Geht der selbsternannten neue Grafikreferenz etwa im Weltraum die Luft aus?

Gameplay

Die ganze Story spielt sich im MassEffect Universum ab: Der Infiltrator Randall Ezno hat den Auftrag erhalten, ein wichtiges Ziel gefangen zu nehmen. Gleichzeitig dient die Mission dazu, seine neuen körperlichen biotischen Verbesserungen zu testen. Allerdings läuft die ganze Geschichte nicht ganz so reibungslos ab, wie geplant: seine Kontaktperson wird verschleppt, einige Experimente laufen aus dem Ruder und es gibt viele Randale. Mit Randall.

Das Spiel bietet 9 unterschiedlich lange Kapitel mit bis zu 6 Leveln. Es legt automatisch Savepoints an. Wird man getötet, kann man in der Regel ab der letzten Actionsequenz neu starten. Es gibt 4 Waffen (MG, Schrotgewehr, Sniper und Laser), Körpermodifikationen und Panzerung zum Nachrüsten.

Gesteuert wird über zwei (unsichtbare) D-Pads auf den beiden Bildschirmhälften. Mit der linken Seite kann man sich bewegen, die rechte Seite ist für das Zielen oder die Blickrichtung zuständig. Entweder man kommt mit dieser Steuerung zurecht oder nicht, Alternativen bietet das Spiel leider nicht. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hatte ich mich mit der Steuerung arrangiert und bin gut zurecht gekommen, trotzdem kam es manchmal zu ärgerlichen Versagern bei der Deckung. Zum Glück aber nur selten.

Läuft man auf einen Gegenstand zu, der sich zur Deckung eignet, taucht Randall automatisch ab und geht in den Deckungsmodus. Hier werden erreichbare Ziele markiert und man kann sich sicher zur Seite bewegen oder zur nächsten Deckung hechten. Je nach Waffe, werden auch Gegner markiert, die weiter entfernt sind. Notfalls kann man sich für kurze Zeit unsichtbar machen. Die Gefechte sind meist sehr actiongeladen, laufen aber meist gleich ab – hier lässt sich das Spiel mit Infinity Blade 2 vergleichen. Spaß macht es trotzdem jede Menge!

Prima finde ich an vielen Stellen der Story die Option, sich zwischen guten und bösen Handlungen zu entscheiden. Zumindest hier schimmert etwas der Rollenspiel-Charakter des großen Bruders durch. Ob die Entscheidung aber wirklich einen längerfristigen Effekt auf den Spielverlauf hat, konnte ich nicht feststellen.

Wie hat EA das Spiel in Hinblick auf InApp-Käufe ausbalanciert? Es gibt einen Spiel-Shop in dem man seine Credits gegen Waffen, körperliche Verbesserung, Rüstung und ähnliches umsetzen kann. Die Credits bekommt man durch Informationen, durch Maschinen (immer mal probieren!) und vor allem durch gutes Kämpfen. Allerdings ist dies meist nicht sehr viel. Ein Beispiel: Ich hatte gerade das dritte Kapitel begonnen, als ich 2.000 Credits für ein Snipergewehr zusammen hatte. Ein Helm allein kostet 5.000 Credits. Allerdings bekommt man später mehr Credits und es besteht natürlich auch die Möglichkeit, die frühere Story mit späteren Modifikationen noch einmal zu spielen. Ansonsten kann man natürlich auch mit echtem Geld Credits kaufen. Hier ist die Balance gerade so okay, das Spiel macht auch ohne InAppKäufe Spaß und ist fair.

Die Schrift im Spiel ist komplett in deutsch, die Dialoge sind Englisch mit deutschen Untertiteln und das ist auch gut so.

Noch ein wichtiger Hinweis: unter „Info“ > „Freig. v. Nutzungsdat.“ ist leider automatisch die Übertragung von Nutzungsdaten (welche genau wird nicht gesagt!) aktiviert, hier sollte man definitiv deaktivieren. Das ist immer wieder ärgerlich, wenn so etwas ohne Nachfrage des Nutzers geschieht, EA!

 

Grafik / Präsentation

Hier war ich echt platt: Was das Spiel, selbst auf dem iPad1, an grafischer Pracht zaubert, ist ein echter Augenschmaus. Alles läuft flüssig – hier merkt man die große Produktion und das Leute am Werk waren, die ihr Handwerk verstehen. Die Texturen sind gut, die Areale und Gegner toll gestaltet und selbst in den Außenbereichen leidet die Weitsicht nicht. Auf neueren Geräten hat man noch zusätzliche Effekte…

Die Story wird zwischen den ganzen Actioneinlagen mit vielen Zwischensequenzen erzählt und leitet schön von Gefecht zu Gefecht. Dabei schafft das Spiel, dass man wirklich wissen will, wie es weiter geht – die Handlung nimmt ja auch immer wieder neue Wendungen. Dieser Aspekt des Spiels wurde ganz gut umgesetzt und kann mit so manch anderem Shooter locker mithalten, wenn nicht sogar vorlegen!

 

Sound

Mit Kopfhörern ist das Spiel die reinste Freude und kann so richtig Stimmung aufkommen lassen. Die Musik passt sich der jeweiligen Situation und reicht von bombastisch bis atmosphärisch. Hier wurde viel vom großen MassEffect-Bruder übernommen.

 

Fazit

Grafisch eine Augenweide, haucht dieses Spiel dem MassEffect Universum als iOS-Version eindrucksvoll Leben ein. Für einen actionreichen Third-Person-Shooter ist die Story angemessen und hat genau die richtige Mischung, damit man motiviert weiterspielt. Die Modifikationen und Waffen sind zahlreich und lassen viele Kombinationen zu. Auch der Sound bietet mit Kopfhörern ein kinoreifes Erlebnis. Unterm Schnitt ist EA/Iron Monkey Studios ein wirklich guter Titel gelungen, der sich auch mit InAppKäufen noch fair verhält.

+ atemberaubende Grafik
+ läuft flüssig
+ schönes Sci-Fi Setting im MassEffect Universum
+ gute Story, schön erzählt
+ viele Modifikationen/Items
+ deutsche Texte
+ toller Sound
+ Universal-App
– Steuerung gewöhnungsbedürftig
– Spieler verdient zu wenig Credits
[app 486604040]