Ein Autorennspiel auf einer virtuellen Autorennbahn wie im Kinderzimmer. Gähn. Was?! Oh Moment, Rail Racing ist ja von Polarbit, den Entwicklern von Rennspielen wie Reckless Racing 2 oder Reckless Getaway. Die Jungs sollten also wissen, wie man ein spannendes Rennspiel programmiert. Okay, schauen wir uns das näher an…

Wie schon erwähnt fährt man hier Rennen auf einer virtuellen Autorennbahn, allerdings nicht ganz im traditionellen Sinn. Polarbit haben die Spielmechanik mit ein paar Features aufgebohrt, die das Spiel spannender machen. Anders als bei echten Rennbahnen kann man hier beliebig die Spuren wechseln, außerdem gibt es einen Windschatten-Effekt.

Auf etwas über 50 Rennstrecken fährt man die absurdesten Kurse mit Loopings, 180° Kurven und Schikanen in fünf verschiedenen Zimmern gegen drei Gegner. Zu jedem Raum gibt es verschiedene Wagenklassen, die sich aber leider nur optisch unterscheiden. Auch der Sound der Wagen ist erwartungsgemäß nur ein dünnes Surren – warum nicht auch hier etwas Unrealismus? Auch die Musik tendiert eher dazu zu nerven, zum Glück kann man sie leiser drehen.

Die Rennen sind unterm Strich schön rasant und laufen flüssig. Auch wenn die Grafik aus der Nähe betrachtet etwas grob geschnitzt ist, sind die Strecken und die schnell vorbei zischenden Umgebungen detailliert und schön. Die Steuerung mit den Pfeiltasten geht gut von der Hand, durch den Spurwechsel werden die Rennen sogar taktisch. Die Gegner sind angenehm stark, oft wird es recht knapp vorm Ziel, dass macht die Rennen spannend. Schwierigkeitsgrade gibt es leider nicht.

Abwechslung bietet der Multiplayer-Modus, bei dem man online an den Start gehen kann – leider nicht übers GameCenter, sondern nur über den entwicklereigenen Server. Schade, dass Polarbit hier wieder ihr eigenes Süppchen kochen.

Hilfreich und unfair zugleich sind die PowerUps, die man sich vor jedem Rennen gönnen kann. Extra Grip, mehr Speed oder immer die richtige Spur helfen aber nicht nur gegen die Computergegner zu bestehen, sondern machen leider auch die Online-Rennen unausgewogen. Zum Glück muss man die möglichen InAppKäufe nicht nutzen, um die PowerUps nachzulegen. Die Rennen lassen sich auch so bestreiten.

Polarbit ist mit Rail Racing jetzt nicht den großer Quantensprung in Sachen Rennspielen gelungen, aber der solide Funracer macht schon Laune. Mit für die Spielart ungewöhnlichen Features werden die Rennen interessant, auch wenn die Strecken fast schon zu schnell über den Bildschirm huschen. Auch wenn es InAppKäufe gibt, benötigt man sie nicht wirklich – nur im Multiplayer-Modus machen sie den Wettstreit unfair. Am Ende bleibt ein nettes Rennspiel übrig, das man haben kann aber nicht haben muss.

[app 668964624]
+ detaillierte Grafik
+ verschiedene Umgebungen
+ leichte Steuerung
+ schnelle Rennen
+ Online-Multiplayer-Modus
+ Universal-App
– englisch
– keine iCloud Savegames
– monotoner Motorsound, nervige Musik
– PowerUps verderben Multiplayer