Neon Chrome ist ein riesiger Turm in dystopischer Zukunft, der nicht nur Zuhause für viele Menschen ist, sondern auch Schauplatz des DualStick-Shooters von 10tons. Gar nicht mal so unrealistisch hat sich die allmächtige KI verselbstständigt, ist den Menschen überlegen und eher feindlich gesinnt. Und so kämpft und ballert man sich aus der Vogelperspektive durch die zahlreichen Stockwerke des Wolkenkratzers…

neon chrome review

Manchmal bleiben nur die Grundmauern übrig.

Neon Chrome bedient sich der Permadeath-Mechanik – stirbt man, muss man wieder von vorn beginnen. Naja fast – dazu später mehr. Dieser Umstand ist allerdings nicht schlimm, denn die Level sind eh jedesmal zufällig generiert und man darf einige Dinge nach dem Tod behalten, um die Charaktere dauerhaft aufzuwerten. Dadurch werden folgende Anläufe leichter und erfolgreicher. Es gibt drei verschiedene Charakter-Klassen, im Spiel auch Assets genannt, die jeweilige Vorteile wie mehr Schnelligkeit, Energie, Hacker-Fähigkeiten oder ein eigenes Waffen-Set haben. Kleiner Tipp: Mit dem Hacker seid ihr am besten beraten.

Gesteuert wird der futuristische Shooter mit zwei Sticks: Der rechte Stick für die Bewegung, der linke Stick für die Schußrichtung. Dazu noch einen virtuellen Button zum Benutzen/Schlagen und einen für Fernwaffen. Fertig. Auf Wunsch kann man auch noch eine Ziel-Hilfe einstellen.

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Dein Weg soll ein steiniger sein.

Auf dem Weg durch die 31 Etagen findet man jede Menge Loot. Und jede Menge Gegner natürlicher und mechanischer Art, die einem ans Leder wollen. Aber auch automatische Fallen, Gewehre mit Bewegungssensor oder explosive Fässer. Außerdem muss man in den recht verwinkelten Etagen manchmal noch Schlüssel von Gegnern für wichtige Türen bekommen. Dazwischen immer wieder große Boss-Gegner, die jeweils eine andere Taktik benötigen – die man schmerzlich, mit vielen Toden, erst herausfinden muss.

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Zwischendurch gibt es dauerhafte Upgrades.

Das Spiel selbst macht mit seinem Leveldesign echt Laune, auch die Ballereien begeistern. Schön, dass man viele Dinge zerstören kann – hinderliche Wände inklusive. Doch hier sollte man taktisch vorgehen, denn dabei geht auch so manche Loot-Kiste verloren. Und die gibt es neben viele Upgrade-Möglichkeiten zu hauf. Doch bevor Neon Chrome seinen Charme entfaltet, muss man langen Atem mitbringen. Das komplexe Englisch macht den Einstieg nicht leicht und große Erklärungen gibt es nicht. Erst nach vielen Toden und rund 30 Minuten kommt man gut rein. Doch die Ausdauer lohnt, denn es ist ein wirklich komplexes Spiel mit viel Inhalt für viele Stunden.

Kleines motivierendes Schmankerl: Aller paar Stockwerke trifft man auf einen größeren Endgegner – diesen einmal erledigt, dient die Etage als neuer möglicher Startpunkt, was den Weg an die Spitze doch erleichtert.

Als Kritikpunkte kann man die unzureichende Einführung ins Spiel selbst anführen sowie die dumme KI. Selbst wenn es im hinteren Teil des Raumes mörderische Explosionen gibt und Kollegen im Kugelhagel fallen, laufen manche NPS einfach weiter, als wäre nix. Entweder sind die verbeamtet oder die KI ist nicht sonderlich schlau. Ich tippe auf zweiteres, was mich aber nicht gestört hat, da es dadurch etwas leichter wurde.

Neon Chrome ist ein gelungener DualStick-Shooter, der vor allem mit riesigem Umfang, schickem Look und süchtigmachendem Loot aufwarten kann – InAppKäufe gibt es keine. Alle Upgrades muss man sich hart mit immer neuen Versuchen erarbeiten. Doch durch das abwechslungsreiche Level-Design und die actionreichen Ballereien wird dies nicht langweilig. Mir hat der DualStick-Shooter richtig Spaß gemacht und deswegen kann ich ihn guten Herzens empfehlen.

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