Apples Dienst beschäftigt schon länger die Datenschützer…

Als Apple mit iOS 5 und dem neuen iPhone 4S die Spracherkennung SIRI eingeführt hat, gab es jede Menge Beifall und es war eins der stärksten Verkaufsargumente des iDevices. Mit dem kommenden iOS6 wird Siri bald auch auf dem neuen iPad 3 verfügbar sein. Aber auch kritische Stimmen wurden laut, vor allem von den Datenschützern. Warum? Hier ein paar kurze (Datenschutz-)Risiken von SIRI…

Eingerichtet ist der Dienst recht schnell und einfach. Und ehrlich mal, wer liest denn schon die formlosen und langen Texte über Datensicherheit und die restlichen Details? Nicht viele. Wenn man Siri eine Frage stellt, wird diese Aufnahme an die Server von Apple geschickt und dort gespeichert, allerdings geschieht das verschlüsselt. Da die Server (wahrscheinlich) in den Staaten befinden, gilt das dortige Recht. Die Speicherung erfolgt vor allem, um künftige Anfragen schneller zu beantworten.

Wie in einem sehr guten Artikel von Heise zu diesem Thema berichtet wurde, könnten sich Leute oder Organisationen großes Interesse an diesen Aufzeichnungen haben. Und wer mit genug krimineller Energie in den Besitz dieser Aufnahmen gelangt, könnte zum Beispiel mit den Stimmprofilen die Leute identifizieren und natürlich auch jede Menge über Vorlieben und Interessen erfahren.

Zugegeben, dass ist weit hergeholt und stellt den Ernstfall dar. Mir geht es eher darum, kurz mal die Situation darzustellen. Wer übrigens seine bisherigen Aufnahmen löschen will, kann diese Aktion jederzeit selbst anstupsen, indem er einfach Siri kurz deaktiviert.

Allerdings werden nicht alle Daten gelöscht, wie Apple in seiner Datenschutz-Erklärung beschreibt. Welche Aufnahmen erhalten bleiben, erklärt Apple aber leider nicht genauer. Hier noch mal die Datenschutz-Erklärung von Apple zu Siri im Detail:


„Wenn Sie Siri verwenden (einschließlich der Diktierfunktion des Geräts), wird alles, was Sie sagen bzw. diktieren, aufgezeichnet und an Apple gesendet, damit die Anfragen verarbeitet werden können. Andere Informationen wie Ihr Vorname oder Spitzname, die Namen und Spitznamen Ihrer Adressbuchkontakte, die Beziehung zu bestimmten Personen (z. B. „Mein Vater“) sowie Musiktitel in Ihrer Sammlung (also Ihre „Benutzerdaten“) werden ebenfalls an Apple gesendet. Mithilfe dieser Daten kann Siri Sie besser verstehen und die gesprochenen Anfragen besser erkennen. Diese Daten werden nicht mit anderen Daten verknüpft, die Apple aufgrund Ihrer Nutzung anderer Apple-Dienste vorliegen. Sind die Ortungsdienste aktiviert, werden die Standortdaten Ihres Geräts zum Zeitpunkt der Anfrage ebenfalls an Apple gesendet, damit Siri die Genauigkeit der Antworten auf standortbezogene Anfragen („Wie ist heute das Wetter?“) optimieren kann. Sie können die Ortungsdienste für Siri auch deaktivieren. Öffnen Sie hierfür die Einstellungen, tippen Sie auf „Ortungsdienste“ und bewegen Sie den Schalter für Siri in die Position „Aus“. Von Apple gesammelte Informationen werden gemäß der Apple-Datenschutzrichtlinie unter www.apple.com/de/privacy behandelt. Siri kann jederzeit deaktiviert werden. Öffnen Sie hierfür die Einstellungen und tippen Sie auf „Allgemein“. Tippen Sie anschließend auf „Siri“ und bewegen Sie den entsprechenden Schalter in die Position „Aus“. Wenn Sie Siri deaktivieren, löscht Apple Ihre Benutzerdaten sowie Ihre letzten Spracheingabedaten. Ältere Spracheingabedaten, die keine Rückschlüsse auf Ihre Person zulassen, können für eine bestimmte Zeit erhalten bleiben, um eine generelle Optimierung von Siri und anderen Produkten und Diensten von Apple zu ermöglichen. Zu diesen Spracheingabedaten können auch Audiodateien und schriftliche Protokolle der von Ihnen gesprochenen Texte sowie relevante Diagnosedaten wie Hardware- und Betriebssystemspezifikationen und Leistungsstatistiken gehören. Mithilfe der entsprechenden Einstellung haben Sie auch die Möglichkeit, die Nutzung von Siri generell einzuschränken.“

Desweiteren ertappe ich mich immer wieder, wie ich Siri in der Öffentlichkeit bewusst vermeide – wer will schon mit laut mit einem Telefon in der Öffentlichkeit sprechen? Wo Siri im Auto bei Termineintragung, schneller Anruf-Wahl oder beim Vorlesen einer ankommenden SMS wirklich punkten kann, so versagt es für mich, wenn ich damit unter anderen Menschen agieren soll. Das ich damit nicht allein bin, beweist dieses interessante und lustige Video…

Bild: Apple