Isoland ist ein Point-and Click-Adventure, dass nicht nur schön aussieht, sondern sich auch von einigen Genre-Größen hat inspirieren lassen. Das Spiel ist am besten als eine kurzweilige Mischung von Myst und Professor Layton zu beschreiben, denn es bringt sehr ähnliche Design- und Rätselkonzepte unter einen Hut.  Wir übernehmen die Rolle eines Abenteurers, der die mysteriöse Insel Isoland und die komischen Vorkommnisse dort lösen soll. Doch das „Wieso?“ und „Weshalb?“ wird nie erörtert, denn Isoland hat keine wirklich schlüssige Story zu bieten, sondern lebt vielmehr von seinen fast wahllos zusammengewürfelten Charakteren, Rätseln und Umgebungen.

Nach unserer Ankunft per Ruderboot geht es auch direkt los. Bereits zu Beginn stehen uns viele Umgebungen offen, was dazu führt, dass auch die Rätsel meistens alle miteinander verbunden sind. Innerhalb weniger Minuten wird uns zudem auch bewusst, wie abgefahren diese Insel wirklich ist: Bootsfahrer, Astronauten, Aliens, Seeungeheuer, Pyramiden und Tempel liegen hier direkt nebeneinander und wollen von uns erforscht werden.

Aufwand, da auf Wand

Dabei werden wir sowohl mit klassischen Inventarrätseln, als auch für sich genommene Schalterrätsel konfrontiert. Mehr noch als alles andere setzt das Spiel jedoch auf unsere Beobachtungsgabe.
Fast jede Wand auf Isoland ist vollgekritzelt mit Bildern, Schriftzeichen oder Markierungen, die wir an anderer Stelle benötigen. So sind auf der ganzen Insel zum Beispiel Markierungen verteilt, die wir später zum Öffnen einer bestimmten Tür benötigen.

Wer über kein gutes Gedächtnis (oder einen Notizblock) verfügt, wird viel hin und her rennen müssen, um die meisten Rätsel erfolgreich zu lösen. Hier wäre eine zusätzliche Funktion im Spiel schön gewesen, um die eigenen Entdeckungen effektiv protokollieren zu können, ohne jedes Mal erneut auf die Suche nach den richtigen Wandmarkierungen zu gehen.

isoland review

Die deutsche Lokalisierung ist nicht nur schlecht…

Doch nicht nur an Wänden gibt es regelmäßig wichtige Hinweise zu entdecken. Die wenigen lebenden Wesen auf dieser Insel geben uns in abgehackten Konversationen auch immer wieder wertvolle Tipps. Doof nur, dass die deutsche Übersetzung komplett verhunzt wurde. Alle Texte des Adventures scheinen plump per Maschine übersetzt worden zu sein, so das die Sätze stellenweise überhaupt keinen Sinn mehr ergeben. Oder noch nicht  einmal komplett in die Sprechblasen passen. Das führt dazu, dass viele Rätsel unlösbar sind, es sei denn man stellt das Spiel auf Englisch und verzichtet auf die grausame Übersetzung – was wir euch dringend empfehlen.

Auf Isoland verkauft man Hinweise

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…sondern teilweise unspielbar: Es fehlen Hinweise.

Die Rätsel innerhalb des Spiels sind dafür aber abwechslungsreich und bieten immer wieder neue Herausforderungen, die aber allesamt nicht unlösbar sind. Passionierte Spieler werden hier also eher selten in die Bredouille kommen. Wenn man allerdings doch einmal fest hängt, bietet das Spiel diverse Hinweise oder Lösungsvorschläge, die mit dem Anschauen eines Werbeclips einzeln freigeschaltet werden können. Wem das zu mühsam ist, der kann per In-App-Kauf auch alle Tipps auf einmal freischalten. 

Grundsätzlich machen die meisten Rätsel aber Spaß und überlappen sinnvoll, so dass das Lösen einer Aufgabe meist hilft in anderen Problemen weiter voran zu schreiten. Optisch ist Isoland nicht weniger abgedreht, aber dennoch schön. Alle Umgebungen und Charaktere sind handgemalt und versprühen einen eigenwilligen Charme. Schön wäre es gewesen, wenn die übergeordnete Geschichte dies besser miteinander verbunden und erklärt hätte, als dies der Fall ist.

Unterm Strich wirkt Isoland leider mehr wie eine kuriose Kunstsammlung, als ein zusammenhängendes Spiel – letztendlich überwiegen aber die positiven Aspekte. Für den geringen Preis von 99 Cent bietet Isoland ein wunderschönes Spielerlebnis mit abgedrehter Atmosphäre, das sich jedoch durch einige Macken und eine nicht vorhandene Geschichte selber im Weg steht. Wer Lust auf ein kurzweiliges und günstiges Adventure hat, ist hier jedoch sicherlich gut bedient.

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