Kann man etwas verdammt Gutes noch besser machen? Und das, ohne dass sich die Idee abnutzt? Der Anspruch an The Room Three von Fireproof Games ist hoch, nachdem sie mit den Vorgängern zwei der schönsten Puzzle-Spiele der letzten Jahre abgeliefert hatten – nicht umsonst ist The Room 2 eins der besten Spiel des Jahres 2013 hier in der AppGemeinde geworden… Daher war ich auf den dritten Teil sehr gespannt und hoffe, dass die Jungs das geniale Konzept weiterführen. Ob sie sich noch steigern können?

Nur kurz für Leser, welche die The Room-Reihe noch gar nicht kennen… Man bewegt sich in dem Rätselspiel durch meist unbelebte und düstere Räume, wo man sich ursprünglich auf die Suche nach einem Freund gemacht hat. Der hinterlässt Nachrichten und leitet so durch die Geschichte, auf der Suche nach dem Null-Element – ein Element, Materie durch Raum und Zeit transportieren kann. Die dadurch teilweise surreale Story ist sehr an Lovecrafts Universum angelehnt und das Spiel scheut auch nicht vor kleinen Schocker-Elementen, so richtig horrormäßig wird es aber nie. Hauptbestandteil des Spieles mit dem 20er Jahre Charme ist das Lösen von mechanischen Rätseln, die in den abenteuerlichsten Maschinen verbaut sind, welche hochdetailliert und abwechslungsreich ausgedacht wurden.

The Room Three iOS

Es gibt wieder detaillierte Umgebungen…

Die Rätsel sind natürlich auch im dritten Teil wieder wichtigstes Element und recht abwechslungsreich, auch wenn man das Gefühl hat, dass man alles schon mal irgendwie gesehen hat – ohne das negativ zu meinen. Neben einfachen Kombinationsaufgaben, gibt es viele optische Rätsel, kleine Schach-Referenzen oder Schalter-Puzzle. Nie ist die Kombination oder das Lösen wirklich schwer, so dass man wieder gut im Spiel vorwärts kommt. Der Umfang des dritten Teiles ist noch einmal deutlich größer als bei den Vorgängern, so dass ihr euch auf mehrere Stunden Rätseln freuen könnt. Auch die Räume (man muss schon fast Gelände sagen), durch die ihr euch bewegt, sind nun mehr und weitläufiger, so dass man so langsam das Gefühl einer freien Spielwelt bekommt – was die Rätsel natürlich im Verlauf des Spieles schwieriger machen.

The Room Three Review

In dieses kleine Haus kann man noch einmal gehen…

War die magische Linse schon in den ersten Teilen ein wesentlicher Bestandteil, wurde sie im dritten Teil noch einmal mit einer weiteren Linse gepimpt. Damit kann man nun noch mehr in die Tiefe gehen, was großartig gelungen ist. So hat man beispielsweise eine Maschine, aus der nach einiger Kombinationsarbeit ein kleines Türmchen empor fährt. Mit der neuen Lupe kann man nun in das kleine Türmchen gelangen, wo man wieder eine komplexe Mini-Maschine findet. Es wird sogar recht interessant, wenn man noch einmal in eine solchen Maschine hineingehen kann. Da kommt man sich wirklich wie ein Wissenschaftler am Mikroskop vor.

Wieder ist das Hilfe-System verfügbar, dass ich für das Beste halte, was ich bisher in einem Spiel dieser Art gesehen habe. Es zeigt nach rund zwei Minuten an, dass eine Hilfe in Textform verfügbar ist. Auf Knopfdruck bekommt man einen groben Hinweis. Danach stehen noch weitere Tipps zur Verfügung, die immer genauere Anweisungen zur Lösung geben, aber auch erst nach einer Weile Stück für Stück freigeschaltet werden. Ist man doch mal ratlos, kommt man meist schon mit dem ersten Tipp weiter und hat so das Gefühl, das Rätsel doch selbst gelöst zu haben. So etwas hätte ich mir auch bei Lumino City gewünscht, da man sich dort doch ertappt, wie man die komplette Lösung nachliest. Damit ist dann auch der Rätsel-Charakter dahin…

Die Atmosphäre des Spieles ist und bleibt genial, wobei die Klangkulisse einen großen Anteil daran hat. Abgesehen von den leisen bedrohlichen Flächen im Hintergrund, sind es vor allem die Geräusche der Maschinen wie drehende Zahnräder oder klackende Mechanismen, die den Reiz für mich ausmachen. Gerade so, als wäre man Egon Olsen und würde mit höchster Konzentration einen Franz Jäger knacken. Daher sind Kopfhörer hier Pflicht!

Ja, man kann es noch steigern. The Room Three ist ein geniales Rätselspiel geworden, wobei es das wunderbare Spielkonzept der Vorgänger beibehält und an vielen Stellen noch komplexer weiterführt, was auch für die verstörende Story mit starken Lovecraft-Bezügen gilt. Man kann es zwar auch losgelöst spielen, doch ich empfehle zum besseren Verständnis die Vorgänger. Die neue Lupen-Funktion sorgt für noch mehr Spieltiefe und man kommt sich wirklich wie geschrumpft und in einem Detail-Mikrokosmos vor – genial! Auch die diversen Story-Endungen mit der Möglichkeit noch einmal zurückzugehen, sind ein willkommener Kniff. Damit ist es ein klarer Anwärter auf das Spiel des Jahres und eine Download-Empfehlung für euch!

[appbox appstore 918054748]
+ grandiose 3D Optik
+ tolle Atmosphäre
+ viele neue Schauplätze / komplexe Maschinen
+ leichte OneTouch-Steuerung
+ lange Spielzeit
+ motiviert
+ kurze Ladezeiten
+ mehrere Spielprofile
+ stufenweises Hilfe-System
+ Grafik anpassbar
+ viele PowerUps
+ grandiose Soundkulisse
+ keine InAppKäufe
+ iCloud Savegames
+ deutsch
+ wenig Speicherbedarf
+ GameCenter-Anbindung
+ Universal-App