Euch gefällt die The Room Reihe? Dann solltet ihr einen Blick auf das neue _PRISM von Clint Siu werfen. Nein, das Spiel hat nichts mit dem Programm der NSA zu tun und wird euch (wahrscheinlich) auch nicht ausspionieren. Aber das Spiel wird eure grauen Zellen mit kleinen Logikrätseln zum Glühen bringen!
Ohne eine Geschichte, irgendwelche Erklärungen oder Texte wird man eiskalt ins Spiel geworfen, lediglich kleine Gesten werden als Hilfe angezeigt. Trotzdem gelingt der Einstieg ins Spiel gut. Ziel des Ganzen: Man dreht geometrische Körper, die im leeren Raum schweben, um dort auf jeder Seite ein kleines Rätsel zu lösen. Hat man alle Seiten eines Körpers gelöst, kommt man an den inneren Kern, mit dem man das nächste Level freischaltet. Je nach Körper varrieren die Rätsel, einige bedienen sich bekannter Mechaniken, einige sind erfrischend neu.
Insgesamt ist es recht abstrakt gehalten: Auf einer Fläche des Körpers sind Umrisse von Kreisen, in die man die passenden Punkte bringen muss, die auf einem beweglichen Konstrukt befestigt sind. Man muss sozusagen “Kontakte” schließen. Die Schwierigkeit besteht in dem beweglichen Konstrukt, das man erst passend machen muss. In den ersten Spielwelten verschiebt und dreht man es beispielsweise mit zwei Fingern. Später gibt es verschiedenfarbige Kreise oder bewegliche Achsen, auf denen man die Kontakte erst verschieben muss, bevor man sie dreht.
Im Laufe des Spiels werden die geometrischen Figuren komplexer und mehrschichtiger, die Rästel zunehmend schwerer, so richtig unlösbar oder unfair wird es aber nie. Zum Glück, denn eine Hilfsfunktion gibt es nicht. Dabei spielen sich die Rätsel immer linear und auf einer Seite ab, richtige Kombinationen zwischen mehreren Seiten gibt es hier (leider) nicht.
Bei der Steuerung wurde das Multi-Touch-Display richtig ausgenutzt: So spielt sich _PRISM mehr wie Fingle als The Room – trotzdem geht es gut von der Hand, sofern man es auf einem iPad spielt. Auf dem kleineren iPhone werden so manche Level sehr wurschtelig, hier rate ich eher von einem Kauf ab. Teilweise muss man schon mal punktgenau drei Finger auf den Bildschirm legen…
Optisch präsentiert sich das Spiel recht schick und poliert, baut aber durch seine Abstraktheit keine Geschichte und Assoziationen auf. Im Sinne eines Zen-Puzzlers ist dies genau richtig und hilft beim Fokus aufs Rätseln. Im Sinne eines bleibenden Spielerlebnisses bietet in dieser Hinsicht The Room aber deutlich mehr für mich. Der Sound wabert schön entspannt und passt damit gut zum zurückgelehnten Grübeln.
Mit _PRISM kann man entspannt Rätseln, wobei das Spiel selbst ohne Story oder großen grafischen Aufwand auch länger motivieren kann. Am Ende bleibt es aber Rätsel-Fastfood: Es hat es mich eine Zeit lang gut unterhalten und sah stylisch aus, stillt aber auf Dauer den Rätsel-Hunger nicht und hinterlässt auch keinen bleibenden Eindruck. Lecker war es trotzdem.
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+ polierte Optik + gute Touch-Steuerung + schöne Logik-Schieberätsel + Multitouch, aber… + kein Zeitdruck + neutrale Umgebung + keine InAppKäufe + motiviert + entspannter Soundtrack + GameCenter-Anbindung + Universal-App |
– keine iCloud Savegames – … fummelig auf dem kleinen iPhone – keine Hilfsfunktion |