Wie in längst vergangenen GameBoy-Tagen, kann man bei Tiny Dangerous Dungeons vom Allein-Entwickler Adventure Islands aka Jussi Simpanen in grün-schwarze Pixel-Welten mit Ballonmützen-Träger Timmy abtauchen. Der Entwickler war übrigens noch für das Artwork von Duke Dashington und Swap Quest verantwortlich, dass Spiel hier wurde ursprünglich bei einem Game Boy Jam erschaffen. Eine Story gibt es nicht – Dungeons, Monster und ein lockender Schatz müssen reichen!

Tiny Dangerous Dungeons Die Spielidee des Plattformers ist das klassiche Metroidvania-Prinzip, bei dem man sich (ähnlich wie bei dem wunderbaren Traps ’n Gemstones) recht frei durch eine Spielwelt bewegen kann. Auf einer Übersichtskarte sieht man, in welchen Abschnitt des Dungeons man sich gerade befindet und wo man hin will. Bei TDD ist der Umfang allerdings recht klein, das Spiel hat man in rund 2 Stunden durchgespielt.

Gesteuert wird mit virtuellen Buttons für links/rechts sowie Springen. Während die Schatzsuche zu Beginn des Spiels sehr friedfertig startet (man hat keine Waffe und kann Gegnern nur ausweichen), bekommt Timmy im Laufe des Spiels neue Fähigkeiten wie Wurfmesser und einen Power-Handschuh, mit dem er schwere Blöcke aus dem Weg räumen kann. Leider kann man die (recht eng zusammenliegenden) Buttons nicht frei platzieren, so dass ich zumindest auf dem iPhone häufig die falsche Taste betätigt und so das Zeiliche gesegnet habe, ärgerlich.

Tiny Dangerous DungeonsDas liegt aber auch teilweise am Leveldesign, bei dem an so mancher Stelle fiese Kanten oder Gegner platziert sind. Hier hilft wirklich nur üben und probieren. Zum Glück (für das Spiel und meine Motivation) gibt es aber gut platzierte Speicherpunkte in Form von Schreinen, an denen man gleichzeitig seine Lebensenergie auffüllt.

Erst gegen Ende des Spiels, in den untersten Gängen, nahe beim Schatz, wird das Spiel fordernd. Hier heißt es dann durchzuhalten, denn auf der Übersichtskarte sieht man, dass es nicht mehr weit ist bis zum Schatz.

Die pixelige Unterwelt ist in passenden Farben gehalten und kommt eher niedlich daher. So trifft man keine furchtbaren Monster aus dem Höllenschlund, sondern muss sich mit Piranhas, Fledermäusen oder Fröschen herumärgern – die aber wahrscheinlich Gift-Frösche sind, denn schon eine Berührung reicht aus, um ein Herz Lebensenergie abzuziehen. Passend zum schönen GameBoy-Retro-Look gibt es einen Chiptune-Soundtrack und Soundeffekte. Die Musik ist zwar schön, aber im Verhältnis recht laut. Man kann sie aber nicht leiser drehen, sondern nur komplett deaktivieren und damit leider auch so manchen Soundeffekt. Und fast lautlos kommt nicht so recht Stimmung auf.

Jussi Simpanen hat in Tiny Dangerous Dungeons viel Liebe und Mühe gesteckt und das merkt man dem Titel auch an. Der Plattformer im GameBoy Look spielt sich leichtfüssig und eignet sich dank fair verteilter Speicherplätze auch für ein kurzes Abtauchen in die Dungeons. Die Steuerung und Musik könnte noch anzupassen sein, ansonsten gibt es bis auf den recht begrenzten Umfang nichts zu meckern. Für einen kleinen Preis bekommt man hier aber einen lohnenswerten Happen Spielfutter für stets hungrige Zockernaturen – damit sie groß und stark werden!

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+ stilechter GameBoy-Look
+ Metroidvania-Gameplay
+ offene Spielwelt
+ noch guter Schwierigkeitsgrad
+ Übersichtskarte
+ viele PowerUps
+ passender Chiptune-Soundtrack
+ keine InAppKäufe
+ GameCenter-Anbindung
+ Universal-App
– Musik zu laut
– keine eigene Platzierung der Buttons
– kleine Spielwelt
– keine iCloud Savegames
– englisch