an einem dichten Wald errichtet….

Richtig gut sind auch die Wikinger, die recht verschieden und schön animiert daherkommen. Kleine Fuss-Soldaten kann man mit einem gut gezielten Pfeil ausschalten, während man dickere Kollegen schon länger malträtieren muss. Flinke Wikinger springen auch schon mal über einen ankommenden Stein drüber. Und einfallsreich sind sie: Da werden schon mal fahrende Bollwerke gebaut, hinter denen sich alle schützend verstecken. Hat sich der Baum da gerade bewegt? Richtig! Sie bauen in manchen Leveln Tarnungen und kommen als Gebüsch daher, bauen Türme oder nutzen ihre Schilde zum Fliegen – einfach nur geil.

Doch auch der Burgherr ist nich dumm und man rüstet ebenfalls auf: Mit wachsender Erfahrung steigt man im Level und schaltet so neue Geschosse frei. Bogenschützen können (kurzzeitig) Doppel- oder Brandpfeile verschießen, das Katapult wird automatisch auch mal mit einem explosiven Fass, einem alles niederwalzendem Schwein oder einem bremsenden Riesenkaktus beladen.

In jedem Level gibt es drei Aufgaben, für die man am Ende drei Sterne kassieren kann. Mit genügend Sternen schaltet man das weitere Burgen und das zweite Levelpack frei, insgesamt gibt es derzeit 80 schicke Burgen zu verteidigen. Das ist ordentlich und wird euch eine Weile beschäftigen. Hat man einmal seine Besatzung aufgelevelt, lohnt es sich circa schon ab Level 20 wieder zu den ersten Burgen zurückzukehren – hier erledigen sich die Aufgaben wie von selbst. Zusätzlich zu den Sternen verdient man Geld, mit dem man sich Verbesserungen kauft. Das Spielgeld kann man auch für echtes Geld nachlegen, doch dies ist wirklich völlig unnötig und dient ausschließlich für ungeduldige Spieler. Day of the Viking ist fair ausbalanciert!

Die Grafik ist wirklich eine kleine Augenweide und begeistert in jedem neuen Level mit frischem Design. Passend zum nicht ganz ernst gemeinten Gameplay besteht auch der Sound auch aus überspitzter Nord-Folklore und Sinnlos-Geplapper der Protagonisten. Einen kleinen Abzug gibt es in der B-Note, denn man kann bei manchem Level nicht alles so richtig gut überblicken und auch die Zoom-Funktion erweist sich teilweise als störrisch. Gerade wenn die gegnerischen Horden angestürmt kommen und es hektisch wird, will man sich nicht mit der Ansicht oder dem Zoom herumärgern.

Vom Feeling her, hat mich Day of the Viking häufig an die schmissigen Rayman-Spiele erinnert. Die Produktion ist auf höchstem Maße poliert, die deutsche Lokalisation witzig gelungen und die Grafik sehr ansehnlich. Viel wichtiger ist aber der Spielspaß, der hier nicht zu kurz kommt. Immer wieder werden neue Ideen, Umgebungen, Gegnerstrategien und Geschosse ausgepackt, dass es eine wahre Freude ist. Manchmal artet das Spiel zwar in Hektik aus, doch man hat ja mehrere Versuche die drei Sterne zu verdienen und man will ja auch ein bissl spielen. Day of the Viking ist am Ende ein gelungenes und überaus empfehlenswertes Spiel für Freunde von Angry Birds, die aber auch unter Zeitdruck ruhig bleiben können… Sollte man gespielt haben!