Ganz schröcklich ist es doch, wenn man plötzlich ganz allein dasteht. Das geht uns genauso wie den knuffigen Kugeln im optisch eindrucksvollen Jump&Roll Globosome: Path of the Swarm des deutschen Entwicklers Navel

Hier steuert man eine kleine Kugel, die ihren Schwarm sucht. Damit ist jetzt nicht eine andere Knutschkugel gemeint, sondern ihre ganze Sippe, Meute, Familie – na ihr wisst schon! Praktischerweise kann man sich durch das Essen von Grünzeug auch selbst klonen und rollt schon bald nicht mehr allein durch die Landschaft.

Zum Thema Landschaft: Die Umgebung in Globosome sieht beeindruckend aus und läuft flüssig über den Bildschirm. Die Landschaften ziehen ihren Reiz aber nicht nur aus der puren Optik, sondern auch aus den geschickt positionierten Kamera-Positionen – so schaut man aus der Vogelperspektive auf die schmalen Pfade eines Berggrad, von der Seite auf eine steile Felswand oder auf eine friedlich-grünen Blumenwiese… Da stören dann auch die kleinen Treppen-Effekte der Schatten nicht weiter.

Globosome Review Unterwegs mit teilweise mehr als 5 Kugeln wird es dann schon etwas tricky. Viele der runden Kollegen ahmen genau meine Bewegung nach – allerdings etwas später und auch nicht genau an der von mir ausgeführten Stelle. Ärgerlich ist es, wenn die KI es mit einzelnen Kugeln einfach nicht hinbekommt auch an engen Stellen zu folgen. Außerdem sieht man nicht, welche Kugel nun meine eigene ist… Zum Glück haben diese Level meist keine punktgenauen Balancier-Passagen und sind ohne Zeitdruck.

Als Motivation die verzweigten Level entdecken zu wollen, gibt es in jedem Level kleine Ziele wie das Einsammeln von roten Blumen oder das Einpflanzen von Samen. Als Belohnung bekommt man weiße Punkte, mit denen man die Fähigkeiten seiner Kugel verbessert. So gestärkt macht es auch Sinn, bereits abgeschlossene Level später noch einmal anzugehen, um die noch fehlenden Punkte zu sammeln. InAppKäufe gibt es übrigens nicht.

Die lebende Kugel lenkt man entweder erstaunlich präzise mit dem Neigungssensor oder mit virtuellen Pads auf dem Bildschirm. Vor allem wenn es auf den Millimeter ankommt, muss man vorsichtig sein. Die Steuerung lässt aber auch gefühlvolles Lenken zu. Nur das Springen ist schwer einzuschätzen, nicht selten landet man kurz daneben und fällt in den Tod. Wie so oft, erfordert die Lenkung also etwas Eingewöhnung, funktioniert dann aber gut. Wer mag und besitzt, steuert noch besser mit einem iOS Mfi Controller.

Nur falls ihr euch wundert, warum ich die Kugeln als knuffig bezeichne: Es liegt an den niedlichen Geräuschen, die sie von sich geben. Auch die Soundkulisse mit schönen Synthie-Flächen gefällt und passt sich gut ins eher bedachte und rätselige Gameplay ein. Nur selten hat man Spielabschnitte, die man schnell überwinden muss – hier ist die Musik dann eher treibend. Passt!

Globosome: Path of the Swarm ist ein schöne Version eines Jump&Run Spiels. Das entspannte Erkunden der friedlichen Landschaften und das Sammeln von Pflanzen und Kollegen in Abwechslung mit einigen anspruchsvolleren Sprungpassagen machen aus dem Spiel etwas besonders. Leider ist die KI der Kugelkollegen verbesserungswürdig und die eigene Kugel in der Meute nur schwer auszumachen. Trotzdem ist das spezielle Jump&Run Spiel mit Liebe programmiert und eine Empfehlung wert.

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+ tolle Landschaften
+ schöne Kamera-Perspektiven
+ viele Level
+ Verbesserung der Kugel
+ präzise Steuerung
+ kleine Nebenziele
+ entsppannter Soundtrack
+ keine InAppKäufe
+ iOS Mfi Controller Support
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– keine iCloud Savegames
– Klone reagieren manchmal dumm
– eigene Kugel in der Meute unklar