Review: Magazine Mogul – Die Game Dev Story für Leseratten!

Kairosoft haben mal wieder ihre iOS Abteilung bemüht und nun Magazine Mogul auch im AppStore verfügbar gemacht. Um was geht es diesmal? Bei dem Aufbauspiel gründet ihr eine lokale Zeitung und baut euer kleines Fanzine zu einer großen Illustrierten aus. Falls ihr das beliebte Game Dev Story des Entwicklers kennt – es ist im Prinzip die 1:1 Kopie, nur mit Zeitungen.

Grundlegend gibt es ja zwei Arten von Kairosoft-Spielen: Aufbau-Spiele mit Baufunktion (hier plant und errichtet man zum Beispiel Städte oder Innen-Einrichtungen wie in Läden) oder Management-Spiele. Magazine Mogul gehört zu den Management-Spielen, bei dem ihr die Leitung einer kleinen Zeitung übernehmt, in der bereits drei Mitarbeiter werkeln.

Eure Aufgaben sind vielfältig und beginnen mit der Auswahl eines passenden Artikels. Hier ist die Kunst, die richtige Kombination aus Reportage-Ort, Thema und Interview-Personen zu finden. Im Laufe des Spiels entdeckt man neue Orte und befragt dort Personen, die frische Themen ins Portfolio bringen.

Auch um die Belegschaft muss man sich kümmern. Hat man einmal ein gutes Team zusammen, kann man es mit diversen Methoden trainieren, sie auf eins der vier Arbeitsgebiete spezialisieren oder befördern. Aber die Leserschaft will umsorgt sein, Aktionen wie Flyer, Shirts oder Gewinnspiele bringen neue Abonnementen in verschiedenen Altersgruppen.

Kaum habt ihr ein paar Exemplare verkauft, kommt auch der hiesige Bürgermeister auf euch zu und ihr werdet in den Stadtrat gewählt. Hier stimmt ihr über Prokejte ab, die der städtischen Bevölkerung zu Gute kommen. Selbst benachbarte Städte könnt ihr eingemeinden, wodurch sich natürlich auch eure Leserschaft wieder einmal vergrößert.

Das Gameplay ist gewohnt komplex und kommt auch dieses mal in Englisch daher. Doch man wird wieder sehr behutsam eingeführt und erst nach ein paar Jahren im Spiel hat man alle Features zusammen. Man braucht ein gutes Händchen, um gute Artikel zusammenzustellen. Zuerst sucht man sich die aktuell angesagten Themen heraus, so ist es zum Beispiel für einen Bericht über Festivals günstig, wenn man sich Studenten in einem Record Store vornimmt. Später bekommt man dann sogar exklusive Autoren, die nur für die eigene Zeitungen Serien verfassen.

Nach 16 Jahren endet das Spiel und es wird eine Art Highscore festgehalten. Danach kann man entweder endlos weiterspielen (und schaltet sogar dann noch neue Dinge frei) oder man startet das Spiel neu, um mit seinem profunden Verleger-Wissen alles besser zu machen – dazu gibt es auch viele Vergünstigungen, die man aus dem alten Spiel mit übernehmen kann…

Kennste eins, kennste alle. Die Grafik ist gewohnt pixelig und kommt mit niedlichem Artwork daher. Im prinzip sieht man aber immer nur die Redaktion von oben, in der die Mitarbeiter ein und aus gehen. Die Erkundung eines neues Ortes wird mit einer kleinen Zeile am Rand dargestellt. Hier gibt es andere Spiele, die deutlich mehr bietet. Auch das Interface ist recht gewöhnungsbedürftig, darf man hier doch nur im Portrait-Modus spielen, auch die unschöne Statusleiste am unteren Bildschirm-Rand lässt sich nicht ausblenden. Auch an das iPhone 6/6+ ist es noch nicht wirklich angepasst. Angenehm: InAppKäufe gibt es nicht.

Kairosoft setzten bei Magazine Mogul auf Bewährtes und lassen euch wieder suchtverheißend eine Zeitung umsorgen und eure Zeit vergessen… Wer schon mal Game Dev Story gespielt, kennt das Spielprinzip im Wesentlichen – trotzdem macht es wieder/immer noch Laune. Die Retrografik ist niedlich und zweckdienlich, das komplexe Gameplay gibt über lange Zeit immer wieder neue Features preis. Das motiviert zum Spielen und die Zeit verfliegt nur so. Vom Setting abgesehen bekommen Kairosoft-Fans nicht viel Neues bei diesem Aufbau-Spiel geboten. Punktabzug gibt es fürs altbackene Interface und fehlende iCloud-Funktionlität. Unterm Strich aber eine gute Aufbau-Simulation mit Charme.