Dabei hatte sich der Künstler mit seiner abstrakten Plastik so viel Mühe gegeben! Und was machen die anscheinend reichen Eltern von Triada Studios? Die bammeln die Plastik bei Shadowmatic einfach für ihre Gören als Mobilé ins Kinderzimmer! Immerhin wird es dann kreativ: Ähnlich wie bei Blueprint 3D oder Pictorial 2 muss man das Mobilé hier so in 3D drehen, dass dessen Schatten ein neues Bild ergibt.

Das Spielprinzip ist also alles andere als neu, doch Shadowmatic präsentiert sich auf den ersten Blick höchst poliert und festigt seinen Ruf als Zen-Puzzler mit atmosphärischen Elektro-Flächen im Hintergrund. Auf den zweiten Blick wird es aber deutlich komplexer als bei den bereits erhältlichen Kollegen, denn hier muss nicht nur einen Körper in 3D drehen, sondern meist auch noch einen zweiten Körper. Und diese zwei Körper muss man dann noch für einen sinnvollen Schatten zueinander ausrichten. Ausserdem bekommt man beim Start eines Levels keinen Hinweis, was für einen Schatten man sucht.

Insgesamt gibt es 70 Level in 9 unterschiedlichen Themengebieten, wobei sie sich auch in der Aufmachung der Umgebung unterscheiden. Während man beispielsweise Spielzeug in einem Kinderzimmer dreht, werden Tier-Schatten vor einer Felswand im Wald gesucht. Die realistische Optik ist dabei hochauflösend, knackig scharf und mit schönen Lichteffekten versehen.

Der Schwierigkeitsgrad ist also deutlich höher als bei der Konkurrenz, zum Glück gibt es keinen (sichtbaren) Zeitdruck. Fünf Punkte am unteren Bildschirm-Rand verraten durch Aufleuchten, wenn man ein Teil in die fast richtige Position gebracht hat. Das funktioniert aber leider nur auf den letzten Millimeter und ist eher Glückssache.

Dazu gibt es noch eine Hilfsfunktion, die (auf deutsch) erste grobe Hinweise gibt. In mehreren Sufen kann man sich so zum Thema des Gegenstandes bis hin zum genauen Umriss helfen lassen. Zusammenbauen und drehen muss man aber selbst bei größter Hilfe noch selbst, so geht der Spielspass selbst bei Hilfe nicht verloren. Die Hinweise kosten übrigens Spielwährung, die man sich mit einem Puzzle-Abschluss verdient. Je schneller man auf die Lösung gekommen ist, desto mehr Hilfs-Punkte gibt es. Das motiviert auch ein Level erneut auf Zeit zu starten…

Die Hilfs-Punkte kann man auch für echtes Geld nachlegen, was recht teuer ist – zum Glück bin ich gut mit den im Spiel verdienten Punkten hingekommen. InAppKäufe sind also nur optional. Immerhin kann man immer an mehreren Leveln gleichzeitig arbeiten: Hängt man einmal irgendwo, kann man erstmal wo anders weiterrätseln.

Die Steuerung ist recht intuitiv: Hängenden Körper einfach mit dem Finger drehen. Will man zu einem anderen Körper schalten, nutzt man links unten einen Button. Wenn man diesen Button gleichzeitig hält und einen Körper dreht, werden beide Körper zueinander bewegt. Das erfordert am Anfang etwas Eingewöhnung, funktioniert aber bald gut.

Wer gern entspannt rätselt und dazu ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen besitzt, ist bei Shadowmatic bestens aufgehoben. Natürlich könnte man sich mehr Rätsel und das Fehlen von InAppKäufen wünschen – doch eine recht lange Spielzeit von mehr als 3 Stunden und ausreichend Hinweise machen beide Kritikpunkte faktisch überflüssig. Hier geht es dank zweiteiliger Figuren deutlich komplexer als bei den bisherigen 3D-Puzzle-Kollegen zu, eine angenehme und zugleich fordernde Neuerung.

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+ realistische Grafik / Ausleuchtung
+ komplex durch zwei 3D Körper
+ leichte OneTouch-Steuerung
+ 70 Level
+ verschiedene passende Umgebungen
+ mehrere Level gleichzeitig freigeschalten
+ motiviert zum nochmaligen Rätseln
+ mehrstufige Hilfsfunktion
+ entspannter Elektro-Soundtrack
+ InAppKäufe nicht nötig
+ deutsch
+ GameCenter-Anbindung
+ Universal-App
– schnappt erst spät zu Zielform ein
– Punkte als Hilfsradar recht ungenau
– keine iCloud Savegames