Was passiert, wenn man ein SuperMarioKart mit Minecraft kreuzt?

Dann sollte ein ziemlich schönes Spiel herauskommen. Das haben die Entwickler von Microforum hier versucht und 3D Pixel Racer von der Wii für iOS konvertiert.

Gameplay

Zuerst fallen die vielen Spielmodi bei 3D Pixel Racer auf. Es gibt natürlich eine Meisterschaft und einen Single-Race-Modus, aber auch einen Hot Pursuit-Modus, bei dem man sich mit einem Polizeiwagen anlegen muss. Ebenfalls an Board ist ein Capture the Flag Modus: nach dem Start fährt ein Gegner mit der Fahne los und durch unsoziales anrempeln, nimmt man sie ihm weg – dann heisst es Abstand gewinnen, sonst rauscht er mir wieder von hinten in die Zierleisten und weg ist die Fahne. Im Time-Trial-Modus kann man seine Bestzeiten unterbieten.

Spielerisch bin ich etwas hin- und hergerissen. Zuerst das Wichtigste: die Steuerung. Es gibt ein virtuelle Pad in der Ecke und einen Gas/Bremse Button. Wenn die Fahrhilfen vollständig angeschalten sind, lässt es sich komfortabel um die Kurven heizen, das Auto reagiert gutmütig und exakt. Deaktiviert man die Fahrhilfen wird es anspruchsvoller, bleibt aber immer noch gut zu fahren.

Das Manko des Spieles ist die Menüführung, es wurde 1-zu-1 von der Wii übernommen, inklusive der A/B Buttons in der Ecke. So muss man sich oft mühsam durch Menüs quälen, die einfacher per Touchsteuerung anzuwählen wären. Um den Namen einzugeben (nur 3 Buchstaben sind erlaubt) muss man mit hoch/runter Pfeilen furchtbar lang navigieren, das nervt. Hier hätte ich mir mehr Liebe zu Detail und eine bessere Nutzung des Touchkonzeptes gewünscht.

 

Grafik /Präsentation

Die Klötzchengrafik sieht schick aus, allerdings wird die Freude durch leicht verwaschene Texturen getrübt, hier merkt man die Portierung. Im Rennen selbst hat man dies aber spätestens nach der zweiten Kurve ausgeblendet und rödelt schön um die Kanten. Die Autos sind liebevoll gestaltet und erinnern an LEGO. Die Strecken sind schön aufgebaut und haben teilweise sehr interessante und verschachtelte Verläufe. Leider ist die Landschaft im Hintergrund nicht passend in Pixeloptik gehalten, dass stört etwas das Gesamtbild. Schön sind die wählbaren Wetter- und Tagesszenarien, die etwas Abwechslung bringen.

Im Menü sieht man am Anfang nur Pixel und braucht eine Weile um sich zurecht zu finden. Ich tippe mal darauf, dass die WiiVersion auf große Fernsehen zugeschnitten war bei denen man einen gewissen Abstand halten konnte. Auf dem iPad wären kleinere Symbole wünschenswert.

Im Rennen hat man zwei Ansichten: direkt hinter dem Auto und die Motorhauben-Kamera. Beide fahren sich recht gut, mit der Motorhaube kommt so richtiges Rennfeeling auf.

Ich würde mir vielleicht noch einen Auto-Editor wünschen, mit dem man seine Karosse selbst gestaltet und es dann hochleveln kann – das wäre mal was.

 

Sound

Die Autos röhren wie aus dem Gameboy, die Kollisionen klingen schön 8bit. Aber die Musik: so ein Eurodance-Elektro-Geknerpsel, was nach wenigen Minuten nur noch nervt und leider nur im Rennen selbst deaktiviert werden kann.

 

Fazit

Ein 3D-Arcade-Racer im Retro-Pixel-Gewand, der fahrerisch viel Spaß macht. Die Menü-Navigation und ein paar Einstellungen sind aber noch verbesserungswürdig

+ schöne Retro-Optik

+ viele Spielmodi

+ gute Kameraperspektiven

+ Fahrhilfen

+ Wetter/Tag-Nacht-Effekte

+ preiswerte Universal-App 

– nervende Musik

– verwaschene Texturen

– schlechte Menüführung

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