Mit dem reduzierten Nanuleu von Selva Interactive hat der AppStore ein weiteres schönes Strategiespiel im Portfolio, bei dem ihr mit magischen Bäumen das Land vor der Invasion dunkler Mächte beschützen müsst. Das klingt jetzt epischer als es dann ist, denn Nanuleu präsentiert sich völlig schnörkellos und verzichtet daher auch auf eine Story.

nanuleu review

Ein Abschluss zum Netzwerk-Admin ist von Vorteil…

Die Grundidee des Spiels sind die vernetzten Bäume, die ihr mit Wurzeln verbindet und von denen es fünf Typen gibt. Damit es vorwärts geht und ihr euch mit eurer Baum-Familie ausbreiten könnt, braucht ihr Ressourcen – die mit dem Mineral Tree, Water Tree und Life Tree generiert werden – praktisch. Gegen die Angreifer nützt das allein aber herzlich wenig und so pflanzt man besser einen Protector Tree, der auf nahe Gegner feuert und so die wertvollen Ressourcen-Bäume schützt. Später bekommt man noch den War Tree, der kleine Angreifer entsendet, welche die Gegner in der Heimatbasis automatisch angreifen und so dauerhaft ausschalten.

Wichtigster Auftrag ist natürlich erst einmal die Gegner komplett zu eliminieren. Während eines Spiels, das in der Regel 20 Minuten dauerte, solltet ihr aber immer ein Auge auf eure 4 Altäre haben, die auf der Karte verteilt und zu schützen sind. Schafft ihr das, bekommt ihr noch einen Bonus am Ende.

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Auf sie mit… Pollen? Bucheckern? Eicheln? Kastanien? Egal.

Leider kann man nicht alle Bäume überall bauen, sondern muss bei den Ressourcen-Gewächsen mit den Wurzeln festgelegte Felder erreichen, auf denen nur der Baum gedeiht, dessen Symbol dort steht. Das schränkt die strategische Komponente etwas ein und macht das Spiel einsteigerfreundlich. Hardcore-Strategen fühlen sich dabei sicher etwas bevormundet, mir hat es gefallen.

Lässt man mal die Bäume weg, bekommt man hier die üblichen Echtzeit-Strategie-Zutaten mit einem Schuss TowerDefense geliefert. Das aber in einer eigenen und irgendwie interessanten Zusammensetzung. Das Spiel verspricht zwar zufällig generierte Level, jedoch sind alle gleich flach und variieren nur in wenigen Details, so dass man hier nicht allzu viel erwarten sollte. Schade. Man kann das Spiel in drei Schwierigkeitsstufen starten: Apprentice, Warrior und Sage, die man aber erst nacheinander freischaltet. Vom Spielprinzip ändert sich hier nichts, nur die Boni zu bekommen wird schwerer.

Von der Grafik erinnert es mich an das wunderbare rymdkapsel, dass aber eher im Weltraum angesiedelt und komplexer sowie umfangreicher war. Trotzdem weiß die Optik mit den minimalistischen geometrischen Körpern zu gefallen. Kleine Abzüge gebe ich persönlich für den Sound: Die meiste Zeit zwar recht angenehm dahin wabernd, wird die angenehme Denk-Atmosphäre ab und an durch atonale Geigenklänge gestört – schade. InAppKäufe gibt es übrigens keine. Auf eine deutsche Lokalisierung muss man zwar verzichten, allerdings kommt das Spiel eh fast ohne Text aus…

Nanuleu ist ein kleines, aber feines Strategie-Spiel mit reduzierter Optik, das für Spielsession zu rund 20 Minuten schön unterhält. Mir fehlt hier nach einer Weile leider die Abwechslung, so hätten dem Spiel wechselnde Umgebungen und mehr Baum- oder Gegnertypen gut getan. So wie es jetzt ist, eignet es sich deswegen mehr für ein gelegentliches Spielchen als eine lange Spielsession. Dennoch ein solides Strategie-Spiel für Freunde von gut präsentiertem Minimalismus.

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