Überpünktlich zum Filmstart kommt das TinTin-Spiel Tim & Struppi – Das Geheimnis der Einhorn von Gameloft in den AppStore.

Die AppGemeinde hatte ja schon im Vorfeld zum Spiel berichtet und ich war auf die wirkliche Grafik und das Gameplay gespannt! Wenn man einen Comic versoftet und dazu noch einen der populärsten Comics des 20. Jahrhunderts (350 Millionen Comics verkauft!), ist viel Fingerspitzengefühl gefragt! Kann der belgische Reporter und sein Hund begeistern?

 

Gameplay

Ich habe mich nicht verschrieben, es heißt wirklich „Das Geheimnis DER Einhorn“. Die Einhorn ist nämlich ein Schiff und alles beginnt damit, dass Tim ein Schiffsmodel, welches er gerade auf dem Flohmarkt gekauft hat, gestohlen wird. Vorher hat er aber zum Glück noch die kleine Schatzkarte darin entdeckt, auf die es gewisse Leute nun abgesehen haben. Damit beginnt das Abenteuer…

Das Gameplay ist wirklich abwechslungsreich! Grundlegend ist es natürlich ein Action-Adventure, doch man bekommt sehr viele unterschiedliche Aufgaben. Als Reporter und Abenteurer Tim muss man Schleich- und Klettereinlagen hinlegen, Kamele reiten, Flugzeuge steuern, Goldmünzen sammeln, Morsen und gegnerische Wächter abwehren – um nur mal ein paar zu nennen. Doch nicht nur Tim wird gesteuert, als Struppi muss man zum Beispiel Ratten durch ein Schiff jagen oder als Kapitän Haddock den Anker lichten. Sogar den Vorfahre von Haddock könnt ihr in einem Rückblick spielen, auf einem schönen alten Handelsschiff, fetzt! Oft sind die Aktionen die man ausführen muss – immer etwas abgewandelt- als Minispiel aufgebaut, mit ein wenig Reaktionsvermögen sind sie aber kein Problem.

Man ist auch mal mit Struppi unterwegs…

Die Story und das Spiel selbst ist natürlich linear, die Geschichte wird aber sehr schön erzählt. Permanent wechseln sich aktive Action- und passive Erzähl-Szenen ab, ohne das man aus dem Spielfluss kommt. Alles in allem sehr spannend erzählt, die ersten zwei drei Stunden waren weg wie eine Mütze. Bei einige Zwischenszenen sind die einzelnen Storyteile als Bild zu sehen, welches man mit dem Bewegungssensor wie in 3D bewegen kann, sehr schöne Idee!

Die Steuerung besteht zum einen aus einem virtuellen Pad und zwei Buttons (schleichen/springen), auf der anderen Seite muss man aber oft mit dem Screen selbst agieren: Türen per Wisch öffnen, Bonusmünzen einsammeln, Seile per Geste zerschneiden (Cut The Rope lässt grüßen) usw. Diese Kombination finde ich gut gelungen. Die Kamera lässt sich nicht steuern, was ich als großen Vorteil empfinde: Ersten ist sie wirklich gut gesetzt und zweitens kann man sich so auf die eigentliche Steuerung konzentrieren und muss nicht noch nebenbei die Kamera ausrichten. (Nachtrag: Während der Episode in der Wüste kann man die Kamera auch selbst bewegen, doch selbst das ist gut gelungen.)

Sehr positiv fand ich, das die Entwickler sich sehr gut an Hergés Comicvorlage auch bei der Gewalt gehalten haben: Tim greift nämlich nie an, schlägt nie zu und schießt auch auf Niemand. Und ich hatte schon befürchtet, dass alles für einen besseren Verkauf in einer Action- und Explosionsorgie untergeht – ein großes Lob dafür! Ganz darauf verzichten müsst ihr aber nicht – als kleinen Kniff geben euch die Entwickler in einem Rückblick den berühmten Vorfahre von Kapitän Haddock zur Steuerung. Mit dem könnt ihr nach Lust und Laune fechten oder Piratenschiffe mit Kanonen versenken!

Grafik / Präsentation

Das Spiel wird eingeleitet von hervorragenden Zwischenszenen – keine Filme, sondern alle auf dem Gerät gerendert. Und es sieht toll aus! Wenn das Intro erzählt wird, sieht man Bilder und hört die gesprochene Story (in Englisch mit Untertiteln), dabei kann man mit dem Bewegungssensor die Bilder wie 3D bewegen, eine liebevolle Spielerei!

Die Menüs verbreiten sofort eine gute und zeitgemäße Atmosphäre, auf der Schreibmaschine „berichtet“ man von Missionen, im Koffer gibt es Bilder aus dem Spiel und in der Schreibtisch-Schublade kann man die Einstellungen ändern, super.

Die Spielgrafik ist atemberaubend, sogar auf dem iPad 1 läuft es flüssig und sieht dabei noch verdammt gut aus! Das iPad 2 kann hier noch einmal grafisch auftrumpfen. Hier haben die Entwickler beste Arbeit geleistet! Ich musste mich immer wieder daran erinnern, dass ich ein iPad in der Hand halte und nicht vorm Rechner sitze. Die Figuren sind detailiert animiert und bewegen sich wirklich real, so schön sieht man es selten auf dem iDevice!

 

Sound

Hier profitiert das Spiel ganz klar von der Filmvorlage: Die Entwickler haben die Musik vom Kino-Film übernommen und sie ist wirklich eine Ohrenweide – setzt euch auf jeden Fall Kopfhörer auf. Die Soundeffekte stehen dem in Nichts nach und konnten mich richtig begeistern.

Die Sprachausgabe ist (leider) nur in Englisch vorhanden, die Untertitel sind aber komplett deutsch. Btw ich finde eh den Namen Tintin und Snowy viel besser als die deutsche Übersetzung. (Tintin heisst auf Französisch übrigens soviel wie „gar nichts“)

 

Tim & Struppi: Das Geheimnis  der Einhorn ist eins der besten Spiele, die ich bis jetzt auf dem iPad gespielt habe! Kompliment, Gameloft! Atemberaubende Grafik, dichte Story mit viel Abwechslung, intuitive Steuerung und kinoreife Soundkulisse in einer liebevollen Film-Umsetzung! Wer das nicht gespielt hat, verpasst etwas! Ein Musthave, selbst wenn man den Film nicht gesehen hat!

[appbox appstore 461694472]

+ atemberaubende Grafik
+ läuft flüssig
+ bester Kinosound mit Sprachausgabe
+ abwechslungsreiches Gameplay
+ intuitive Steuerung
+ keine Gewalt
+ alle bekannten Charaktere
+ verschiedene Charaktere spielbar
+ atmosphärische, spannende Story
+ Hilfesystem
+ keine InAppKäufe
+ deutsche Untertitel
+ Sammeln von Bonusmünzen / Puzzleteilen
+ Universal-App
– englische Sprachausgabe (aber deutsche Untertitel)
– Hilfesystem nicht anpassbar (Anfänger/Pro)