Spätestens seit den Hobbit-Filmen oder Terry Pratchets Scheibenwelt-Romanen kennt man das wahre Wesen von bärtigen Zwergen besser. Bei Doug Dug. von The Electric Toy Company steuert man den Zwerg Doug und begibt sich mit ihm auf der Suche nach Reichtümern in immer neue Tiefen…
Ziel des kleinen Spiels ist es, möglichst tief zu graben und dabei möglichst viele Reichtümer zu sammeln. Wohlhabend wird man durch den Abbau von Rohstoffen wie Gold, Diamanten oder Kupfer, aber auch durch Schatztruhen. Zusätzlich findet man neben Geld auch kleine Warenkisten mit PowerUps, mit denen man schneller gräbt, einen Fall in die Tiefe übersteht oder herabstürzende Blöcke blockt. Diese bezahlt man mit dem bisher eingesammelten Geld, InAppKäufe mit echtem Geld gibt es keine.
Die große Kunst hier einen Highscore zu erlangen ist der Verzicht auf Habgier, was aber gar nicht so leicht ist. Die Spielwelt wird bei jedem Start neu generiert und ist voller Erd- und Gesteinsarten mit allerlei Edelmetallen, Schätzen, Hohlräumen, Lava und Monstern. Oft habe ich das Zeitliche gesegnet, weil ich einen Schatz bergen wollte und darüber riesige Steinmassen waren, denen ich die stützende Schicht wegbuddelte. In diesem Spiel ist man im wahrsten Sinn des Wortes oft ganz schön platt…
Dabei sind die Gesteinsarten recht gut umgesetzt und man kann wirklich voraussagen, wo man sich sicher hindurchbuddeln kann und wo man es lieber lassen sollte. Trotzdem lockt häufig das Gold für einen kleinen unsicheren Abbieger. Schon alleine durch das Buddeln können sich benachbarte Sandschichten lockern und ganze Bereiche mit in die Tiefe reisen. Hier sollte man also mit Bedacht buddeln.
Und das auch der Monster wegen, die man entweder gleich ganz meiden oder ihnen auf den Kopf springen sollte, um sie zu erledigen – immerhin droppen sie Gold. Nützlich für einen Gegenangriff ist auch die Schaufel, die man in letzter Not gegen die Angreifer erheben kann. Einzige Motivation im Spiel ist der Kampf gegen den eigenen Highscore, womit sich das Spiel wunderbar für die berühmten fünf Minuten an der Bushaltestelle eignet. Trotzdem wäre ein präsenter Vergleich gegen GameCenter Freunde wünschenswert, statt dessen bekommt man am Ende nur einen völlig überladenen Auswertungsbildschirm.
Die Steuerung ist super gelungen: Irgendwo auf dem Touchscreen den Finger auflegen und in die gewünschte Richtung schieben, schon buddelt Doug los. Die optische Kulisse ist mit den grob gepixelten Blöcken dagegen eher zweckdienlich ausgefallen, auch der Soundtrack orientiert sich an den guten alten 8bit-Tagen, ohne aber Ohrwürmer auszupacken, aber auch ohne zu nerven.
Auch wenn Doug Dug. ein recht belangloses Highscore-Spielchen ist, macht es seine Sache dabei gut. Es motiviert immer wieder auf’s Neue einen noch eleganteren und reicheren Weg in die Tiefe zu finden. Während Grafik und Sound eher mittelmäßige Retrokost sind, hält das Gameplay erstaunlich lange am Touchscreen. Wer angenehme Zerstreuung mit einer guten Mischung aus Strategie und Glück ohne InAppKäufe sucht und mit recht häufigem Permadeath vorlieb nimmt, wird mit diesem Spiel sicher glücklich werden.
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+ vielschichtiges Gameplay (haha) + leichte Steuerung + strategisches Spielen möglich + zufällig generiert + viele Gegner + PowerUps + Schätze + einstürzende Höhlen + keine InAppKäufe + motiviert + GameCenter-Anbindung + Universal-App |
– grafisch altbacken – Auswertung überladen – kein Vergleich mit Freunden sichtbar |