Nun ist auch Deus Ex mit im Bunde – nämlich als dritter GO Vertreter von Square Enix hat es Deus Ex GO als Denkspiek-Ableger in den AppStore geschafft. Frei interpretiert nach dem zugrunde liegenden Spruch und Titel Deus Ex Machina (Wikipedia) geht es hier um Menschen in einer dystopischen Zukunft, die ihren Körper durch allerlei technische Hilfsmittel „verbessern“.

Hier lässt sich mit dem Agenten Adam Jensen durch rund 50 Level rätseln. Wie in der GO Reihe üblich aber in rundenbasierter Logik-Weise, so dass kein Zeitdruck aufkommt und es seinen Grundcharakter als Brettspiel offenbart. Die GO-Spiele sind und bleiben irgendwie eine Art Schach, nur eben mit einer schicken Aufmachung. Während Hitman GO offensichtlich ein Brettspiel war, gelang es bei Tomb Raider GO dies fast zu vergessen. Deus Ex GO stellt sich hier in der Mitte auf, doch dazu später mehr.

Es gibt zwar eine Story, doch ist so belanglos wie ein Bild-Artikel. Zu Beginn dringt man in ein Haus ein und schon hier wird klar: Wenn Gegner nicht auf der eigenen Linie stehen, sehen sie einen auch nicht. Das kommt irgendwie komisch, da man sich doch im selben kleinen Raum befindet. Egal, Realismus mal beiseite. Typisch für Deus Ex gibt es einige Mods, die man nutzen kann. So lässt man Agent Jensen mit einem Mod für zwei Felder unsichtbar werden oder man hackt automatisch Maschinen.

Deus Ex Go

Und Tschüss. Ende der Runde, nächster Versuch.

Mit intuitiven Wischgesten schiebt man Jensen über die möglichen Laufwege und muss dabei versuchen die Wachen und Waffen zu umgehen, ohne gesehen zu werden. Wird man von einer Kanone erfasst oder trifft mit einer Wache auf dem selben Feld zusammen, wird man eliminiert und das Level startet von vorn.

Square Enix versprechen in der AppStore-Beschreibung, dass man bei Deus Ex GO die „…kompliziertesten Rätsel der gesamten GO-Reihe zu lösen“ hat. Und wirklich, sie haben nicht übertrieben. Schon im dritten Level habe ich mehrere Anläufe gebraucht, wo man sich anderswo noch im Lari-Fari-Tutorial befindet. Das könnte aber auch daran liegen, dass man hier nicht wirklich ein Tutorial hat. Nein, nicht mal helfende Texte. Und so strauchelt man (unnötig) über neue Spielmechanismen, bis man sie selbst herausbekommen hat oder die Hilfe benutzt. Klar, keiner mag Tutorials, aber an gewissen Punkten habe ich hier eine Erklärung bitter vermisst.

Deus Ex Go

Knackige Rätsel mit den bekannten Mods.

Weil wir beim Thema Hilfe sind: Es gibt wieder die Tipps, bei denen man ein Level im Prinzip komplett gezeigt bekommt und es somit quasi überspringen kann. Zu Beginn hat man zwei solcher Hilfen anbei, weitere Hilfen können aber nicht erspielt werden, sondern kosten (recht viel) echtes Geld. Diese Möglichkeit ist aber optional, zumal man auf Youtube drölftausend Lösungen und Walktroughs findet. Auch nervt das Spiel nicht damit. Abgehakt.

Im zusätzlichen Live-Modus kann man neben der Story noch weitere Rätsel lösen, die jede Woche neu hinzugefügt werden.

Die Optik ist passend zum Future-Thema schön aufgeräumt und überzeugt mit schönen Animationen. Allerdings ist es nach Tomb Raider GO etwas ernüchternd, da es die Entwickler dort perfekt geschafft hatten, die Spielwelt lebendig und passend zu erzeugen. Hier habe ich das Gefühl eines Rückschrittes in Richtung Brettspiel, nicht vom Gameplay her – da ist es eh ein Brettspiel – nein, sondern von der Aufmachung. Wahrend TRG es geschafft hatte, ein Brettspiel zu beleben, wirft man mich hier auf ein Spielbrett, obwohl das Deus Ex Setting so viel mehr in petto hätte. Schade.

Deus Ex Go ist ein gutaussehendes und solides Puzzle-Spiel, bei dem man in Ruhe tüfteln kann. Doch was die Rätsel und Präsentation angeht, ist es allerdings für mich der schwächste Vertreter von Square Enix GO-Reihe. Hier hätte es aber mehr die Besonderheiten von Deus Ex einfangen können. Trotzdem: Es ist ein wirklich gut gemachtes und vor allem forderndes Rätsel-Spiel, was von Anfang an die grauen Zellen fordert und rund 3 Stunden angenehm beschäftigt. Eine Empfehlung, wenn man auf entspannte und knackige Logikrätsel steht. Große Deus Ex Fans könnten aber etwas enttäuscht sein…

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