Tag 1 — Ich wache auf. Ich bin auf einem Raumschiff. Eigentlich sollte ich erst wieder auf dem Mars auftauen. Doch irgendwas ist schief gelaufen – ich muss hier weg! — Tag 3 — Eine verlassene Raumstation gefunden, hier gibt es Sauerstoff bis zum Abwinken. Puh, endlich durchatmen. — Tag 17 — Ins nächste Sonnensystem gesprungen, hier habe ich bei Bohrungen nur Eisenvorräte für die Raumschiff-Außenhülle gefunden, der Treibstoff wird schon wieder knapp.

 Tag 35 —- Ich entdecke ein altes Raumschiff, dass ich kapern kann. Es ist größer als meins, an Bord jede Menge Vorräte und ein Bauplan für eine neue Technologie – die ich mir bauen kann, sobald ich die nötigen Elemente dafür finde. — Tag 57 —- Ich entdecke einen lebensfähigen Planeten mit Sauerstoff. Und eine Lebensform namens Ehonmalbr. Bei ihnen lerne ich das neue Wort Bankil: Me. Aha. Klingt wichtig. Oder so. Ich bin verwirrt.  Tag 80 — Verdammt, gerade ist meine Antrieb explodiert. Leider habe ich nicht genug Eisen an Bord, um ihn zu reparieren. Was nun? Ich verschrotte meinen Bohrer und nutze das Eisen. Das war knapp!

— Tag 83 — Ich fliege an einem funkelnden Asteroid vorbei. Moment, der ist ja ein einziger Diamant! Darauf eine Abbau-Station mit Abwehrgeschützen. Die erledige ich und mache mir ihre verbesserte Bohrtechnik zu Nutze. — Tag 94 — Schon wieder eine neue Lebensform, diese heißt wohl Ocbtroaba. Als sie mich sehen, nehmen sie Reißaus – lassen aber ein neues Element liegen und gleich noch die Übersetzung. — Tag 112 — Nun ist mein Tank wirklich leer. Das wars. Das wird mein letzter Eintrag, ich treibe in den dunklen Weltraum… — Nun gibt es noch einen Highscore zusammen mit einer kleinen Statistik.

Das neue Weltraumspiel Out There der französischen Mi-Clos Studios erinnert von seiner Grundidee an das erfolgreiche Faster Than Light (FTL), das es bisher noch nicht in den AppStore geschafft hat. Auch hier ist man für den Ausbau des Raumschiffes verantwortlich, die Vorräte für Treibstoff, Luft und die Außenhülle des Raumschiffes sollte man ständig im Auge behalten.

Schon die Grundstory macht Lust auf mehr: Als eingefrorener Typ wird man durch einen Zwischenfall im 22. Jahrhundert wieder aufgetaut und findet sich allein auf einem Raumschiff wieder. Jetzt gilt es den kühlen Kopf zu bewahren und die Ressourcen zu checken – sieht schlecht aus. Abhilfe schafft nur das Ansteuern eines neuen Planeten in Richtung der rettenden Erde, die auf der Karte stets mit einem Richtungspfeil angezeigt wird…

Vor jeder Aktion wie dem Sprung ins nächste Sonnensystem oder das Anzapfen eines Planeten mit dem Bohrer werden vorher der benötigten Ressourcen angezeigt… In der Schiffsübersicht bekommt man Informationen zum Status, kann Bauteile reparieren, verschrotten oder dazukaufen oder die gefunden Rohstoffe einsetzen. Bei vielen zufälligen Ereignissen hat man zwei Möglichkeiten, welche die kleine Geschichte vorantreiben und euch am Ende Rohstoffe, neue Technologie oder aber auch Schaden einbringen können. Richtige Kämpfe gibt es aber nicht, auch hier wird per Zufall entschieden, wie es ausgeht – der Spieler bekommt dann nur die Resultate präsentiert.

Gibt es eigentlich ein konkretes Ziel oder ist es ein reines Highscore-Spiel? Zu Beginn wird euch auf der großen Karte ein rettungsverheißender Stern gezeigt, zu dem ihr gelangen müsst. Was dort passiert, kann ich euch aber (derzeit noch) nicht sagen…  Obwohl ich schon rund 30 Versuche unternommen habe, bin ich immer wieder gescheitert – trotzdem war jeder Versuch anders! Seid ihr einmal gestorben, startet das Spiel immer wieder von vorn. Leider gibt es keine richtige Möglichkeit seine eigenen bisherigen Versuche (oder die von Freunden) zu betrachten und zu vergleichen. Schön wäre hier ein direkter Vergleich in einer Liste oder die genommene Route noch einmal anzusehen…

Was die Menschheit nicht schafft, ist den Aliens in diesem Spiel gelungen: Sie haben eine einheitliche Sprache. Immer wieder bekommt man Übersetzungen einzelner Wörter, die man sich am besten notiert. Startet man einen Neuversuch, könnte dies hilfreich sein. So kann man nach und nach sein Lexikon erweitern. Out There kommt übrigens ohne InAppKäufe aus. Das Spiel ist komplett in Englisch, die Story wird mit ein paar Bildern und vorrangig Text erzählt. Für das eigentliche Gameplay benötigt man schon bessere Englisch-Kenntnisse, ab und an muss man mit Schulenglisch das Wörterbuch bemühen. Wer besser französisch kann, darf gern umschalten…

Die optische Aufmachung beschränkt sich auf handgezeichnete Comic-Szenarien und kleine Animationen. Out There kommt damit eher einem Spielbuch gleich als einem Actionspiel, besitzt aber trotzdem viel Charme. Die Soundkulisse wird aus stimmigen Synthie-Flächen und kleinen Soundeffekten gebaut, die ebenfalls super zur Optik passen. Komponiert wurde sie übrigens von Siddhartha Barnhoorn, der schon den Soundtrack für Antichamber geschaffen hat.

 

Die Spielidee und deren Umsetzung ist großartig gelungen, so dass Out There auch ohne grafischen Schnickschnack funktioniert. Unterm Strich ein Highscore-Spiel, motiviert es doch immer wieder die perfekte Strategie zu finden, um den Zielstern zu erreichen. Auch wenn man unterwegs das Zeitliche segnet, macht jeder neue Versuch durch die zufälligen Ereignisse wieder Freude. Eine große Empfehlung für Freunde von Weltraum-Spielen, die der Mischung aus Strategie und Glück etwas abgewinnen können. Und Out There macht es dem Spieler leicht, es zu lieben.

[appbox appstore 799471892]

+ schöner Comicstil
+ ausführliches Tutorial
+ überraschende Ereignisse
+ jeder Versuch ist anders
+ eigene Aliensprache
+ motiviert
+ passende Soundkulisse
+ keine InAppKäufe
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– englisch
– keine Highscore-Liste / Vergleich