Das kleine amerikanische Indie-Studio Vector Unit wurde in den letzten Jahren vor allem mit einer Reihe bekannt: Riptide GP. In einer Science-Fiction-Welt gilt es Wasserrennen auf Jetskis auszutragen und somit erinnert die Reihe unweigerlich an Nintendos Klassiker Wave Race. Während die ersten beiden Teile vor allem für Smartphones konzipiert wurden, schlägt der dritte Teil Riptide GP: Renegade nun unweigerlich gleich als Multi-Plattform-Titel auf. Denn neben iOS und Android gibt es den dritten Teil auch für Apple TV, NVIDIA Shield, Playstation 4 und PC. Eine XBOX-Version folgt demnächst.

Renegade ist eine Augenweide

Riptide GP Renegade

An mancher Stelle fährt man auch Indoor

Doch was bekommen wir nun im dritten Teil der Reihe geboten? Als erstes sei das grafische Inferno zu nennen: Schon in den früheren Teilen konnten die drei Entwickler von Vector Unit mit hübschen Levels begeistern, doch der dritte Riptide-Teil stellt alle bisherigen Titel des Dreierteams in den Schatten: Wenn Regenstürme und Gewitter für peitschende Wellen in einer überfluteten Ruinenstadt sorgen, in schwerindustriellen Strecken nicht nur stampfende Maschinen für Krach sorgen, sondern auch Flugschiffe links und rechts landen und abheben, wenn mit harmonischen Grünanlagen die saubere Science-Fiction-Utopie der 1960er Jahre zitiert wird – dann bleibt kein Auge trocken. Allein die grafische Gestaltung der einzelnen Strecken ist eine Augenweide. Ständig passiert etwas, viele kleine und größere Animationen sorgen für ein sehr lebendiges Feeling.

riptide gp renegade

Die Optik ist eine Augenweide

Abseits vom grafischen Bombast hat sich hingegen relativ wenig getan – was man entweder als gut oder negativ bewerten könnte, je nach dem eigenen Standpunkt. Neu sind die verschachtelten Streckenabschnitte – häufig gibt es Abkürzungen und verschiedene Abzweigungen zu entdecken. Statt Rundenrennen gibt es nun auch längere Strecken von A nach B. Sprung-Chancen sinken und steigen, bewegliche Hindernisse wollen mit schnellen Reflexen begegnet werden.

Dennoch wirkt das Gameplay für Serienkenner vertraut und man kommt sofort in die Steuerung rein: Linker Analogstick zum Lenken, beide Analogsticks für die Ausführung von Stunts, R-Taste um Gas zu geben, L-Taste um zu bremsen und die A-Taste um Nitro zu aktivieren. Wie in den Vorgängern muss auch im neuesten Teil Abwechslung in die Stunts eingebracht werden, möchte man einen gleichbleibend hohen Nachschub für Nitro sicherstellen. Die Touch-Steuerung funktioniert ebenfalls genauso gut wie in den Vorgängern.

Schönere Karriere ohne Grinden

riptide gp renegade

Die Jetskis lassen sich nun sorgenfreier upgraden

Der Karriere-Mode, unterteilt in drei Schwierigkeitsgrade, ist nahezu beim alten geblieben. Für Siege gibt es Geld und Erfahrungspunkte. Steigt man in den Levels auf, gibt es zudem Skillpunkte, die sich gegen neue Tricks eintauschen lassen. Es gibt nur eine entscheidende Änderung: Neue Jetskis müssen nicht mehr gekauft werden, sondern werden in Bosskämpfen gewonnen. Dies verringert den Grindfaktor aus dem zweiten Teil erheblich – denn nun lässt sich das Geld bedenkenlos in die Upgrades für die Jet-Skis investieren. Zudem gibt es keine In-App-Käufe mehr.

Neben den klassischen Rennen gibt es auch wieder die aus den Vorgängern bekannten Stunt- und Slalom-Rennen. Hier hätte ich mir einige neue Ideen gewünscht. Und wer genug vom Single-Player-Mode hat, kann sich im lokalen Multiplayer-Modus sowie im Onlinemodus vergnügen.


Eine kleine Neuerung betrifft das Gameplay: Während im Vorgänger sehr genau auf das Timing beim Ausführen der Stunts geachtet wurde – und man somit auch mal schnell ins Wasser fiel – wirkt das Zeitfenster zum Ausführen der Tricks im neuen Teil großzügiger. Auch bricht der Fahrer von allein Stuntversuche ab, wenn der Sprung nicht hoch genug ist. Zwei gute Entscheidungen, wodurch das Gameplay spaßiger wird.

Riptide GP: Renegade ist eine hervorragende Fortsetzung der Reihe. Während viele Elemente beim alten geblieben sind, wurde unter der Haube an einigen Stellschrauben für mehr Spielspaß gedreht. Die actionreichen und arcadigelastigen Rennen sorgen zudem für viel Abwechslung – nicht nur für eine Runde zwischendurch, sondern auch für längere Sessions. Eine klare Kaufempfehlung für Genre-Fans und Kenner der Vorgänger.

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