Der österreichische Entwickler Maximilian Csuk von IMakeGames wäre mir mit seinem Debüt-Werk Rico – A Tale of two Brothers am letzten Release-Donnerstag fast untergegangen. Nach dem Begutachten der Screenshots und Features war ich mir nicht ganz sicher, ob ich euch das Spiel wirklich vorstellen soll. Doch das Anspielen lies die Zweifel verblassen und ich war froh, dass ich Rico angetestet habe! Jump&Run Spieler sollten jetzt aufmerksam weiterlesen…

Gameplay

Rico Review Die kleine Story dreht sich um zwei Brüder, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Der eine, Rico, ist böse und dunkel. Der andere, ohne Namen, ist gutmütig und hell. Lange Zeit waren ihre Auseinandersetzungen im Einklang und gingen unentschieden aus. Doch dann wurde Rico stärker, unterdrückte seinen Bruder und trachtet nun danach, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Kennt man ja. So macht ihr euch nun als namenloser Bruder auf den Weg, das Gleichgewicht wieder herzustellen.

Da beide Brüder ihre Stärke aus den goldenen Münzen beziehen, ist es wichtig, diese möglichst vollzählig einzusammeln. Ansonsten bekommt sie Rico und wird stärker. Von Zeit zu Zeit muss man nämlich gegen ihn kämpfen, wobei man seinen Schwachpunkt finden muss. Das stellt dann eine Art Boss-Kampf dar.

Mit der Zeit lernt der Spielcharakter neue Fähigkeiten: Zuerst springt er höher, dann schwingt er sich mit einem Jetpack in die Lüfte und schwingt die Peitsche wie Indiana Jones. Mit jedem Level steigt auch der Schwierigkeitsgrad – der sich allerdings in 4 Stufen einstellen lässt und sich so für alle Spieler zurecht schneidern lässt. In den Welten gibt es Savepoints, an denen man beliebig oft wieder starten kann – was die Jagd nach der vollständigen Durchquerung mit Sammel-Einlagen lohnenswert macht und motiviert. Auch sonst ist das lineare Leveldesign sehr schön geworden und bietet häufig versteckte Bereiche mit Münzen, die es zu entdecken gilt.

Für die Steuerung gibt es zwei Buttons für die Richtung sowie zwei Buttons für Springen und Sonderaktionen. Obwohl sie sehr klein eingezeichnet sind, ist der Raum für die Erkennung deutlich größer. Schon nach kurzer Zeit beherrscht man die Steuerung ohne hinzusehen. Das Spiel ist komplett in Englisch, hat aber nur wenig Story-Text und kann problemlos ohne Sprachkenntnisse gespielt werden.

Grafik / Präsentation

Die Grafik bietet auf den ersten Blick sicher keine vollendete neuzeitliche Grafik, schöpft ihren Charme aber aus den kleinen Effekten, der schönen Wasser- und Partikelanimation und dem Leveldesign. Schnell ist man in das Spiel eingetaucht und stört sich nicht mehr an den groben Texturen – ich nenne das mal den Minecraft-Effekt. Vielleicht verleiht gerade das dem Spiel seine besondere Ausstrahlung. Rico läuft dabei sehr flüssig, auf älteren iGeräten kann man notfalls die Partikel im Optionsmenü deaktivieren.

Hier etwas Gameplay, damit ihr einen kleinen Eindruck von Rico bekommt…

Sound

Besonders der Soundtrack hat mich begeistert: Schmissige Chiptune-Musik kommt aus dem Lautsprecher und macht gute Laune. Selbst nach einer Stunde Spiel nervt es nicht. Auch die Effekte sind passend gewählt, das Bing der Goldmünzen erinnert an Klassiker des Genres. In den Optionen kann man die Klangparameter getrennt voneinander deaktivieren.

 

Der präzise Plattformer Rico entwickelt mit jedem Level mehr Charme. Es führt behutsam an die Möglichkeiten heran und begeistert mit tollem Leveldesign, durch das man auf den Punkt genau steuert. Der Sound, die Story und kleine Details wie Partikel verleihen Rico noch mehr Tiefe und runden das Spielerlebnis ab – Rico ist dabei richtig gut ausbalanciert. Für mich das beste Jump&Run Spiel seit langer Zeit und definitiv eine Kaufempfehlung für euch!

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+ schöne Retro-Grafik
+ Partikel-Effekte
+ läuft flüssig
+ präzise Steuerung
+ schöne Story
+ abwechslungsreich
+ toller Soundtrack
+ gut einstellbarer Schwierigkeit
+ mehrere Speicherplätze
+ keine InAppKäufe
+ Universal-App
– englisch
– kleine Schrift/Buttons auf iPad
– kein iCloud