Die vier Brüder von Fousaken Media bauen nach Heroes & Castles (Review) mit dem aktuellen Spiel BLOCK FORTRESS ihre gelungene Mischung aus TowerDefense Gameplay und Ego-Shooter weiter aus. Und damit sind die Entwickler aus North Carolina schneller als die Kollegen, die mit Brick Force (Vorschau) ein ähnliches Spielprinzip für iOS versprochen haben. Ich habe mich ins Spiel gestürzt und die ersten Spielerfahrungen für euch notiert…

Gameplay

Der Aufbau von Block Fortress ist einfach: Zuerst kommt der Planungsmodus, in dem man genügend Zeit hat. Aus der Vogelperspektive baut man seine Basis in eine von sechs zufällig generierten Landschaften. Der Standort ist hier sehr wichtig: Möglichst in guter Verteidigungslage an einer exponierten Stelle und in der Nähe von Kristallen, die als wichtiger Rohstoff abgebaut werden können. Hat man die Basis errichtet und mit Mauern umgeben, wird es Zeit Geschütze zur automatischen Verteidigung zu bauen. Die Angriffsrichtung der Gegner wird  angezeigt – dahin sollte man auch die Waffen ausrichten…

Block Fortress

Minecraft meets Egoshooter-TowerDefense!

Mit Start des Levels, wird man in Ego-Perspektive auf das Spielfeld katapultiert und kann nun die Basis zusätzlich mit eigenen Händen und Waffen verteidigen. Jetzt kommen TowerDefense-üblich mehrere Wellen von Gegnern angestürmt, die man mit Spielcharakter und Basis überstehen muss. Leider sieht man nirgends die Lebensenergie der Gegner, der Stand der eigenen Gesundheit (und der Basis) wird nüchtern in klotziger Schrift unter dem Kürzel HP angezeigt.

Auch die nachträgliche Reparatur oder die Errichtung von neuen Waffen und Blöcken ist während des Kampfes jederzeit möglich. Wird ein Gegner umgenietet, droppt er (leider zu selten) viereckige Goldmünzen, die man sofort in den Bau neuer Waffen oder PowerUps investieren kann. Auch ein abgeschlossenes Level bringt relativ viele Goldmünzen als Belohnung.

Mit jedem besiegtem Gegner steigt der Level des Spielers, womit sich neue Waffen freischalten lassen. Auch wenn man ein Spiel verloren hat und wieder neu beginnt, bleibt dieser Level bestehen. Waffen und PowerUps müssen aber erneut gekauft werden. Die InAppKäufe sind  genügsam implementiert und werden fast gar nicht beworben, sehr angenehm. Neben allerlei nützlichen Dingen für Echtgeld ist der Experience Doubler besonders lohnenswert – der einmalige Kauf zum kleinen Preis, lässt den Spielcharakter doppelt so schnell aufsteigen.

Die verschiedenen Spielmodi sorgen für langen Spielspaß. Der Survival-Modus ist ein klassisches Kampagnen-Spiel, in dem man sich gegen immer stärker werdende Gegner-Wellen zur wehren muss und dabei die Basis verstärken und Rohstoffe abbauen. Wie so oft gilt auch hier der Kreislauf: Man rüstet auf, wodurch die Gegner schwerer werden, dann rüstet man wieder auf und die Gegner werden wieder schwerer und so weiter… Im Quickstart-Modus bekommt zum Start viele Ressourcen, hat aber danach keine Chance mehr, an neue Rohstoffe zu kommen. Hier geht darum, wie strategisch klug mit den Ressourcen haushalten kann. Spielspaß wird beim Sandbox-Modus großgeschrieben, da man hier unendlich viele Ressourcen hat und die Gegner auch nach Lust und Laune an- und abschalten kann. Also bauen, was das Herz begehrt…

Die Steuerung ist recht komplex, wurde dafür aber gut umgesetzt und geht schnell in die Finger über. Die Kamera in der Planungsphase lenkt man durch die bekannten Gesten und zwei hoch/runter Buttons. In der Ego-Perspektive wird Block Fortress zu einem reinen Dualstick-Shooter: Mit dem linken Stick kann man sich bewegen, mit dem rechten Stick schaut man sich um und hat den Finger am Abzug – das funktioniert erstaunlich gut. Am unteren Bildschirmrand hat man ein Kurzwahl-Menü, dass man sich selbst belegen kann.

