Wer von Spielen a la Tiny Towers oder Kairosoft-Titeln begeistert ist, sollte jetzt aufmerksam weiterlesen, denn Chillingo und LambdaMu präsentieren mit ihrem aktuellen Release Pixel People eine Mischung aus Retro-Pixel-Grafik und Aufbau/Management-Gameplay mit Suchtpotential. Hier sitzt man schneller eine Stunde am Bildschirm, als einem lieb ist. Es folgt ein kleiner Ausblick auf die Zukunft in ein pixeliges Paralleluniversum…

Gameplay

Als frischgebackener Bürgermeister der Weltraum-Kolonie Utopia sollt ihr hierfür das nötige Wachstum sorgen. Wichtigster Motor für eure Kolonie sind natürlich die Bewohner – praktischerweise gleich als Klone verfügbar, so dass man sie nach Bedarf anpassen kann, bevor sie einziehen.

Pixel People iOS Prinzipiell gibt es in eurer neuen Kolonie drei wichtige Orte, die ihr aufsuchen solltet. Im Rathaus findet man die Einstellungen mit den Soundeinstellungen und ähnlichen organisatorischen Dingen. Außerdem gibt es hier Hinweise und kurze Tutorials zum Nachlesen…

Im Arrival Center kommen eure Klone an, deren DNA ihr aufsplicen müsst und mit 2 vorhandenen Berufen neu kombinieren könnt. Daraus entsteht im Idealfall ein Klon mit neuen Beruf – ob er wirklich neu ist, könnt ihr an der Farbe des Reagenzglases sehen – hier erscheint eine pinke Flüssigkeit. Neue Berufe bringen auch immer ein neues Gebäude mit sich, das ihr dann kostenlos platzieren könnt. Insgesamt wollen 150 verschiedene Berufe entdeckt und gemixt werden.

Ebenfalls sind die Unterkünfte für euer Bewohner wichtig, die ihr mit wachsender Bevölkerung neu errichten müsst. Doch nicht nur das. Auch eure Landfläche ist nicht endlos bebaubar – in der unteren Bildschirmecke bekommt ihr die maximale Parzellenzahl angezeigt. Ist diese erreicht, hilft nur teures Hinzukaufen von Land mit Spielgeld.

Das Spielgeld verdient die arbeitende Bevölkerung für euch, außerdem lassen sich Parzellen mit Bäumen pflanzen, die ab und zu Geld abwerfen. Bei Pixel People dauert alles eine gewisse Zeit. Beginnend flutscht es, doch schnell braucht man hier eine Menge Geduld. Schon nach ein paar Spielstunden benötigen Gebäude nicht mehr Seunden sondern schnell eine Stunde oder mehr, bevor es fertig entwickelt ist. Natürlich kann man auch die Zeit abkürzen, was man mit Utopium oder – ihr ahnt es – mit echtem Geld per InAppKauf möglich ist. Utopium bekommt man nur in der Utopium-Mine, die nur einmal am Tag eine geringe Menge abwirft. Unterm Strich bedeutet das: Entweder man investiert echtes Geld oder man wartet…

Noch etwas zum Thema Zeit. Pixel People beschäftigt euch in einer Tour. Ständig muss man etwas drücken. Schon nach kurzer Zeit müssen Gebäude reaktiviert werden, sonst verdienen sie kein Geld mehr. Für kleine Fleiß-Aufgaben winken Belohnungen, allerdings sind diese auf Dauer nervig und wirken unnötig – wie das lange Drücken von Herz-Buttons um eine Überraschung in meist nutzloser Form von Tieren zu bekommen, die dann niedlich durch die Pixelkolonie springen… Toll.

Das Spiel ist komplett in Englisch, geneigte Spieler sollten hier wenigsten ein paar Sprachkenntnisse mitbringen – nach den ersten Berufen wiederholt sich aber vieles, so dass man schnell ins Spiel kommt. Anfänglich hatte ich mit einem Problem bei Pixel People zu kämpfen, da nach dem Startbildschirm nur Weltraum anzeigt wurde und keine Kolonie – dann stürzte das Spiel ab. Die Lösung: Die App deinstallieren und in den iCloud-Einstellungen auch das Savegame löschen. (auf allen iGeräten schauen ob es weg ist) Dann wieder Pixel People installieren.

Grafik / Präsentation

Grafisch finde ich das Spiel richtig gelungen und als Fan von Pixelart würde ich mir einen hochauflösenden Screenshot auch an die Wand hängen. Die Gebäude sind detailliert gepixelt und auch die Charaktere haben trotz grober Machart viel Charme. Die drei Zoomstufen sehen allesamt knackig scharf aus, auch wenn das im Widerspruch zu Pixelgrafik steht. Auf Grund der Aufmachung läuft das Spiel auch auf älteren Geräten richtig flüssig und sieht auch auf kleinen Bildschirmen gut aus.

Ich habe euch ein Gameplay-Video gemacht, wo ich die ersten Aufgaben in Utopia spiele…

Sound

Der Soundtrack hinter dem Gameplay ist angenehm und lässt sich auch längere Spielzeit aushalten. Allerdings gibt es hier ärgerliche technische Mängel – so loopen und wechseln die Musikstücke mit harten Übergängen – ein Anfängerfehler, den man nicht in so einem durchdachtem Spiel erwarten würde. Die restlichen Soundeffekte beschränken sich auf gute SciFi-Soundschnipsel, die zu den Animationen passen. Im Rathaus-Menü kann man Musik und Soundeffekte getrennt voneinander deaktivieren.

Fazit

Tobi meint: 

Pixel People ist ein grundlegend ein wirklich großartiges und gelungenes Spiel mit durchdachtem Spielprinzip. Der Aufbau der Pixelkolonie macht Spaß und die niedlichen Charaktere motivieren, wie die Suche nach immer neuen Berufen und immer neuen Gebäuden. Allerdings ist die Ausrichtung des Gameplay unterm Strich doch zu sehr Richtung InAppKäufe ausgelegt, so dass man schnell lange Wartezeiten einplanen muss. Außerdem wird der Spieler hier recht offensiv zu einem permanenten Klick-Marathon animiert. Der Einstieg ist toll, der Aufbau ist leicht, dass Dranbleiben wird schwer… Schaut es euch selbst an und bildet euch eine Meinung, es ist kostenlos.

+ tolle Pixelart-Grafik
+ entspannter Sound
+ leichte Bedienung
+ viele Berufs-Kombinationen
+ viele Gebäude
+ umfangreiche Features
+ iCloud-Savegames
+ GameCenter Anbindung
+ kostenlose Universal-App
– Balancing Richtung InAppKäufe
– nervige Reaktivierung der Gebäude
– später lange Wartezeiten
– englisch
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