In letzter Zeit gibt es immer mal wieder Pinball-Spiele, die statt einem echten Flipper-Tisch originalgetreu nachzubilden das Gameplay in eine echte Spielwelt einbauen. Allen voran das empfehlenswerte Momonga Pinball Adventures mit dem niedlichen Flughörnchen oder Pin Tiki Ball. Für echte Pinball-Freaks mag das ein Afron sein, ich persönlich finde diese Heransgehensweise spannend. Das gerade erschienene Pinball Planet von LuGus schlägt genau in diese Kerbe und bringt sogar mehrere Tische mit…
Auf einer Weltkugel schaltet man den ersten der insgesamt drei Tische mit 10 Sternen frei, danach ist man erst einmal bankrott und muss sich neue Sterne im Spiel verdienen. Das ist eine ganz schöne Idee, denn so hat man neben dem Highscore noch ein zweites motivierendes Ziel. Der zweite Tisch kostet schon 20 Sterne, der letzte Tisch dann 50 Sterne. Trotzdem kommt das Pinball-Spiel ohne InAppKäufe aus.
Pinball Planet bietet ein Level-System und PowerUps. Das Spiel rechnet alle Highscores zusammen und so steigt man immer weiter im Spieler-Level auf, mit dem man permanente Verbesserungen wie Bonussterne bei bestimmten Aktionen freischaltet. Vor jedem Spiel kann man noch ein PowerUp hinzunehmen, das kostet zwar einen Stern, lohnt sich aber meist dennoch… Pro 20.000 Punkten bekommt man einen neuen Stern, den man allerdings nebenbei mit einem flinken Touch selbst einsammeln muss.
D ie drei Spielwelten haben alle einen eigenen Charme, sind aber recht klein geraten. So kann man beispielsweise auf einem Piratenschiff den Segel-Mast umlegen, die Kanone abschießen, mit Säbeln rasseln oder mit einer Flasche Rum den kompletten Bildschirm einmal in 360 Grad drehen. In der alten Mine kann man ein vorbeifahrenden Minenwagen mit Edelsteinen abschießen, die Fahrtroute mit Weichen ändern, Edelsteine sammeln oder Sprengungen mit TNT vornehmen.
Der größte Schwachpunkt des Spiels ist seine technische Umsetzung. Besonders störend ist die träge Ballphysik, die Kugel rollt nur sehr behäbig durch die Spielwelt und reagiert unnatürlich. Die Geräusche kommen nicht immer synchron zu den Ereignissen und klingen stets gleich, mehrere Samples sind eigentlich der Standard. Während die Spielwelten recht schön umgesetzt sind, ist die Grafik bei genauem Hinsehen aus recht grobem Holz geschnitzt, im Piratenlevel ist sogar die Kugel eher ein 12-Eck als ein Ball.
Tobi meint: Pinball-Gameplay in eine echte Umgebung zu versetzen, bietet viele Möglichkeiten und Pinball Planet hat viele Gameplay-Ideen umgesetzt. Die drei Tische haben ihren eigenen Charme und geben nach etwas Einarbeitungszeit ihre Feinheiten preis, trotzdem wäre eine Erklärung dazu schön gewesen. Leider patzen die Entwickler mit einer lieblosen Physikengine und mittelmäßigen Grafik, womit man echten Pinball-Fans nur abraten kann! Hier bekommt ihr graue Haare… Wer dagegen nur ab und zu mal eine ruhige Kugel schiebt und ein besonderes Pinball-Spiel sucht, wird hier trotzdem Spaß haben, denn dieser Flipper motiviert mit kleinen Missionen und dem Freischalten doch irgendwie…
Axel meint: Da gebe ich Kollege Tobi in allen Belangen recht. Ich persönlich würde noch anführen wollen, dass mir die drei “Tische” zu ähnlich im Gameplay sind. Dazu kommt die schon bemängelte Physikengine, die jeder Beschreibung spottet. Langsam und abgehakt spielt sich das Spiel. Ich würde eher zu Momonga, Pinball Maniacs, Pin Tiki Ball und I Am Level raten, wenn es darum geht Pinballmechaniken von einem klassischen Pinballtisch herunterzuholen.
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+ drei Tische + in echter Umgebung + freischalten mit Missionen + leichte Steuerung + PowerUps + motiviert + netter Soundtrack + keine InAppKäufe + GameCenter-Anbindung + Universal-App |
– keine Erklärung für Tische – schlechte Physikengine – träge Kugel – Englisch – keine iCloud Savegames |