Die kleine Kaulquappe kurvt mit Höchstgeschwindigkeit um die Ecke. Da! Endlich wieder ein Beschleunigungs-Streifen. Mit Vollgas geht es nach links – und das war auch höchste Eisenbahn, denn die feindlichen roten Punkte sind hinter mir her und wollen mir ans Leder. Oder an was auch immer. Geschafft! Ich habe alle goldenen Punkte gefressen. Waaaaaas? Neeeeeeeein! Ich habe die Bestzeit um 0,3 Sekunden verpasst. Also gut, noch mal. Nur noch ein Versuch…
So ähnlich könnte die Mitschrift meiner letzten Spielrunden mit Fluid SE aussehen. Radiangames haben ja schon einige solcher fluffig aussehenden Spiele mit bunten Farben in unwirklicher Umgebung im App Store – so richtig herangetraut habe ich mich aber bisher nicht. Die Fluid Special Edition dagegen sah optisch recht greifbar aus und die Lorbeeren der ursprünglichen XBOX 360 Version haben mich dann doch überzeugt es mal anzuspielen.
Das Ziel des Spiels ist es mit einer kleinen Kaulquappe (namens Streak) in möglichst kurzer Zeit alle goldenen Punkte in der Arena zu fressen. Erschwert wird dies durch den Umstand, dass sich alle gefressenen Punkte sofort in rote Punkte verwandeln, deren Berührung tödlich ist. Und die dummerweise Jagd auf unsere kleine Kaulquappe machen… Der Vergleich des Entwicklers mit PacMan ist also gar nicht so dumm.
Eins wird schnell klar: Nur mit dem richtigen Weg durch die Arena schafft man eine akzeptable Zeit. Und mit jedem Level kommen neue Hindernisse und PowerUps dazu, die eine gute Planung der Wegstrecke und Ausprobieren zur Essenz des Spiels machen. Aber genau das macht den Spielspaß von Fluid aus – erst sucht man mit (tödlichen) Versuchen die beste Strecke und dann gilt es, diese möglichst schnell und fehlerfrei zu absolvieren.
Warum ist eine schnelle Zeit wichtig? Weil man mit dem Unterbieten bestimmter Zeiten die bis zu 5 Sterne pro Arena freischaltet. Mit diesen Sternen bekommt man Zugang zu den 8 Levelpacks mit insgesamt 40 Arenen. Das klingt nicht viel, das Freispielen wird euch aber eine ganze Weile beschäftigen, denn der Schwierigkeitsgrad ist recht hoch und die Zeiten sind knackig festgelegt. Auch für das Freischalten eines neuen Levelpacks muss man der Kaulquappe ordentlich Feuer unterm Hintern machen. Aber bei Level-Zeiten von 10 Sekunden sind auch mehrmalige Versuche zu verschmerzen…
Die Wege werden immer komplexer und schwerer, auch die Möglichkeiten zu fahren werden damit mehr. Bald gibt es Turbo-Felder, die man für einen Geschwindigkeitsschub genau überfahren muss. Mit Strudeln kann man die gegnerischen Punkte anziehen, während man selbst ungehindert weiterschwimmt. Mit einem anderen PowerUp kann man seine Kraft verbessern und wird damit zwar widerstandsfähiger, aber auch langsamer. Hier sollte man genau planen, wann man dieses PowerUp aktiviert.
Optisch nimmt das Spiel keinen besonderen Bezug auf irgendetwas und versucht sich auch nicht zu erklären. Das ist jetzt eben die Spielumgebung und basta! Auch gut. Damit kann man zwar keinen Blumentopf gewinnen, aber immerhin gibt es schöne kleine Grafik-Effekte. Gefressene Punkte beispielsweise hinterlassen eine schöne Partikelspur und ziehen immer größere Kreise. Und eins funktioniert richtig gut: Es macht seinem Namen alle Ehre und schnurrt mit 60fps flüssig über den Bildschirm. Doch schnell schaut man eher auf die passende Route als auf die Optik. Der Sound kommt mit verschiedenen Songs, die von Aua-meine-Ohren bis Angenehm alles abdecken.
Das Spiel hat keine InAppKäufe, hier muss man alle Inhalte selbst erspielen. Die virtuelle Steuerung mit dem Pad geht ganz gut von der Hand, man benötigt aber eine gewisse Eingewöhnung. In den Optionen kann man nocfh einen Move Assist in drei Stufen zuschalten, der beim Lenken unter die Arme greift. Zeitliche Vorteile konnte ich damit nicht ausmachen. Auch iOS Controller werden unterstützt und hier merkt man dem Spiel seine Herkunft an – mit einem echten Gamepad in der Hand steuert es sich gleich deutlich besser!
Fluid SE sieht auf den ersten Blick recht unscheinbar aus, vermag aber zu fesseln. Die Kombination aus Rennspiel, Rätselspiel (wie ist der optimale Weg?) und arcadelastigem PacMan (mit Gegnern die Jagd auf den Spieler machen) geht gut auf. Auch wenn die einzelnen Level und die Zeiten einen knackigen Schwierigkeitsgrad haben, macht das fluffige und schnelle Spiel viel Spaß. Außerdem fehlen jegliche InAppKäufe. Es ist ideal für Spieler, die gute Reaktionen und nichts gegen einen Restart haben und mit dem virtuellen Controller kleine Flitzer steuern können und wollen.
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+ kleine Grafikeffekte + mehrstufige Hilfs-Assistenten + Grafik-Einstellungen + keine InAppKäufe + präzise Steuerung + Buttons frei platzierbar + iOS Controller + GameCenter-Anbindung + Universal-App |
– keine Einführung / Erklärungen – keine iCloud Savegames |