Review: SWOC of Swords and Blocks

Match3 Spiele kennt ihr. Match3 Spiele mit Rollenspiel-Gameplay auch. Wenn eure Spielfigur dazu noch selbst auf dem Spielfeld steht, wird es interessant. Wie bei SWOC of Swords and Blocks des französischen Entwicklers Baptiste Villain, das ich mir hier für euch näher angesehen habe…

Mit einem von bis zu sechs Charakteren beginnt man seine Reise. Jede Spielfigur hat ihre speziellen Eigenschaften, mag bestimmte Icons auf dem Spielfeld und wird genauso durch bestimmte Gegenstände geschwächt. Dabei sind alle Charaktere im Vergleich gut ausbalanciert, einen echte Start-Empfehlung gibt es also nicht. Gerade in den ersten Spielminuten ist man von den netten Spielideen begeistert: Man findet kleine Nebenquests. Oder manche Gegner sind so schwer, dass man sie nicht verschieben kann…

Je nach Charakter muss man sich auf die Kombination bestimmter Gegenstände konzentrieren, während man andere meiden sollte. Nach einigen Minuten hat man aber mehrere Gegner auf dem Spielfeld, die ebenfalls mit bestimmten Icons wachsen und eingehen. Das macht die ganze Sache taktisch sehr interessant, genaues Hinsehen und Durchdenken ist von Vorteil. Waren jedoch viele Monster auf dem Spielfeld, war es auch wieder egal was man kombinierte – irgend jemand hat es eh geschadet und genutzt… Stirbt man irgendwann, startet man das Spiel komplett von vorn. Leider immer von Null.

Das Gameplay erinnert damit stark das herausragende Piraten-Match3-Spiel Scurvy Scallywags, dass mich stundenlang motivierte. Doch anders hier. Da man seinen Charakter nicht weiterentwickeln kann, ging dem Spiel bald die Luft aus. Immerhin lassen sich mit einer bestimmten Punktzahl und dem Besiegen eines Endgegners noch zwei neue Charaktere freischalten. Doch bevor ich das geschafft hatte, warf ich schon die Flinte ins Korn. Wozu auch? Es bleibt ja doch gleich – das gleiche Problem wie bei Block Legend.

Die Besonderheit ist der Multiplayer-Modus, der das Spiel aus der Masse hervorhebt. Hier dürfen sich bis zu vier Spieler an einem iGerät austoben – so etwas gab es bei einem Match3-Spiel bisher nicht. Hat man die Spielfiguren festgelegt, darf man in einem „Coop-Modus“ loslegen. Wer lieber gegeneinander spielt, wählt den „Free for all Modus“ bei dem alle Spieler gegeneinander mit Monstern oder den „Arena Modus“ ohne Monster kämpfen. Das macht richtig Laune und durch ein gemeinsames Spielfeld mit abwechselnden Zügen bleibt es übersichtlich. Und vor allem kommunikativ und unterhaltsam! Eine große Empfehlung für den nächsten Spiele-Abend mit Freunden!

Die optische Aufmachung im grobgepixelten Stil kennt man mittlerweile zur Genüge. Immerhin schafft es der Entwickler, dass es auf dem vollen Spielfeld übersichtlich bleibt. Auch die Monster sehen cool aus. Wen schon keine Innovation, kann man dem Spiel in diesem Punkt immerhin viel Charme attestieren. Der modern anmutende Soundtrack schafft es zur Pixelgrafik zu passen und das rundenbasierte Gameplay doch noch etwas actionreich wirken zu lassen. Die Bedienung ist gewohnt intuitiv, das Verschieben der Blöcke gestaltet sich aber teilweise etwas hakelig.

Das Spiel ist in Englisch, die Eigenschaften der Figuren erklären sich aber mit Symbolen von selbst. Auch InAppKäufe oder Werbung findet man nicht.

Die Spielmechanik von SWOC of Swords and Blocks ist schön und begeistert in den ersten Spielminuten mit guten Einfällen. Sich selbst auf dem Schlachtfeld zu verschieben hat seinen Reiz und die zahlreichen Gegner machen taktisches Vorgehen notwendig. Was mir besonders fehlt ist eine dauerhafte Entwicklung des Charakters, irgend ein bleibender Fortschritt. Highscore-Jagd allein motiviert leider zu wenig, um es regelmäßig zu starten. Der Multiplayer-Modus hingegen ist unterhaltsam und rechtfertigt den Kauf für interessierte Spieler auf jeden Fall. Wen die Mängel nicht stören, bekommt hier eine frische Variation schöner Match3- und Rollenspiel-Zutaten im sympathischen Retrogewand.