Sehr eigen ist das Speichersystem: Man kann prinzipiell jederzeit abspeichern und laden sowie dem Speicherstand einen eigenen Namen verpassen. Leider merkt das Spiel nicht, ob es doppelte Namen gibt, was das spätere Laden zur Rätselpartie werden lässt. Das Spiel ist komplett englisch und verzichtet leider auf ein richtiges Tutorial. Lediglich eine ausführliche Spielanleitung zum Nachlesen wurde integriert, verlangt aber gute Englisch-Kenntnisse sowie eisernen Wille ab, sich in das recht komplexe Spiel hineinzudenken. Das hat man schon intuitiver gesehen!

Grafik / Präsentation

Als alter Minecraft-Veteran kam mir die Grafik sofort vertraut vor, wobei hier neben der Klötzchen-Darstellung doch wesentlich mehr Detailreichtum zu entdecken ist. Vor allem die Gegner sind fein ausgearbeitet und haben meist ein prägnantes eigenes Äußeres. Selbst von Weitem kann man sie so unterscheiden und die Gegenwehr darauf abstimmen. Der Minecraft-Look wurde also weniger kopiert als neu interpretiert – und bei einem Spiel mit diesem Aufbau-Prinizp ist der Look auch sinnvoll.

Das Wetter und der integrierte Tag- und Nachtwechsel hat neben dem optischen Effekt auch noch spielerische Konsequenzen. So muss man beispielsweise nachts für die automatischen Geschütztürme Flutlicht installieren, damit sie die Gegner orten können. Schick! Das Spiel läuft angenehm weich über den Bildschirm und lässt die Steuerung verzögerungsfrei zu.

Anbei ein erstes Gameplay-Video, wo ich das erste Level des Survival-Modus anspiele…

Sound

Der Musik gelingt der schwierige Spagat eine tolle Atmosphäre aufzubauen und dabei noch den Spieler anzutreiben – ohne dabei zu nerven oder sich in den Vordergrund zu spielen. Auch die Soundeffekte sind gut: Die Waffen klingen kräftig, ohne monoton zu sein – gerade bei automatischen Geschützen im Dauerfeuer-Modus eine Kunst. Beide Klangparameter kann man in den Optionen getrennt voneinander deaktivieren und bei Bedarf den iPod-Modus aus dem Spiel heraus aktivieren, um Block Fortress mit eigener Musik zu versorgen.

Fazit

Tobi meint: 

Auch bei diesem Foursaken-Spiel stimmt die Mischung wieder! Sie wurde in vielen Details hervorragend abgestimmt, so dass kühne Strategen und Shooter-Fans gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Allerdings muss man beides mögen – wer nur auf eine Spielart steht, wird schnell überfordert. Im grafischen Bereich ist eine eigene Minecraft-Interpretation gelungen, der Sound treibt zusätzlich an, das Spiel ist komplex und die Steuerung gefällt. Besonders lobenswert ist das gute Balancing der InAppKäufe, die eher optional sind. Diese interessante Mixtur sorgt für fordernden und langen Spielspaß, die man damit guten Gewissens empfehlen kann.

+ schöne minecraftesque Grafik
+ gute Steuerung
+ verschiedene Spielmodi
+ viele Spiel-Möglichkeiten
+ Tag/Nacht mit Auswirkungen
+ Wetter
+ umfangreiche Crafting-Rezepte
+ InAppKäufe optional
+ beliebige Speicherplätze, jederzeit nutzbar
+ guter Soundtrack / Effekte
+ GameCenter-Anbindung
+ Universal-App
– englisch
– kein Tutorial
– keine Anzeige für Lebensenergie der Gegner
– kein iCloud-Support
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