Was taugt das schöne Adventure, was schon für exzellente Visual Arts nominiert wurde…?

Lume wurde auf dem Independent Game Festival 2012 in der Kategorie „Excellence Visual Arts“ nominiert. Doch wie spielt sich dieses Adventure?

Gameplay

Die Story von Lume beginnt mit einem Stromausfall: Großvater sitzt in seinem Ohrensessel, plötzlich ist alles dunkel. Kurze Blende auf das Haus und man übernimmt die Steuerung des kleinen Mädchens Lumi, was vergebens bei ihrem Großvater anklopft – er ist nicht da. Eure Aufgabe ist es nun, den mysteriösen Stromausfall zu beheben und euren Großvater zu suchen.

Das Mädchen wird per Touch gesteuert und läuft dann an den jeweiligen Ort. Leider gibt es keine Option, welche Dinge in einem Raum man benutzen kann. Schade fand ich auch, dass Lume nicht automatisch speichert – dies muss man im Inventar mit einem Druck auf „Save“ selbst tun.

Die Rätsel sind ganz gut gemacht und unterscheiden sich voneinander, mal muss man ein Schloß mit Musik, dann mit einem Zahlencode oder mit Formen öffnen. Dazu kommen noch aus Adventures bekannte Aufgaben, wie „Baue ein Windrad!“ Teilweise sind die Rätsel aber sehr schwer, so dass man auch mit purem Herumprobieren weiterkommt. Hilfe gibt es leider vom Spiel keine.

Leider ist das Spiel komplett in Englisch. (entgegen den angezeigten Sprachen im AppStore ist kein Deutsch dabei!) Dazu kommt leider der relativ hohe Schwierigkeitsgrad der Texte, man sollte für Lume schon etwas besser Englisch können…

Ein großer Minuspunkt ist der geringe Umfang, im Prinzip kann man sich nur im Haus des Großvaters mit 4 Räumen und im Garten umsehen. Je nach eurem Rätsel-Fähigkeit beträgt die Spielzeit circa 1 Stunde, das reine Walktrough bei Youtube ist knapp 20 Minuten. Hier ist das Spiel zu Ende, wenn man sich gerade etwas eingespielt hat. Schade.

 

Grafik / Präsentation

Hier wurde das Spiel nicht umsonst beim IGF für die Grafik nominiert. Die Entwickler haben eine schöne Kombination ins Spiel eingebunden: wechselt man den Spielort, fährt eine Kamera dahin und wird wieder zum Standbild, in dem man dann weiter mit Lumi spielen kann. Das wirkt oft sehr schick, da hier gezielt Unschärfe-Effekte und schöne Beleuchtung eingesetzt wurden.

Leider hatte ich auf dem iPad1 mit kleinen Rucklern bei manchen Kamerafahrten zu kämpfen und reproduzierbaren Abstürzen beim Betreten eines Raumes. Auf dem iPad2 oder iPhone 4S war dies nicht zu beobachten.

Sound

Der Soundtrack ist wirklich toll und klimpert schön entspannt im Hintergrund – einer von der Sorte, der auch nach 15 Minuten trotz Wiederholung nicht nervt. Den Soundtrack kann man übrigens hier kostenlos als Archiv downloaden…) Die Soundeffekte passen gut zu den Aktionen von Lumi. Soundoptionen gibt es keine.

 

Fazit

So schick wie es grafisch daher kommt, so kurz ist es auch schon wieder vorbei – ein typischer Grafikblender. Die Story ist schon zu Ende, bevor sie richtig Fahrt aufnimmt. Die Rätsel sind fair bis herausfordernd, werden aber durch das komplexe Englisch nicht einfacher. Kurz nach dem Review von Tiny Bang Story war ich etwas verwöhnt und von Lume enttäuscht. Ich empfehle es iPhone-Besitzer mit guten Englischkentnissen, sich von Lume und seiner Grafikpracht kurz verzaubern zu lassen. Für iPad-Besitzer gibt es bessere Spiele…

+ toller grafische Aufmachung
+ entspannter Soundtrack
+ gute Soundeffekte
+ intuitive Steuerung
– nur Englisch
– keine Hilfsfunktion
– keine automatische Speicherung
– Rätsel teilweise sehr schwer
– sehr kurze Spielzeit
 
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