Review: Darkin – Leb ich auch nimmer, ein Dreier geht immer!

Schon Graf Dracula war kein Kostverächter und vernaschte junge Damen sicher nicht nur des roten Lebenssaftes wegen. Zumindest in den zahlreichen Filmen. Die Berliner Entwickler von Ten Foiled Hats haben sich mit ihrem Erstling Darkin in gefährliche Gefilde gewagt – darf man bei dem Match3 Spiel doch gegen Horden von untoten und blutleeren Gegnern antreten…

Auf einem Spielfeld von 7×7 Feldern muss man mindestens drei gleiche Items verbinden. Bei diesem Match3-Vertreter darf man auch diagonale Kombinationen bilden, wodurch lange Ketten über 30 Items möglich sind. Auf dem Spielfeld erscheinen Goldmünzen (Charakterverbesserung), Herzen (Lebenskraft), Monde (PowerUps) und Vampirzähne (Angriff). Dazu Gegner, die man in Kombination mit einem Vampir-Gebiss ausschalten kann. In größeren Abständen tauchen auch stärkere Widersacher mit eigenen Angriffstaktiken auf: Manche zerstören gute Items, andere spinnen sie mit Netz ein, springen mit jedem Zug quer über das Spielfeld oder sind nur von unten angreifbar.

Hat man eine gewisse Anzahl der Monde gesammelt, darf man eine neues PowerUp auswählen und in der Ablage am Bildschirmrand lagern. Mit den Münzen kann man jederzeit die Angriffsstärke, die Lebenskraft oder die Regeneration seines Charakters verbessern, leider fängt man hier mit jedem Versuch wieder bei Null an. Trotzdem gibt es auch bleibende Verbesserungen, die zur langanhaltenden Spiel-Motivation verhelfen sollen.

Mit der Zeit steigt man mit seinem Charakter im Level, wodurch man neue Start-Fähigkeiten freischaltet. Außerdem darf man sich so später auch zwei weitere Vampir-Klans erspielen. Leider war nie klar, durch was man nun gerade im Level aufgestiegen ist und wann der nächste Aufstieg kommt…

Auch die Start-Fähigkeiten waren nicht besonders erstrebenswert, so dass ich nach einer Stunde Spielzeit mit meiner Motivation zu kämpfen hatte. Match3-Kollegen wie 100000000, Kitten Sanctuary oder Scruvy Scallywags haben in diesem wichtigen Punkt ihre Hausaufgaben besser erledigt.

Angenehm fand ich die doch recht langen Spielrunden von bis zu 10 Minuten, je nach eingestelltem Schwierigkeitsgrad. Auch die langen Kombinationen waren schön und machten ein genaues Planen erforderlich. Durch teilweise mehr als 10 Gegner auf dem Spielbrett war man im Zugzwang, jedoch im ersten Spielmodus nie unter Zeitdruck.

Abwechslung bieten die drei Spielmodi. Doch auch diese freizuspielen, dauert eine gefühlte Ewigkeit. Von Anfang an verfügbar ist der Beinahe-Endlos-Modus, bei dem man solange spielt, bis man (mal wieder) tot ist. Beim Blutiger-Countdown-Modus muss man versuchen 100 Spielzüge zu absolvieren, während man beim Morgen-Grauen-Modus unter Zeitdruck steht. Hier muss man noch vor der aufgehenden Sonne den schützenden Sarg erreichen.

Der kontrastreiche Look erinnert an Holzschnitte und passt damit gut zur Thematik. Mir persönlich hat das Artwork sehr gut gefallen, allerdings hätte es ruhig ein paar kleine Grafik-Effekte geben dürfen. So sehr sich die Entwickler auch mit dem Soundtrack einer echten Band (Ashbury Heights) rühmen, konnte ich persönlich nichts damit anfangen. Zugegeben, die Musik passt thematisch mit Orgel und Kirchenglocken gut, doch spätestens nach dem drittem Loop hab ich sie deaktiviert, weil sie mich gehörig genervt hat. Immerhin sind die Soundeffekte hörenswert.

Ten Foiled Hats haben die Match3-Spielweise schön mit der Vampir-Thematik verwoben und unterhaltsame Spielideen und Gegner eingebaut. Es gibt laaaaange Kombinationen und man kann taktisch spielen. Für eine volle Punktzahl fehlt mir aber auf Dauer die Motivation, es auch längere Zeit spielen zu wollen, da sich Fortschritte nur langsam einstellen. Außerdem bleibt es unklar, wann und wie man etwas freischaltet. Trotzdem ist Darkin ein angenehmer und schicker Match3 Vertreter, den man auf Grund deutscher Texte und fehlender InAppKäufe bedenkenlos anspielen kann.