Es war einmal in der fernen Zukunft. Auf dem Planeten der Weltraum-Kolonie 315B gibt es eine neue Bedrohung – und genau diese spielt und seid ihr! Die Retro und Jump&Run Experten von Ravenous Games legen mit INFESTOR einen weiteren soliden Plattformer der alten Schule vor, bei dem man gewohnte aber frische Kost serviert bekommt.

Gameplay

Infestor iOS

Noch ahnt der junge Mann nichts von seiner neuen Frisur…

Auf dem Planeten gibt es mit den Menschen und den Droiden zwei verschiedene Rassen, doch irgendein verrückter Wissenschaftler hat einen grünen Blup aus dem Reagenzglas entschlüpfen lassen, der sich unschön auf die Köpfe der Menschen setzt und sie so steuert. Der Infestor. Dabei versucht ihr mit dem kleinen Grünling durch die Kanalisation zu entkommen und benutzt dabei eine praktische Fähigkeit: Springt ihr einen Menschen an, setzt ihr euch auf seinen Kopf und könnt ihr ihn von da an steuern. Hüpft ihr wieder herunter, zerplatzt er zu einem unschönen Pixelhaufen. Egal, Menschen gibt es wahrscheinlich eh zu viele auf 315B.

In den 60 sehr kurzen Leveln, die euch ungefähr eine Stunde oder mehr beschäftigen werden, gibt es leider keine großen Überraschungen, versteckte Bereiche oder alternative Lösungsmöglichkeiten. Das ist schade, hier hätte Ravenous die Rätselmechanik mehr ausbauen können. Bis zum 35 Level war ich jeweils im ersten Versuch durch, ab dann kamen ab und an doch schwierigere Level, ohne dabei aber einfallsreicher zu sein.

In den einzelnen Leveln begegnen euch verschiedene Personen, die ihr oft zu einem bestimmten Zweck benötigt. Der Wächter kann gut springen, ein bewaffneter Wächter lässt euch seine Waffe nutzen, ein anderer Typ lässt euch verriegelte Türen passieren. Ist ein Absatz doch zu hoch, steht bestimmt in der Nähe ein Wächter mit Jetpack auf dem Rücken.

Den Infestor steuert man mit den üblichen Links/Rechts Tasten, sowie jeweils einer Taste für Spingen und An- und Abdocken an fremde Körper. Hat man Besitz von einem Waffenträger, kommt ein dritter Button zu Schießen dazu, der leider völlig unpraktisch fast in der Bildschirm-Mitte platziert wurde. Selbst anordnen kann man die Buttons leider nicht. Das Spiel ist komplett in Englisch, die Erklärungen des Tutorials sind leider komplett schriftlich, so dass ihr hier schon ein paar Sprachkenntnisse oder Experimentierfreude mitbringen solltet.

Grafik / Präsentation

Das Pixel-Artwork hat Klasse und Charakter, trotz der Pixel erkennt man die Personen schnell wieder. Auch dem niedlichen grünen Blob wurde Persönlichkeit dank schöner Animationen eingehaucht. Alle Level spielen leider in der gleichen Umgebung, hier wäre mehr drin gewesen. Auf Grund der Grafikanforderungen läuft das Spiel auch auf älteren iGeräten butterweich und ermöglicht eine präzise Steuerung.

Hier ein kurzes Gameplay-Video mit den ersten Leveln…

Sound

Der Soundtrack klingt wie vor 20 Jahren und hat jede Menge Schmiss, die auf der einen Seite dem Gameplay noch etwas Action verpasst, es aber dabei schafft nicht zu nerven. Denn leider kann man die Musik nur komplett deaktivieren. Leider fehlen mir noch ein paar Soundeffekte, welche beispielsweise die Übernahme fremder Menschen oder das Schlurfen noch besser zur Geltung kommen lassen.

Fazit

Tobi meint:

Die Grundidee von Infestor ist gut: Mit wechselnden Charakteren nutzt man deren spezielle Fähigkeiten. Leider haben die Entwickler bei diesem Spiel nie so richtig Gas gegeben, die meisten Level sind extrem kurz, viel zu einfach und vor allem ohne besondere Spielideen. Hier wäre mehr möglich gewesen. Dennoch – die schöne Retrografik und die präzise Steuerung bieten gewohnt gute Kost, machen aber nach dem Genuss des Spiels nicht noch einmal Hunger darauf. Für den Preis aber völlig okay.

+ schöne 8bit-Grafik
+ guter Schwierigkeitsgrad
+ läuft butterweich
+ guter Chiptune-Sound
+ iCloud-Support
+ GameCenter-Andbindung
+ Universal-App
– englisch
– Buttons nicht anpassbar / teilweise schlecht platziert
– wenig und kurze Level
– wenig Wiederspiel-Reiz
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