Startet die Motoren! Hier könnt ihr in einem MuscleCar Platz nehmen und zufällig generierte Highways entlangdüsen. Mit Muscle Run versucht sich der Entwickler Wonderwood Games mit seinem ersten Spiel gleich an einem großen Vorhaben und tritt in Konkurrenz mit EA’s Need for Speed Most Wanted – die Screenshots sehen schon mal gut aus, doch hält die Optik, was sie verspricht?

Muscle Run Review

Zu Beginn steht euch nur einer der sechs Wagen zur Verfügung, den ihr noch mit neuen Bauteilen verbessern und durch optischen Zierrat verschönern könnt. Im Laufe des Spiels lassen sich die restlichen Wagen ebenfalls freischalten. Entweder ihr startet eine Probefahrt ohne Missionsziel im Freifahrt-Modus, bei der ihr Geld sammeln könnt oder ihr startet die Story-Missionen. Story ist hier zuviel versprochen, denn eine eigentliche Geschichte oder Zwischensequenzen gibt es nicht.

Die Spielarten im Story-Modus reichen von Zeitrennen bis zur Erfüllung bestimmter Aufgaben, die meist recht leicht sind. Die Strecken selbst werden zufällig vor jedem Rennen generiert und bestehen aus einer dreispurigen Autobahn, die häufig mit Verkehr vollgestopft ist. Hier sind PowerUps für Turbo, etwas Geld oder ein Schutzschild verteilt, die man möglichst einsammeln sollte.

Für die Lenkung bietet das Spiel mehrere Alternativen, die im Endeffekt Kombinationen aus virtuellen Buttons und dem Neigungssensor sind – wer mag nutzt noch die Fahrassistenten. So richtig Spielspaß kommt aber nicht auf, den die Lenkung ist (selbst nach dem Update) noch träge und die Fahrphysik des Wagens ohne Schadensmodell ist einfach unglaubwürdig. Gegnerische Autos schiebt man einfach vor sich her oder katapultiert sie teilweise gleich mal durch die Luft. So schön wie es aussieht, so schlecht ist das Fahrgefühl.

Nach vollendetem Rennen bekommt man neben einer Wertung vor allem Spielgeld und das nicht zu knapp. Obwohl man auch per InAppKauf nachlegen kann, verdient sich das Spielgeld leicht und man hat schnell die finanziellen Mittel für einen neuen Wagen oder Tuning-Teile zusammen – das motiviert. Pro Wagen hat man an die 50 Verbesserungen, die meisten machen sich aber nur in der Leistung bemerkbar. Nur Felgen, Lackierung und Auspuff sind auch auf der Strecke sichtbar.

Grafisch ist Muscle Run für ein Indie-Spiel beeindruckend gelungen. Die 3D Grafik ist detailreich und kann sogar eine angenehme Geschwindigkeit vermitteln, natürlich sehen die verschiedenen Modelle der anderen Fahrzeuge aus der Nähe betrachtet dann doch nicht ganz so gut aus. Auch die zufällig generierten Strecken sehen gut aus und sind nahtlos. Als Mindestvoraussetzung gibt der Entwickler ein iPhone 4S, iPod Touch 5 oder ein Pad Mini/iPad 2 an – doch selbst auf der neuesten iGeräte-Generation läuft es nicht ganz so flüssig, wie man es sich wünscht.

Der Soundtrack ist rockig und geht in Ordnung, auch die Motorgeräusche sind durchaus gut, könnten aber noch mehr nach Muscle Car als nach Skoda klingen. Alle Soundparameter kann man in den Optionen komfortabel stufenlos einstellen. Die deutsche Übersetzung ist häufig katastrophal, zumindest weiß man aber grob was gemeint sein soll – hier sollte der Entwickler noch einmal dringend nachbessern. Wer mag, schaltet hier lieber auf Englisch in den Optionen um.

tobi Tobi meint: Muscle Run kann viele Features und Pluspunkte, wie die sehr adrette Grafik, die abwechslungsreichen Strecken, die Tuning-Möglichkeiten oder das schnell verdiente Geld, an das man auch ohne InAppKäufe kommt, für sich verbuchen – im Endeffekte zählt aber bei einem Rennspiel vor allem das Fahrerlebnis. Und das ist bei diesem Spiel immer noch zu hakelig und träge. Die Fahrphysik ist unrealistisch und das Spiel ist dadurch mehr anstrengend als das es Spielspaß aufkommen lässt. Daher nur für DieHard-Rennfreunde und Tuning-Fans zu empfehlen.
+ schicke Grafik
+ verschiedene PowerUps
+ zufällig generierte Strecken
+ Story-Modus oder Free-Ride
+ viele Aufgaben
+ Tuning-Möglichkeiten
+ viele Steuerungsarten
+ Spielgeld verdient sich schnell
+ Fahr-Assistenten
+ 6 Autos
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– hakelige Steuerung
– unrealistische Physik
– fehlerhafte deutsche Übersetzung
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