Ich gebe zu, dass ich den Vorgänger Lume im Jahre 2012 leider mit einer 2.5-Sterne Wertung abwatschen musste, da man hier zum vollen Preis lediglich eine knappe Viertelstunde Spiel bekommen hat. Daher war ich sehr erfreut, das Lumino City von State of Play wohl an die 8 Stunden Gameplay im Gepäck haben soll. Und wie der Vorgänger hat es viele Preise mit seiner genialen Optik abgeräumt, die nämlich nicht programmiert, sondern aufwendig von Hand gebaut wurde…
Als Story begleitet ihr wieder die kleine Lumi, die sich auf die Suche nach ihrem Großvater macht, der anscheinend entführt wurde. Dabei stellt sie fest, dass er wohl etwas mehr als der Hausmeister in Lumino City war. Genauer gesagt, hat er die komplette Stadt entworfen. Um ihm zu folgen, müsst ihr im Laufe des Spiels alle Geheimnisse und Mechanismen der Stadt in Gang setzen und allerlei reparieren, damit ihr am Ende sein Verschwinden aufklären könnt.
Das Spiel setzt sich im Prinzip aus 18 Stadt/Rätsel-Bereichen zusammen, die sich schon mal über mehrere Bildschirme erstrecken können, aber stets in fester Reihenfolge zu lösen sind. Wie bei einem Adventure üblich, hat man auch ein kleines Inventar, wo man Gegenstände sammelt und benutzt. Meist beinhaltet ein Rätsel diverse Logik-Minispiel oder eine Maschine, die man mit etwas Denkarbeit (aus)lösen kann. Hinweise gibt es nur spärlich, häufig kommt man durch Ausprobieren auf die Grundidee des Rätsels und dann damit weiter.
Falls ihr mal gar nicht weiterkommt, hat euch Großvater übrigens gleich eine Komplettlösung dagelassen. Damit man nicht sofort in die Versuchung kommt, alles gleich bei der kleinsten Schwierigkeit nachzuschlagen, sind die Hilfen in einem 1.000 seitigem Buch verteilt. Da muss man schon etwas blättern – aus Zufall über die Lösung stolpern ist da nicht. Dafür hat man dann aber den genauen Lösungsweg vorgegeben, so dass kein Nachdenken mehr nötig ist.
Über die Optik muss ich sicher nicht mehr viele Wort verlieren, da ihr schon von der handgebauten Kulisse gehört habt. Es ist einfach nur eine Augenweide, sich dort mit seinen Spielfiguren zu bewegen. Der große Reiz generiert sich dabei aus der echten Kulisse und den vielen Unschärfe-Bereichen sowie der Farbenpracht. Das Spiel läuft auch noch auf älteren Geräten flüssig über den Touchscreen. Passend zur Optik kommt eine sanfte Klangkulisse mit echten Instrumenten, die stets die richtigen Töne anschlägt und recht entspannend ist. Kopfhörer sind nicht Pflicht, helfen aber, besser in die Spielwelt abzutauchen.
Noch ein Wort zum Thema Speicherplatz. Erschrocken habe ich im AppStore die Download-Größe von 1,98 GB betrachtet – was das Spiel wohl erst installiert belegt? Doch hier hat Apple mit dem neuen AppThinning-Feature wirklich etwas Tolles eingeführt. Auf meinem iPad Air belegt das Spiel nach Installation nur 980MB, da wirklich nur die benötigten Dateien für das iPad installiert wurden. Super!
Wo spielt es sich am besten? Nach Lumino City reist man am besten auf einem iPad. Der iPhone Bildschirm ist zu klein, so dass man Gefahr läuft, unnötig oft Details zu übersehen. Auf dem Apple TV steuert man eine Art virtuellen Finger mit dem Touchfeld, was in den meisten Rätseln gut funktioniert – kommt es aber auf Zeit und Präzision an, wie bei Musikrätseln, hat man damit Chance.
Endlich kommt die Spielwelt bei Lumino City so richtig zur Geltung, da nun auch Umfang und die Geschichte stimmt. Auch wenn es die Rätsel mit Lumi immer nur in kleinen übersichtlichen Häppchen gibt, sind sie mit logischer Kopfarbeit zu lösen. Ohne größere Probleme und überraschende Wendungen in der kleinen Story rätselt man sich an die 4 Stunden durch die kleine Story. Das Spiel wird daher eher von der Präsentation als von originellen Rätseln getragen, die aber immerhin abwechslungsreich sind. Für den angemessenen Preis können Rätselfreunde hier aber getrost zuschlagen.
[appbox appstore 958604518] | |
+ grandioses Artwork + handgebaute Spielwelt + leichte OneTouch-Steuerung + viele Rätsel + läuft flüssig + Komplett-Lösung dabei + tolles Sounddesign + keine InAppKäufe + iCloud Speicherstände + deutsch + GameCenter-Anbindung + Universal-App (AppleTV, iPad, iPhone) |
– keine Hotspots – Story nebensächlich – Rätsel wirken zu abgeschlossen |